Allround-Waffe Kommunikation

Foto: Initiative ProDente e.V./Johann Peter Kierzkowski

Eine gute Kommunikation nach außen bindet Patienten. (Foto: Initiative ProDente e.V./Johann Peter Kierzkowski)

Was braucht es, um eine gut laufende Zahnarztpraxis auf die Beine zu stellen? Natürlich einen gut ausgebildeten Arzt, ein kompetentes Praxisteam und natürlich eine ansprechend gestaltete Praxis. Damit hat man schon die halbe Miete. Aber, und darum wird es im Folgenden gehen, nur die halbe: Denn die Konkurrenz schläft nicht – vor allem nicht im Berufsstand der Zahnärzte.

Das Aufgabengebiet und somit die Abrechnungsleistungen sind in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen. Hinzu kommt, dass die Patienten heute kritischer und wählerischer sind, als es früher noch der Fall war. Da hatte man seinen Zahnarzt, zu dem man immer gegangen ist, in der Regel schon von Kindesbeinen an. Das sieht heute anders aus. Wenn ein Patient unzufrieden ist, wechselt er schneller als früher die Praxis, und bezüglich bestimmter Zusatzleistungen schaut er oft ganz genau danach, welcher Zahnarzt ihm am kompetentesten erscheint.

Viele Praxen haben diesen Trend bereits erkannt und einen Internetauftritt eingerichtet. Dies ist in Zeiten der Digitalisierung der erste Schritt in Richtung Patientenorientierung. Denn diese sind heute vermehrt im Netz unterwegs. Hier wird sich informiert und häufig schon eine erste Wahl getroffen. Die wenigsten Kunden schauen auf der Suche nach einem Zahnarzt noch ins Telefonbuch. Doch ein Internetauftritt ist bei Weitem nicht alles, was eine Praxis tun kann, um näher am Patienten dran zu sein. Nachfolgend werden weitere Kommunikationsinstrumente vorgestellt, die Ihre Praxis ins 21. Jahrhundert holen, optimal auf die Bedürfnisse der Patienten einstellen und helfen, gut gegen die wachsende Konkurrenz aufgestellt zu sein.

Werbung
Das einfachste und wohl bekannteste Mittel zur Außendarstellung in unserer Zeit ist die Werbung. Nahezu überall und in allen Lebensbereichen werden wir mit ihr konfrontiert. Auch die moderne Zahnarztpraxis sollte auf dieses altbewährte Mittel nicht verzichten, wenn sie konkurrenzfähig bleiben möchte. Doch wie und wo werbe ich am besten?
Sehr gute Erfahrungen im Bereich Werbung für Zahnarztpraxen wurden von den Coaches der Agentur Beck+Co. im Hörfunk gemacht. Dieser bringt den Vorteil mit sich, dass er sehr regional ausgerichtet werden kann, also genau die Patienten erreicht werden, die Sie erreichen möchten – diejenigen aus Ihrem Umkreis. Was noch für Hörfunkwerbung spricht ist, dass sich das gute alte Radio in Zeiten von Fernsehen und Internet immer noch einträglich behaupten kann. So hören laut einer Studie der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA) immer noch vier von fünf Menschen ab dem zehnten Lebensjahr an Werktagen Radio. In Sachen Werbung steht das Radio der Erfahrung nach noch vor Veranstaltungen.

Ein weiteres altbekanntest Mittel, Patienten auf sich aufmerksam zu machen, ist die Printwerbung. Es sollte jedoch genauer hingeschaut werden, wo man seine Anzeige platziert. So führen viele Zeitungen beispielsweise eine Gesundheitsseite. Hier bietet es sich an, einen Artikel zu verfassen – optimalerweise behandelt der Artikel ein Thema, das viele Menschen beschäftigt und in Ihrer Praxis besondere Berücksichtigung findet – und passend dazu eine Anzeige zu schalten. Einen Top-Service bieten Sie natürlich, wenn Sie zusätzlich eine Servicenummer mit angeben, unter der sich die Patienten zu dem Thema informieren können. Viele Zeitungen zeigen sich in Bezug auf solche Artikel kooperativ und freuen sich meist über externe Beiträge. Allerdings müssen Sie in der Regel selbst aktiv werden und an die Redaktion herantreten. Fragen kostet ja nichts. Neben solchen Gesundheitsseiten sind auch Apothekenheftchen sehr gut für Praxiswerbung geeignet.

Veranstaltungen
Ein subtilerer Weg, in Kontakt mit Patienten zu treten, ist die Ausrichtung von Veranstaltungen. Diese können unterschiedlichster Art sein. So kann Ihre Praxis zum Beispiel einmal im Jahr einen Tag der offenen Tür ausrichten. An solch einem Tag können Patienten unverbindlich die Praxis besuchen, sich über das Angebot informieren und in lockeren Kontakt mit dem Team treten.

Weitere Möglichkeiten sind Informationsabende. Diese können allgemein zu einem bestimmten Thema ausgerichtet werden oder aber in Kooperation mit anderen Ärzten stattfinden. So bietet sich beispielsweise die Zusammenarbeit mit Frauenärzten an. Eine geeignete Zielgruppe hier sind werdende Mütter – wie wirkt sich die Mundgesundheit auf die Schwangerschaft aus, oder worauf muss ich bei Neugeborenen achten?

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich Senioren gesteigert für ihre Mundgesundheit interessieren. Kein Wunder, denn die Generation 60+ ist heute jung geblieben und stellt hohe Ansprüche an die eigene Lebensqualität, was auch die Zähne betrifft. Daher bietet es sich an, Infoabende in Altenheimen oder Wohngemeinschaften für Senioren zu veranstalten. Hier konnten besonders positive Erfahrungen gemacht werden. Wichtig ist, dass Sie immer gut auf diese Veranstaltungen vorbereitet sind. Zusätzlich zu den Veranstaltungen Ihrer Praxis können Sie an sogenannten Gesundheitsmessen teilnehmen.

Neue Medien
Möchte eine Praxis auf der Höhe der Zeit sein, bietet sich ihr natürlich noch der Weg über neue Medien, zum Beispiel YouTube. So kann man beispielsweise einen eigenen Kanal eröffnen, Kurzfilme zu zahnmedizinischen Themen produzieren und diese zum Anschauen anbieten. Googelt ein Patient zum Beispiel das Thema Bleaching, stößt er unter Umständen zuerst auf Ihr Video und findet dadurch den Weg in Ihre Praxis. Hierzu bedarf es allerdings aufwendiger Einarbeitungszeit und intensiver Pflege. Denn so ein Kanal ist nur sinnvoll, wenn man regelmäßig aktiv ist. Nicht jede Praxis kann hierfür extra eine Arbeitskraft bereitstellen.

Fazit
Einer Praxis bieten sich heute verschiedenste Wege, mit potenziellen Patienten in Kontakt zu treten – von der klassischen Werbung bis hin zu speziellen Informationsveranstaltungen. Für welchen Weg man sich auch entscheidet, wichtig ist, dass die Anzeige oder die Veranstaltung gut geplant sind. Anzeigen dürfen zum Beispiel nicht „billig“ aussehen. Von selbstgemachter Reklame aus World-Vorlagen ist in der Regel abzuraten, das Geld für einen Mediengestalter sollte in die Hand genommen werden.
Bianca Beck, Meisenheim

Bianca Beck (Foto: Beck)

Bianca Beck (Foto: Beck)

Zu unserer Autorin
Bianca Beck ist Geschäftsführerin der Beck+Co. – Agentur für Marketing, Coaching, Training in Meisenheim (www.beckundco.info). Sie ist ausgebildete Zahnmedizinische Fachassistentin, Praxismanagerin und Kommunikationstrainerin und verfügt über mehrjährige Erfahrung sowohl in leitender Position in Zahnarztpraxen als auch als Praxistrainerin in Arzt- und Zahnarztpraxen.

Kontakt:
www.beckundco.info, bianca.beck@beckundco.info

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