„Meine Praxisgründung mit CAD/CAM“

„Finanzierung klären. Das richtige Depot finden. Einführungsveranstaltung besuchen und einfach loslegen!“

Für Dr. Jochen Freitag hat sich die Praxisgründung mit Cerec gelohnt: „Cerec zeigt den Patienten ein modernes Praxiskonzept. Durch Mund-Propaganda konnten wir so schon sehr viele Patienten gewinnen.“ Foto: Freitag

Für Dr. Jochen Freitag hat sich die Praxisgründung mit Cerec gelohnt: „Cerec zeigt den Patienten ein modernes Praxiskonzept. Durch Mund-Propaganda konnten wir so schon sehr viele Patienten gewinnen.“ Foto: Freitag

Seit Anfang 2015 ist Dr. Jochen Freitag gemeinsam mit Zahnärztin Svea Brandt in der Praxis brandt+freitag – Zahnärzte Winterhude in Hamburg-Winterhude niedergelassen. In ihrer Gemeinschaftspraxis vereinen die beiden hochwertige Zahnmedizin mit angenehmer Atmosphäre.

Ein geschultes und freundliches Team kümmert sich um die Patienten und deren Bedürfnisse. Da viele Patienten von einer modernen Zahnbehandlung vor allem eine professionelle Versorgung in einer Praxis auf dem aktuellen Stand der Technik erwarten, hat sich Dr. Freitag entschieden, von Anfang an CAD/CAM in die Praxis zu integrieren.

Chance-Praxis-Redakteurin Monia Geitz hat Dr. Freitag zu seiner Entscheidung, CAD/CAM bei seiner Praxisgründung zu integrieren, befragt.

Monia Geitz: Herr Dr. Freitag, Sie haben Cerec von Anfang an in Ihr Praxiskonzept integriert. Was hat Sie dazu bewogen beziehungsweise welche Vorteile haben Sie darin gesehen?

Dr. Jochen Freitag: Ich hatte schon in der Universität in Heidelberg Kontakt mit Cerec 3D. Seit meiner Assistenzzeit arbeite ich nun auch in der Praxis direkt damit. Ich konnte somit alle Kamerasysteme kennenlernen. Cerec hilft uns, ein modernes zukunftsweisendes Praxiskonzept zu ermöglichen. Die optischen Abformungen werden vom Patienten wahnsinnig gut aufgenommen. Wir können den Patienten sowohl Chairside-Lösungen als auch die Lösung aus dem Labor anbieten. Gerade als Praxisstarter war es für uns wichtig, einen Teil des Laborumsatzes auch in der eigenen Praxis zu behalten. Somit ist eine Möglichkeit der Umsatzsteigerung direkt in der Praxis ohne großen Aufwand möglich. Man muss weder Techniker dafür sein, noch benötigt man viel Zeit dafür. Die gegebenenfalls anfallenden Leerstunden zu Beginn der Praxiszeit können so optimal ausgenutzt werden.

Mithilfe von Cerec fällt es leicht, die geplante Behandlung zu kommunizieren: „Bei Präperationssitzungen lassen wir den Patienten in die Cerec-Welt eintauchen und zeigen jeden Schritt.“ Foto: Freitag

Mithilfe von Cerec fällt es leicht, die geplante Behandlung zu kommunizieren: „Bei Präperationssitzungen lassen wir den Patienten in die Cerec-Welt eintauchen und zeigen jeden Schritt.“ Foto: Freitag

MG: Was mussten Sie bei der technischen Umsetzung berücksichtigen? Gibt es bestimmte Voraussetzungen für eine Cerec-Praxis, benötigt man zum Beispiel größere Räumlichkeiten?
Dr. Jochen Freitag: Räumlichkeiten auf einem Stockwerk und ein glatter Boden ohne Türschwellen sind hier natürlich von Vorteil. Einen Platz für die Schleifeinheit, wo sie keinen stört, und den Keramikofen ist auch sinnvoll, ansonsten ist nahezu jeder Raum dafür geeignet.

Mit Cerec 3D profitieren die Patienten von einer modernen Zahnersatzbehandlung ohne unangenehmen Würgereiz bei der Abdrucknahme. Dank der optischen Abformung ermöglicht es Dr. Freitag seinen Patienten, Zahnersatz auf Wunsch sogar binnen eines Tages und damit ohne lästige Provisorien und ohne zeitaufwendige Folgetermine mit weiteren Betäubungsspritzen herzustellen.

MG: Hatten Sie Unterstützung bei der Planung und Umsetzung?
Dr. Jochen Freitag: Unterstützung hatten wir beim Kauf vom Dentalfachhandelsunternehmen Pluradent. Falls man Cerec noch nicht kennengelernt hat, ist es wichtig, vor dem Kauf eine Einführungsveranstaltung zu besuchen und sich mit dem Gerät vertraut zu machen – die Kamera einmal in die Hand nehmen und sich die Software erklären lassen. Ein guter Berater seitens des Depots ist sehr hilfreich. Eine Einführung vor Ort nach der Installation für den Behandler und – ganz wichtig – für die ZMFs ist von großer Bedeutung. Eine gute Wartung und Pflege sowie ein sorgsamer Umgang mit dem Gerät sind nicht zu unterschätzen. Ein guter Berater hilft hier mit ganz wichtigen Tipps und kann auch im Nachgang bei Unstimmigkeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Behandlung mit der Cerec Omnicam ist für Zahnarzt und Patient komfortabel. Foto: Freitag

Die Behandlung mit der Cerec Omnicam ist für Zahnarzt und Patient komfortabel. Foto: Freitag


MG:
Gab es Hürden?
Dr. Jochen Freitag: Da wir es schon gewohnt waren, mit Cerec zu arbeiten, nicht wirklich. Immer mal wieder taucht eine kleine Frage auf, wobei man zum Großteil feststellen muss, dass die meisten Schwierigkeiten am Bediener und nicht am Gerät liegen. Alle Fragen konnten von unserem Betreuer von Pluradent binnen kürzester Zeit geklärt werden. Hilfreich ist eine gute IT-Vorarbeit, um einen schnellen und einfachen Wifi-Datenaustausch zwischen der Aufnahmeeinheit und der Schleifeinheit zu garantieren.

„Das Menschliche muss in der Praxis immer an erster Stelle stehen.“
Dr. Jochen Freitag

MG: Wie hoch sind die Investitionskosten? Die Ausstattung, wie Computer, Fräsmaschine, Kamera etc., muss ja nicht nur erstanden, sondern auch gewartet werden.
Dr. Jochen Freitag: Die Investitionskosten liegen im hohen fünfstelligen Bereich. Je nach Ausstattung kann der Preis differieren. Es empfiehlt sich hier abzuwägen, was man wirklich möchte. Wir können aus der Erfahrung sagen, dass man diesen Kaufpreis binnen ein bis zwei Jahren wieder generieren kann – was man von den wenigsten Geräten in der Praxis behaupten kann.

Dr. Jochen Freitag ist gemeinsam mit Zahnärztin Svea Brandt in Hamburg-Winterhude niedergelassen. Foto: Freitag

Dr. Jochen Freitag ist gemeinsam mit Zahnärztin Svea Brandt in Hamburg-Winterhude niedergelassen. Foto: Freitag

MG: Welche Vorteile ergeben sich für Sie durch Cerec? Wie oft wenden Sie Cerec an?
Dr. Jochen Freitag: Kurz gesagt: Eigenlabor leicht gemacht. Cerec benutzen wir nahezu täglich, denn hiermit rentiert sich auch eine Einzelkrone wieder. Wer möchte, kann Cerec als Chairside-Variante anbieten und eine Teilkrone oder Krone innerhalb von ein bis drei Stunden komplett direkt einsetzen. Das Laboranteil kann direkt als Eigenlabor abrechnet werden und somit den eigenen Umsatz steigern. Optische Abformungen werden vom Patienten wesentlich besser toleriert als die Polyether oder Silikone. Cerec ist außerdem eine wunderbare Marketingstrategie. Besonders die Verbindung zwischen optischer Abformung und direkter Kronenherstellung bringt Sirona gegenüber anderen Herstellern den entsprechenden Vorsprung.

Das Schleifen erfolgt mit der Cerec MC XL. Foto: Freitag

Das Schleifen erfolgt mit der Cerec MC XL. Foto: Freitag


MG:
Haben Sie Ihre Mitarbeiter geschult?
Dr. Jochen Freitag: Wer noch nie mit Cerec gearbeitet hat, kann darüber nachdenken, eine Mitarbeiterschulung durchzuführen. Bei der Cerec-Einführung vor Ort gibt es aber eine ausreichende Einführung für alle Beteiligten. Wir hatten keine weitere Schulung für unsere Mitarbeiter.

MG: Wie teilen Sie Ihren Patienten mit, dass Sie Cerec anbieten? Haben Sie Ihr Praxismarketing darauf ausgerichtet?
Dr. Jochen Freitag: Wir erzählen unseren Patienten von Cerec. Das Gerät steht dauerhaft im Zimmer, sodass die Patienten uns auch regelmäßig fragen und eine Beschreibung fordern. Des Weiteren wird die Behandlung mit Cerec auf der Homepage erklärt und in unserem Wartezimmer-TV gezeigt. Bei Präperationssitzungen lassen wir den Patienten in die Cerec-Welt eintauchen und zeigen jeden Schritt. Bei direkter Herstellung auch das Ausschleifen der Krone. Dabei entsteht „Faszination Cerec“.

MG: Wie reagieren die Patienten darauf? Sind sie bereit, höhere Kosten in Kauf zu nehmen?
Dr. Jochen Freitag: Patienten sind fasziniert von Cerec. Die schnelle und einfache Abwicklung steht dabei im Vordergrund. Die optische Abformung wird sehr gut angenommen. Die Technik wird bestaunt. Die Behandlungsart und der Preis sind eine Kommunikationssache.

Kompakt: Cerec AC mit der Bluecam (Foto: Freitag)

Kompakt: Cerec AC mit der Bluecam (Foto: Freitag)

MG Haben Sie durch Cerec neue Patienten erreichen können?
Dr. Jochen Freitag: Cerec zeigt den Patienten ein modernes Praxiskonzept. Durch Mund-Propaganda konnten wir so schon sehr viele Patienten gewinnen.

MG: Im Rückblick – worauf kommt es beim Einsatz von Cerec an?
Dr. Jochen Freitag: Bei Cerec kommt es darauf an, Lust an der Technik zu haben, ein wenig Geduld, sich eine Cerec-affine Präparation anzueignen und nicht zu lange zu warten, sondern einfach zu machen, dann kann nichts schiefgehen.

MG: Welche Tipps können Sie jungen Praxisgründern mit auf den Weg geben, die auch gern CAD/CAM in ihrer Praxis einrichten möchten?
Dr. Jochen Freitag: Finanzierung klären. Das richtige Depot finden. Einführungsveranstaltung besuchen und einfach loslegen. Die optische Abformung erscheint anfänglich schwierig, wird aber bald zum Kinderspiel.

MG: Herzlichen Dank, Herr Dr. Freitag, und weiterhin guten Erfolg!


Vita Dr. Jochen Freitag

  • 2014: Gründung der zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis „brandt+freitag – Zahnärzte Winterhude“ mit Svea Brandt
  • 2013 bis 2014: Partner bei Hoffmann, Menzel & Partner in Hamburg
  • 2012 bis 2013: angestellter Zahnarzt bei Hoffmann, Menzel & Partner in Hamburg
  • 2011 bis 2012: angestellter Zahnarzt im Dentologicum Hamburg
  • 2010: Promotion zum Dr. med. dent.
  • 2008 bis 2011: Assistenzzahnarzt in Kiel
  • 2008: Staatsexamen Zahnmedizin
  • 2003: Studium der Zahnmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Schwerpunkte:

  • Allgemeine Zahnheilkunde
  • Implantatrekonstruktionen, festsitzend und herausnehmbar
  • Funktionsdiagnostik und Therapie der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur
  • Behandlung ängstlicher Patienten
  • Parodontaltherapie

Praxis-Website: www.brandt-freitag.de

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