Kinder in der Zahnarztpraxis sichern die Zukunft – Curriculum Kinderzahnmedizin an der Haranni Academie in Herne

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Etwas für die (eigene) Zukunft tun: Beim Curriculum Kinderzahnmedizin in der Haranni Academie, Herne

Statistisch gesehen haben Kinder die gesündesten Zähne. Jedenfalls die zwölfjährigen Schulkinder, von denen heute stolze 70 Prozent ein kariesfreies (frühes bleibendes) Gebiss zeigen können und für die in der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV von 2005) seit 1997 ein Rückgang der Karieserfahrung von 58,8 Prozent dokumentiert wird. Als Ursachen für diese wesentliche Verbesserung der Zahngesundheit werden regelmäßige Zahnarztbesuche und die Fissurenversiegelung genannt.

 

Für das Milchgebiss sind die Erfolge geringer: Die Häufigkeit der frühkindlichen Karies liegt in der Bundesrepublik bei etwa 20 Prozent bei den Ein- bis Zweijährigen beziehungsweise bei etwa 10 Prozent bei Kindern im Vorschulalter. Anders ausgedrückt ist etwa jedes zehnte Kind von einer Gebisszerstörung durch Karies betroffen. Berücksichtigt man, dass im Alter von sechs Jahren etwa jedes zweite Kind über Karieserfahrung verfügt, muss bei dieser Zahnerkrankung nach wie vor von einer Volkskrankheit gesprochen werden. Experten geben als einen Grund für die geringeren Erfolge bei der Prävention der Milchzahnkaries an, dass die Kinder zu spät in den Praxen vorgestellt werden. Der andere Grund heißt, dass selbst bei frühzeitiger Vorstellung der Kleinkinder in der Zahnarztpraxis oft keine adäquaten Betreuungsstrategien angeboten werden.

 

Eigenständige Herausforderung
Kinderzähne – richtiger gesagt Milchzähne – sind anfälliger für Karies als die bleibenden. Sie sind weicher, der Zahnschmelz ist dünner und das Dentin hat noch nicht die gleiche Dichte wie die Zähne der Erwachsenen. Die Karies breitet sich daher schneller und meist kaum sichtbar aus, sie erreicht eher die empfindliche Pulpa, die im kindlichen Zahn noch ausgedehnter ist als im bleibenden. Falsche Ernährungsweisen wie die lange andauernde Zufuhr gesüßter Getränke aus Saugerflaschen können zusammen mit unzureichendem Zähneputzen durch die Eltern dazu führen, dass Milchzähne bereits innerhalb eines Jahres nach Zahndurchbruch kariös zerstört sind.

„Die Zeiten, in denen Kinderzahnmedizin aus der Therapie kariöser Läsionen eines kleinen Erwachsenen, mit vielleicht angepassten Materialien und Instrumenten, bestand, sind längst vorüber. Kinder bedeuten für die Zahnarztpraxis eine eigenständige Herausforderung und erfordern eigenständige Konzepte sowohl für die orale Prävention als auch für die Therapie“, betont Prof. Dr. Stefan Zimmer, wissenschaftlicher Leiter der Curriculums Kinderzahnmedizin an der Haranni Academie.

Kinderzahnmedizin ist ein „Querschnittsfach“, in dem alle zahnmedizinischen Teilfächer aufgegriffen werden. Entsprechend breit ist das Spektrum der curricularen Fortbildung in Herne, das praxisbezogene Lösungen für die Herausforderungen anbietet, die durch die kleinen Patienten an das Behandlerteam gestellt werden. Diese reichen von besonderen diagnostischen Schwierigkeiten bei Kleinkindern über Fragen der Patientenführung und Psychologie bis hin zu speziellen Sanierungstechniken in Narkose. Zur erfolgreichen Umsetzung dieses Spektrums ist darüber hinaus das Wissen um die kindliche Entwicklung erforderlich.

 

Kinderbehandlung für die Zukunft der Praxis
Kinderbehandlungen und die damit verbundenen besonderen Anforderungen an die zukünftigen Zahnärztinnen und Zahnärzte gehören in der universitären Ausbildung nur zu den Randthemen. „Dieses Manko führt leider häufig dazu, dass Kinder in einer auf die Erwachsenenbehandlung ausgerichteten Zahnarztpraxis kaum Begeisterung auslösen und deshalb häufig entweder von Assistenten oder nur in unaufschiebbaren Fällen vom Praxisinhaber therapiert werden“, weiß Zahnärztin (MSc.) Preeti Singh. Die Referentin des Herner Curriculums stellt sowohl den Kursus „Angeborene und erworbene Anomalien und deren Behandlung“ innerhalb der curricularen Fortbildung vor und wirkt darüber hinaus bei den Abschlussgesprächen mit.

Auch wenn sie nicht ausschließlich Kinder behandeln wollen, sehen immer mehr Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Kinderbehandlung einen wichtigen Aspekt für ihre Praxis. Das erfordert spezielles Wissen und damit eine intensive fachliche Fortbildung. Denn zur Betreuung und Behandlung von Kindern gehört nicht nur einfühlsame Geduld und psychologische Behandlungsführung. Es gehört auch Kompetenz dazu, Erkrankungen des marginalen Parodonts bei Kindern und Jugendlichen zu diagnostizieren und zu therapieren. Und selbstverständlich gehören Prophylaxe und Prävention, Traumatologie und Kieferorthopädie ebenso zur Behandlung von Kindern wie spezielle Restaurationen für ihr Milch- und Wechselgebiss. Grund genug für den Kinderzahnarzt Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, den theoretischen Teil seines Kurstages mit einem Hands-on zur Füllungstechnik und zur Stahlkrone abzurunden.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern haben ihre eigenen ganz speziellen Bedürfnisse, auch und gerade beim Zahnarzt. Erleben sie eine präventive, einfühlsame und geduldige Behandlung, bleiben sie ihrem Behandler treu. Kinderzähne gesund zu erhalten ist sicher der schönste Grund, die Kinderzahnmedizin in den Praxisalltag zu integrieren. Ein weiterer ist, Kinder frühzeitig zu therapieren, um ihnen traumatische Erfahrungen zu ersparen.

Das Curriculum Kinderzahnmedizin umfasst neun eintägige Fortbildungsmodule an sieben Wochenenden

8. September 2012 (Modul 1)

Prophylaxe im Kindes- und Jugendalter

Prof. Dr. Stefan Zimmer, Witten

29. September 2012 (Modul 2)

Entwicklungspsychologie, Psychologische Behandlungsführung, Schmerzausschaltung

Dr. Priska Fischer, München

27. Oktober 2012 (Modul 3)

Habits, Grundlagen der kieferorthopädischen Diagnostik und Frühbehandlung

Prof. Dr. Rolf Hinz, Herne

30. November 20112 (Modul 4)

Milchzahnendodontie

PD Dr. Jan Kühnisch, München

1. Dezember 2012 (Modul 5)

Traumatologie

PD Dr. Jan Kühnisch, München

19. Januar 2012 (Modul 6)

Restaurative Therapie im Milch- und Wechselgebiss – Theorie und Hands-on

Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen

 

1. Februar 2013 (Modul 7)

Erkrankungen des marginalen Parodonts bei Kindern und Jugendlichen/

Zahnärztliche Betreuung behinderter Patienten / Notfallmanagement

Prof. Dr. Peter Cichon, Witten, OÄ Dr. Petra Nitz, Bochum

8. März 2013 (Modul 8 )

Angeborene und erworbene Anomalien und deren Behandlung

Organisation der Kinderbehandlung in der allgemeinzahnärztlichen Praxis

Preeti Singh, MSc, Düsseldorf, Dr. Annegret Kramer, Dorsten

9. März 2013 (Modul 9)

Prüfung/Abschlussgespräch

Prof. Dr. Stefan Zimmer, Witten, Preeti Singh, MSc, Düsseldorf

 

Nach vollständiger Absolvierung aller Kurstage erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Zertifikat und verfügen über eine Voraussetzung zur Ausweisung des Tätigkeitsschwerpunktes Kinderzahnmedizin. Weitere Informationen im Internet unter www.haranni-academie.de

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Eine Antwort auf Kinder in der Zahnarztpraxis sichern die Zukunft – Curriculum Kinderzahnmedizin an der Haranni Academie in Herne

  1. Heike Schilling 25.11.2012

    Tolles Programm und Curriculum.
    Schnell hin und danach bei uns in der Praxis melden.
    Wir suchen immer engagierte Ausbildungsassistentinnen mit Schwerpunkt Kinderzahnmedizin.

    LG aus ZaM Zahnarztpraxis am Mehringhof Berlin Kreuzberg

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