Es war einmal … Zukunftsorientierte Software für die junge Zahnarztpraxis

Compugroup_iPad

Anamnese einfach per iPad (Foto: CompuGroup Medical Dentalsysteme)

Früher hatte der Patient ein Krankenscheinheft, das ihn zu einem Besuch beim Arzt oder Zahnarzt berechtigte. Das funktionierte nach dem Prinzip eines Gutscheinhefts, pro Arztbesuch ein loser Schein Papier. Auch wenn es uns so vorkommt, als ob es eine Ewigkeit her ist, es waren die Neunziger, in denen es ein gewöhnlicher Praxisalltag war. Pro Quartal ein Blatt für den Arzt beziehungsweise Zahnarztbesuch. Auf der Vorderseite waren die Patientendaten erfasst und auf der Rückseite drängten sich das Zahnschema mit dem Befund und den Bema-Positionen untereinander. Auch für die Abrechnung musste dieser Platz ausreichen. Ausgefüllt, mit einer Banderole versehen und in einen Umschlag gepackt, brachte die Zahnarzthelferin, heute Zahnarztassistentin genannt, die Abrechnungsunterlagen oft noch persönlich zur KZV. Nicht zu vergessen die Rechnungen für die Privatpatienten – die wurden, selten fehlerfrei und mustergültig, mit der Schreibmaschine geschrieben.

 

Aufbruch für die papierlose Praxis

Terminvereinbarung online

Eine Online-Terminvergabe ist nahtlos in den Praxisalltag integriert.(Foto: CompuGroup Medical Dentalsysteme)

Klar, dass diese Methode der Abrechnung von einer moderneren Variante abgelöst werden musste. Nicht zuletzt, da der Verwaltungsaufwand in der Zahnarztpraxis um ein Vielfaches gestiegen ist und weil die Abrechnung immer komplexer wurde. So wie auf das Krankenscheinheft die Versichertenkarte folgte, waren Mitte der Achtziger die ersten Softwarelösungen auf den Markt gekommen. Damals waren es reine Abrechnungsprogramme, aus derzeitiger Perspektive noch zarte Pflänzchen. Nur zur Erinnerung, für die Updates wurden einmal 5,25-Zoll-Disketten mit einem Datenvolumen von 360 KB verwendet (im Vergleich: Eine aktuelle Update-CD verfügt über eine Kapazität von 740 MB, ist also zweitausend Mal größer). Oft heftete die Helferin die Diskette in einem Ordner ab, wie einst die Krankenscheine, und nicht selten ging dabei der Magnetstreifen kaputt, auf dem die wichtigen Daten gespeichert waren. Veränderungen sind oft schmerzhaft empfindlich.

Heute muss ein Praxisinformationssystem neben der Erfassung, Verwaltung und Abrechnung der patientenbezogenen Daten auch alle anderen Prozesse einer Praxis abbilden. Dazu zählt beispielsweise ein erfolgreiches Qualitätsmanagementsystem, das gerade für den betriebswirtschaftlich orientierten Praxisinhaber immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch ein professionelles Archivsystem und nicht zu vergessen die elektronische Patientenakte (inklusive digitaler Bilder/Dokumente) machen ein papierloses Arbeiten wirklich komplett.

 

Die Zukunft hat begonnen
Vieles ändert sich in einem rasanten Tempo – und wir sind süchtig nach Geschwindigkeit. Die Digitalisierung des Gesundheitssystems, ähnlich wie Online-Banking und soziale Netzwerke hat längst begonnen. Auch Zahnarztpraxen sind Teil des Wandels. Welche Erwartungen hat die junge Generation der Zahnärzte von heute? Der Fokus liegt, vieles spricht dafür, ganz und gar bei dem Patienten. Die individuelle Patientenbetreuung, die umfassende Patienteninformation mit multimedialer Unterstützung und moderne Patientenkommunikation, zu der auch die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit gehört, spielen dabei eine bedeutende Rolle.
Wo geht die Entwicklung hin? Wagen wir doch einen Ausblick auf die Praxis der Zukunft.
Terminvergabe: Eine Online-Terminvergabe ist nahtlos in den Praxisalltag integriert. Der Patient wird mittels Recall an den nächsten Termin erinnert. Die „Erinnerung“ sagt dem Patienten, natürlich per E-Mail, dass er sich zur Terminvereinbarung mit der Praxis in Verbindung setzen soll. Der Patient loggt sich zur Terminvergabe ein und erhält Terminvorschläge. Er bucht den Termin und füllt ganz nebenbei seine Patientenanamnese aus.

 

Patiententermin: Elektronische Gesundheitskarte wird am Empfang eingelesen. Die Software erkennt, dass die Anamnese bereits vorliegt. Füllt der Patient die Anamnese erst in der Praxis aus, bekommt er hierfür einen iPad oder einen Tablet-PC.

Behandlung: Der Befund wird aufgenommen und sofort am Rechner eingetragen. Bei der Befundaufnahme stellt sich heraus, dass ein Röntgenbild benötigt wird. Der Patient wird für Rö-Zimmer angemeldet. Sinnvoll wären auch Professionelle Zahnreinigung und gezielte Putztechnik, stellt sich heraus. Ein iPad bietet Aufklärung und meldet dem Patienten, dass das Rö-Zimmer für ihn frei ist. Zurück im Behandlungszimmer ist auch das Röntgenbild schon fertig. Gemeinsam mit dem Zahnarzt schaut sich der Patient das Bild an. Die neue Putztechnik wird ganz nebenbei gefilmt, um sie anschließend noch zu optimieren.

Folgetermin: Der Patient hat es eilig. Da seine Wunschzeiten in der Software erfasst sind, bekommt er die Terminvorschläge per E-Mail.

 

Zu weit hergeholt oder gar Zauber-Software? Tatsächlich stehen Zahnärzten heute erstklassige Softwarelösungen zur Verfügung. Dennoch: Fakt ist, dass sich die innovative Praxis heute mehr denn je vielfältigen Themen öffnen muss, wie etwa Archivierung, QM, Patientenberatung in 3-D, Datenschutz und Cloud Computing. Eine große Herausforderung, das ist gar keine Frage. Aber wenn Zahnärzte nicht nur passive Beobachter dieser Entwicklung sein wollen, müssen sie in Zukunft ein Teil davon sein.
Beata Luczkiewicz, Koblenz

 

Beata Luczkiewicz

Beata Luczkiewicz

Beata Luczkiewicz (42) beobachtet aus der Perspektive eines Insiders für Marketing und Kommunikation den Wandel des Gesundheitswesens. Als Diplom-Sozialwissenschaftlerin sammelt sie mit Erfolg seit mehr als vier Jahren Branchenerfahrungen bei CompuGroup Medical Dentalsysteme.

 

 

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