Die neue LED- und Sensortechnik überzeugt in der Praxis

Stellen Sie sich vor, Sie betreten eine Höhle. Was Sie sich als erstes wünschen werden – ist Licht. Licht zur Orientierung, Licht, um Gefahren zu erkennen, Licht, um einen sauberen Platz zu finden. Mit diesem Bild sind Sie nah an Ihrem Patienten – wenngleich Ihre Praxis hier auch nicht mit einer Höhle verglichen werden soll. Denn: Ihr Patient sucht Orientierung und will mögliche Gefahren erkennen. Er will aber auch sehen, dass er sich in einem sauberen, hygienischen Umfeld bewegt.

Die richtige Lichtplanung hilft, unser Wohlbefinden positiv zu beeinflussen. Foto: Fotolia/eyealg_115

Die richtige Lichtplanung hilft, unser Wohlbefinden positiv zu beeinflussen. Foto: Fotolia/eyealg_115

Bleiben wir noch einen Moment bei dem Beispiel. Sie betreten also diese Höhle, und mit Ihrem Betreten wird die ganze Höhle beleuchtet. Aber nur so viel, dass Sie erkennen, dass Sie alleine sind. In Ihrem unmittelbaren Umfeld ist es ganz hell. Auf Ihrem Weg durch die Höhle wandert das helle Licht mit Ihnen mit, sodass Sie immer im Zentrum des Lichts stehen. Science-Fiction? Keineswegs – diese Systeme wurden auf einer Messe im Frühjahr von verschiedenen Anbietern vorgestellt. Obwohl diese Art der Lichtsteuerung für Ihre Praxis wenig sinnvoll erscheint, können davon doch Möglichkeiten abgeleitet werden. So könnte oben beschriebene Lichtsteuerung sinnvoll für Ihre Tiefgarage sein.

Im Grunde aber werden Praxen von Architekten geplant, die die Aspekte der Lichtführung und der Akzentuierung berücksichtigen. Für ältere Praxen kommt nun eine neue Komponente hinzu, denn in den vergangenen zwei, drei Jahren hat sich die Beleuchtung fast grundlegend verändert. Die Anforderungen, wie oben beschrieben, sind noch die gleichen, die Möglichkeiten haben aber mit Einzug der neuen LED- und Sensortechnik in erheblichem Maß zugenommen. Eine Lichtsteuerung, die vor wenigen Jahren noch mit Energiesparlampen umgesetzt wurde (Flurbeleuchtung), sparte zwar Energiekosten, jedoch nur Verbrauchsenergie. Heute können mit intelligenter Lichtsteuerung auch die Ressourcen der Herstellung minimiert werden. So entstehen längere Lebenszyklen, die auch die Wartungskosten senken helfen.

Intelligente Lichtsteuerung – lange Lebensdauer, geringe Wartungskosten

Inzwischen sind die LEDs zum vollwertigen Ersatz der alten Glühlampe geworden (in Klammer finden Sie Vergleichswerte der Glühlampe) und diesen in fast allen Bereichen überlegen. Mit einer Lebensdauer bis zu 50.000 (1.000) Stunden und einer Lichtausbeute bis 110 (um 10) Lumen pro Watt, mit nahezu gleichem Spektrum (100 Prozent) und einer Standfestigkeit von mehr als 25.000 Schaltzyklen. Mit diesen Werten lassen sich schnell die höheren Anschaffungskosten bei gestiegenen Energiepreisen amortisieren.
Vor diesem Hintergrund müssen zwei Ansprüche unterschieden werden: zum einen die Praxis in ihrer Planung und zum anderen die bestehende Praxis.

Ausstattung bei Praxisneuplanung

Die neu zu planende Praxis hat heute mehr Ansprüche an die Elektrik als noch vor zehn Jahren. Es gibt nicht nur Licht und Strom zu verteilen, es müssen auch
Datenleitungen für Sensoren und Sender berücksichtigt werden. Auch diese müssen in die Lichtplanung mit einbezogen werden. So kann heute zum Beispiel Licht auch im Einklang mit der Natur gesteuert werden: Bei Sonnenlicht wird das Kunstlicht heruntergefahren, oder das Licht passt sich wie zuvor beschrieben dem Nutzer an. Auch die Veränderung der Lichtfarbe in Abhängigkeit zur Tageszeit ist mit LEDs kein Problem, wodurch sich die Motivation steigern lassen soll.

Die Möglichkeiten einer Lichtsteuerung können heute auf verschiedene Arten umgesetzt werden. Der einfache Lichtschalter, der aufwendig verdrahtet werden muss, ist heute nicht mehr Stand der Technik. Ein Sensor sendet das Signal des Benutzers an die Unterverteilung und steuert hier den Lichtstrom. Ob der Sensor dabei vom Benutzer selbst betätigt wird oder über andere Parameter ausgelöst wird, ist dabei ebenso unerheblich wie der Platz, an dem der Sensor „aufgeklebt“ wird. Somit werden schon bei der Installation Ressourcen durch weniger verlegte Kabel geschont. Durch die geringeren Leistungen der LEDs bei gleicher oder höherer Lichtausbeute werden nicht mehr die Leistungen wie früher benötigt, wodurch die Anschlusswerte reduziert werden können. Wurde früher ein Büro mit 500 Watt Lichtleistung ausgestattet, genügen heute 100 Watt.

Umrüstung bestehender Praxen

Doch auch die bereits bestehende Praxis kann auf die neue Technologie umgerüstet werden. Durch den Austausch der alten Leuchtmittel durch neue LED-Technik lassen sich schnell die Anschaffungskosten einsparen (Amortisationszeiten von zwölf bis 15 Monaten sind zu realisieren). Dabei sollte aber der Fehler vermieden werden, schon bei der Anschaffung der LEDs sparen zu wollen. Der Markt ist noch jung, und so gibt es viele Anbieter, die auch mit einfachen Produkten an diesem partizipieren möchten. Dabei werden teils sehr preiswerte Komponenten verbaut oder die Elektronik nicht richtig auf den LED-Chip abgestimmt. So kommt es zu frühen Ausfällen, geringer Lichtausbeute oder Überhitzung. Die angebotenen Unterschiede bei LED-Produkten sind selbst von Profis nicht direkt erkennbar. Der vertrauensvolle Händler testet daher die LEDs auf ihre Angaben und bietet auch Ersatz, wenn die LEDs ihre Leistung nicht erreicht.

Fazit

Mit der neuen Technologie lassen sich wirklich Ressourcen heben, die noch vor zwei, drei Jahren undenkbar waren. Sie sollten aber nicht den Fehler machen und versuchen, sich selbst zu therapieren. Arbeiten Sie mit einem Profi zusammen, so wie Sie es sicherlich auch in Gesundheitsfragen Ihrem Patienten empfehlen.

Holger B. Musa, Mülheim an der Ruhr

Zur Person

Holger B. Musa - Foto: Musa

Holger B. Musa – Foto: Musa

Holger B. Musa beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Leuchten und Lampen. 1993 gründete er die Firma „Der Lampen Handel“ und machte sie zum größten Dentallampenhändler Deutschlands, indem er den Verbrauchsartikel, spezielle Glühlampe für Dentalzwecke, zu normalen Preisen anbot.

Ende 2012 verkaufte er seine Firma, kommt aber vom Thema Licht nicht los: Seit Neuestem widmet er sich dem Einsatz von LEDs in bestehenden Leuchtensystemen unter Berücksichtigung von energetischen Aspekten.

Kontakt: musa@greenoffice-gmbh.de.

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