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Praxiskonzept und Leistungsangebot bestimmen die Auswahl der richtigen Geräte

Beim Start in die eigene Praxis ist – neben dem fachlichen und betriebswirtschaftlichen Können – auch die Wahl der Arbeitsmittel wichtig. Denn diese entscheiden mit über das Behandlungsangebot, die Qualität der Patientenversorgung, Effizienz von Arbeits- und Praxisabläufen und somit auch über den wirtschaftlichen Erfolg einer Praxis.

Röntgenaufnahmen bilden auch heute noch die Basisdiagnostik für Therapieplanungen. Hierfür hält die Dentalindustrie unterschiedliche analoge und digitale Lösungskonzepte bereit. Doch welches Röntgenkonzept integriert sich ökonomisch sinnvoll in die eigene Praxis? Welches unterstützt die hohe Qualität der zahnmedizinischen Arbeit sowie die zukunftsfähige Ausrichtung der Praxis am besten?

Digitaler Wandel
Aus heutiger Sicht ist es sinnvoll, sich bei einer Praxisneugründung für das digitale Röntgen zu entscheiden. Übernimmt ein Existenzgründer eine Praxis, kommt es häufig vor, dass in dieser noch analoge Röntgengeräte vorhanden sind. In solch einer Situation stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, in eine technische Erneuerung zu investieren. Die Antwort darauf lautet Ja. Digitale Röntgensysteme sind wirtschaftlich attraktiver, da sie Arbeitsschritte und somit Zeit sowie Prozessmedien einsparen. Darüber hinaus ist mit dem digitalen Röntgen eine Vernetzung innerhalb der Zahnheilkunde und Zahntechnik möglich.

Matthias Beck [1]

Matthias Beck

Im Gegensatz zur analogen bietet die digitale Röntgendiagnostik vernetzungsfähige Diagnosedaten in hoher und reproduzierbarer Qualität, die zeit- und ortsunabhängig bereitgestellt werden können. Mit ihr steigert sich zusätzlich durch die Befundung unter Vergrößerung die diagnostische und therapeutische Sicherheit.

Sensortechnologie und Speicherfoliensysteme
Für die intraorale, zweidimensionale, digitale Diagnostik kann man die Sensortechnologie sowie Speicherfoliensysteme nutzen. Die diagnostische Qualität der beiden Systeme ist vergleichbar, auch wenn die Technologie, Bilderzeugung sowie der Arbeitsprozess unterschiedlich sind.

Vergleicht man intraorale Röntgensysteme, sind Festkörper-Sensoren das schnellste und zeitsparendste strahlenbasierte Diagnosemedium. Bereits direkt nach der Aufnahme ist das Bild auf dem Monitor abrufbar. Speicherfolien können ebenfalls Röntgenstrahlen digital umwandeln, benötigen hierfür jedoch einen Laserscanner, der die Daten ausliest und die Folie automatisch zur Wiederverwendung löscht. Im Vergleich zum filmgestützten Röntgen bieten beide Systeme folgende Vorteile: Der Aufwand beim Röntgen ist geringer, die Bilder stehen schnell zur Verfügung, und die Patientenbehandlung ist effizienter.

Auch für den Bereich der Großröntgensysteme gibt es die Festkörper-Sensoren und Speicherfolien. Die Vorteile lassen sich größtenteils übertragen. Außerdem ermöglichen die Speicherfolien durch das Austauschen der Filmkassetten den einfachen Umstieg auf die Digitaltechnik. Hierfür sind dann ebenfalls Scanner zum Auslesen der Bildinformationen erforderlich, die zusätzlich große Filmformate verarbeiten können.
Die fest installierten Sensoren der digitalen Röntgengeräte stellen auch im Großröntgen-Bereich die Aufnahme in Sekundenschnelle zur Verfügung. Durch die zentrale Datenverwaltung können die Patientenaufnahmen an jedem Diagnosemonitor in der Praxis oder durch externe Zugriffsmöglichkeiten auch außerhalb der Praxis zur Therapieplanung genutzt werden.

DVT
Dentale Volumentomographen (DVT) haben in der Zahnheilkunde die räumliche Befundung ermöglicht. Irrtümlich wird die dentale Volumentomographie lediglich auf die Diagnostik reduziert. Diese stellt jedoch nur den Basisnutzen dar und wird dem Wert von DVT für die Zahnmedizin nicht wirklich gerecht. Am besten lässt sich diese medizinisch-technologische Erweiterung mit der Entwicklung von Smartphones vergleichen. Der Mehrwert dieser Geräte, wie E-Mail-Anbindung, Bildtelefonie, Foto- und Videofunktionen und vieles mehr, stellt den eigentlichen Nutzen – nämlich das mobile Telefonieren – inzwischen bei weitem in den Schatten.

So verwendet die Zahnmedizin dreidimensionale Patientendaten nicht nur für die Diagnostik, sondern auch für Therapieplanungen sowie für automatisierte und vernetzte Prozesse mit der Zahntechnik. Zunächst haben Software-Applikationen die virtuelle Implantatplanung ermöglicht und den DVT vom Diagnoseinstrument zum Planungsinstrument erweitert. Hier erlaubt das Backward planning dem Behandler eine völlig neue Methode der Therapieplanung, die der DVT erst geschaffen hat. Ausgehend von der Zielsetzung wird der Eingriff, dank dreidimensionaler Bilder, rückwärts geplant. Hierdurch steigt die Ergebnisqualität, Resultate werden exakter vorhersehbar, und die Behandlung lässt sich besser und patientenschonender planen.

Vernetzung
Ein Ende der vielen Möglichkeiten ist noch nicht in Sicht, und die Verbindung mit der intraoralen Abformung, dem Facescan, der instrumentellen Funktionsdiagnostik und den CAD/CAM-Technologien lassen, dank der zunehmenden Vernetzung, weitere Synergien erwarten. Das größte Zukunftspotenzial instrumenteller zahnmedizinischer Systeme haben die Technologien, die in der Lage sind, sich mit anderen übergreifend zu vernetzen. Hieraus erwächst sukzessive eine interdisziplinäre ganzheitliche Zahnheilkunde mit einer gesteigerten Qualität.

Die Dentale Volumentomographie gehört an vorderster Front zu den innovativen und vernetzungsstarken Dental-Technologien. Sie ermöglicht den Zugang zu modernen Diagnose-, Planungs- und Therapiemethoden und beeinflusst das Leistungsangebot einer Praxis. Als Datenakquisiteur am Anfang zahnmedizinischer und zahntechnischer Arbeitsprozesse nimmt sie eine Schlüsselposition ein und ermöglicht Zahnärzten auch in Zukunft eine moderne, ganzheitliche und vernetzte Zahnmedizin.

Wie auch in der intraoralen zweidimensionalen Diagnostik gibt es unterschiedliche DVT-Konzeptlösungen. Welche davon für die eigene Praxis die richtige ist, hängt vom Praxiskonzept sowie dem Leistungsangebot ab. Lediglich technische Daten zu vergleichen oder Aussagen zur Investitionshöhe je Kubikzentimeter der Abbildungsgröße zu interpretieren, reicht für die richtige Entscheidung nicht aus.

Um die richtige Entscheidung zu treffen, welche Röntgen-Technologie für die eigene Praxis die beste ist, ist es sinnvoll, externe Berater einzubeziehen. Sie kennen die Prozessunterschiede, in denen Stolpersteine, aber auch Potenziale versteckt sind. Hier greift man auf langjährige Erfahrung, umfassende Beratung und Kompetenz zurück. Nutzen Sie das für die Absicherung Ihrer Investitionsentscheidung und die zukunftsfähige Ausrichtung Ihres Praxisvorhabens.

Matthias Beck, Offenbach

Zur Person:
Matthias Beck ist Diplom-Ingenieur und seit 2008 Produktmanager Einrichtung bei Pluradent. Sein Tätigkeitsschwerpunkt umfasst das Produktmanagement dentaltechnischer Medizinprodukte in Praxis und Labor sowie digitale 2-D- und 3-D-Diagnostik, CAD/CAM und Funktionsdiagnostik, die eine zunehmende interdisziplinarische Vernetzung erfahren.