Hochschulperle April 2013: Stipendien fürs Anderssein ausgeschrieben

Nerds, Studienabbrecher oder Legastheniker sind an der Zeppelin-Universität (Friedrichshafen) ab dem Wintersemester 2013 besonders willkommen, denn die Uni stiftet Stipendien fürs „Anderssein“. Dafür vergibt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die Hochschulperle des Monats April. Dies geht aus einer Pressemeldung des Verbands hervor.

Diese Diversitätsstipendien für die vierjährigen Bachelorstudiengänge richten sich an Studienbewerber mit „ungeraden“ Lebensläufen – eben jene, die nicht in das Profil von gängigen Stipendien passen.

Die Diversitätsstipendien richten sich an Studienbewerber mit "ungeraden" Lebensläufen. Foto: Benjamin Thorn/pixelio.de

Die Diversitätsstipendien richten sich an Studienbewerber mit „ungeraden“ Lebensläufen. Foto: Benjamin Thorn / pixelio.de

Stipendien für Hochbegabte, für junge Menschen mit herausragenden Leistungen und geradlinigem Lebenslauf gibt es hierzulande bereits reichlich. Was aber ist mit Studien- oder Ausbildungsabbrechern, mit ehemaligen Sitzenbleibern, mit Gründungspleitiers, die sehr wohl auch über besondere Fähigkeit verfügen können? Junge Menschen eben, die einfach anders sind, die Erfahrungen jenseits des Erfolgs gemacht und diese reflektiert haben. Und damit auch zur Vielfalt eines Studiengangs und einer Universität beitragen.

„Zahlreiche Studien belegen: Teams mit strategischer Diversität sind selbstkritischer und selbstbewusster, wachsamer und achtsamer. So kann bei diversen Teams für Lernende, Lehrende und die Universität akademischer Mehrwert entstehen“, erläutert Tim Göbel, im ZU-Präsidium auch für die Stipendienprogramme zuständig, die Beweggründe für die Einführung der Diversitätsstipendien.

„Natürlich. Wir lieben auch klassische ‚Streber‘. 13 Prozent unserer Studierenden sind Stipendiaten der zwölf Begabtenförderungswerke der Bundesrepublik Deutschland, 20 Prozent gründen erfolgreich Unternehmen, Dutzende haben ein Einser-Abitur, und viele kommen bereits mit herausragenden Praktikaerfahrungen zu uns. Die Stipendien fürs Anderssein möchten jedoch Personen fördern, die besondere Biographien haben, aber normalerweise nie ein Stipendium bekämen, weil es solche Stipendien bisher einfach nicht gibt“, sagt Göbel.

Die Stipendien werden in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben. Sie richten sich etwa an Ausbildungsabbrecher, Bachelor-Bewerber, die 30 Jahre oder älter sind, Gründungspleitiers, Sitzenbleiber, Dyskalkuliker, Studienstarter, deren Eltern nicht studiert haben, Bildungsaufsteiger auf dem zweiten oder dritten Bildungsweg, Studierende mit Zuwanderungsgeschichte und Bachelor-Studierende mit Kind. Eine Bewerbung für das Wintersemester ist noch bis Mitte Juli 2013 möglich.

Mehr Informationen auf der ZU-Website unter www.zu.de.

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