Assistenzzahnarzt Dr. Matthias Widbiller erhält doppelte Auszeichnung

Gleich mit zwei Forschungspreisen wurde ein junger Zahnarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) für sein wissenschaftliches Engagement zu regenerativen Therapien in der Zahnerhaltung wurde ausgezeichnet.

Die Arbeitsgruppe von Dr. Matthias Widbiller (l.) mit Professor Dr. Kerstin Galler und Andreas Eidt. Foto: UKR

Die Arbeitsgruppe von Dr. Matthias Widbiller (l.) mit Professor Dr. Kerstin Galler und Andreas Eidt. Foto: UKR

Auszeichnung für zahnmedizinische Forschung         

Regenerative Maßnahmen in der Zahnmedizin dienen vorwiegend dazu, den eigenen Zahn so lange wie möglich zu erhalten. In diesem Zusammenhang gewinnen endodontische Verfahren, die sich mit Struktur und Erkrankungen des Zahninneren beschäftigen, in der Zahnerhaltung zunehmend an Bedeutung. Mit diesem Themenfeld befasst sich auch Dr. Matthias Widbiller, Assistenzzahnarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des UKR (Direktor Prof. Dr. W. Buchalla), in der Forschungsgruppe um Professor Dr. Kerstin Galler, stellvertretende Direktorin der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des UKR. 
Für seine Forschungsarbeiten wurde Dr. Widbiller im November 2016 mit der Wissenschaftsförderung der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) in Höhe von 15.000 Euro ausgezeichnet und erhielt außerdem den Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Endodontie und Traumatologie (DGET).

Wissenschaftsförderung und Dissertationspreis

Dr. Widbiller beschäftigt sich im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit mit der Frage, wie bioaktive Proteine, die im Dentin enthalten sind, für regenerative Maßnahmen in der Zahnmedizin eingesetzt werden können.
Während der Zahnbildung werden Wachstumsfaktoren sowie andere bioaktive Proteine von speziellen Zellen gebildet und in das Dentin eingebettet. Dort liegen sie dann zeitlebens in konservierter Form vor. Dr. Widbiller hat ein spezielles Verfahren entwickelt, um diese bioaktiven Proteine aus dem Dentin freizusetzen und zu isolieren.

Pulpazellen, die auf bioaktivem Zement wachsen. Foto: UKR/ZEP

Pulpazellen, die auf bioaktivem Zement wachsen.
Foto: UKR/ZEP

Förderung junger Wissenschaftler

Im Zusammenhang mit bakteriellen Stoffwechselprodukten im kariösen Dentin spielen diese bioaktiven Proteine eine wichtige Rolle. In einem Forschungsprojekt untersucht Dr. Widbiller die zellulären Abläufe in dieser Situation, die fast bei jedem Menschen irgendwann einmal vorliegt. Sein Engagement wird von der Fakultät für Medizin im Rahmen des ReForM-A-Programms zur Förderung junger Wissenschaftler in der Medizin unterstützt und wurde zudem kürzlich mit der Wissenschaftsförderung der DGZMK in Höhe von 15.000 Euro ausgezeichnet.

Zahntraumazentrum: optimale Versorgung von Zahnunfällen

Zudem ist Dr. Widbiller Teil des Behandlungsteams im interdisziplinären Zahntraumazentrum am UKR, das zur optimalen Versorgung von Zahnunfällen gegründet wurde. „Unser Ziel hierbei sind die Erhaltung von Zähnen und ihrer Vitalität sowie regenerative Ansätze zum Zahnerhalt“, führt Dr. Widbiller aus. Zur Vitalerhaltung werden im Zahntraumazentrum auch neu entwickelte bioaktive Zemente eingesetzt, mit denen das durch ein Zahntrauma freigelegte Zahninnere abgedeckt wird.

Summa cum laude für die Doktorarbeit

In seiner Dissertation untersuchte Dr. Widbiller die zellulären Mechanismen und die Reaktion von Pulpazellen auf bioaktive Zemente anhand eines 3-D-Zellkulturmodells. Für die Ergebnisse seiner Doktorarbeit, die mit summa cum laude bewertet und in einer englischsprachigen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, wurde Dr. Widbiller mit dem Dissertationspreis der DGET ausgezeichnet.

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