Nur die Besten können studieren und gut verdienen – auch in den USA

Auch der Trend in den USA immer mehr in Richtung Angestelltenverhältnis. Foto: Initiative ProDente e.V

Auch in den USA geht der Trend immer mehr in Richtung Angestelltenverhältnis. Foto: Initiative ProDente e.V

Der Arbeitsmarkt für angestellte Zahnärzte in den USA entwickelt sich ausgezeichnet. Wie zuletzt in der DZW für Deutschland beschrieben, geht auch der Trend in den USA immer mehr in Richtung Angestelltenverhältnis. Das kann zwar über eine Partnerschaft in einer Selbstständigkeit enden, allerdings gibt es etliche Ketten, die Anstellungen bieten.

Das Bureau of Labor Statistics sagt eine Nachfragesteigerung von 16 Prozent zwischen 2012 und 2022 voraus mit mehr als 23.000 neuen Stellen. Wegen der ausgezeichneten Verdienstmöglichkeiten, einer niedrigen Arbeitslosenrate bei Zahnärzten und einer ausgeglichenen Work-Life-Balance liegt der angestellte Zahnarzt an der Spitze der Liste der „Best Jobs of 2015“.

Der Median der Einkünfte lag für diese Gruppe 2013 bei 146.340 US-Dollar (rund 128.730 Euro). Die Einkünfte schwankten dabei zwischen 187.999 US-Dollar (rund 165.380 Euro) und 72.240 US-Dollar (rund 63.550 Euro). In den Privatpraxen sind die Einkommen der angestellten Zahnärzte höher, ebenso in Einrichtungen, wo Zahnärzte neben anderen Medizinern tätig sind.

Die Einstiegshürden in die Zahnmedizin sind hoch und kostspielig und gleichen einem Marathonlauf an Training und Tests. Schon in der High School  muss man „Advanced Placement Courses“ in Chemie, Physik, Biologie und Mathematik belegen. Das setzt sich auf dem College fort, und im Junior Year (11. Klasse) machen die meisten schon ihren Zugangstest, den Dental Admission Test (DAT). Es herrscht ein starker Wettbewerb um  die Studienplätze und der Test ist nur eine der Hürden. Bestnoten und beeindruckende Empfehlungsschreiben sind obligatorisch. Networking und Verhaltenstraining werden schon hier unerlässlich.

Die Dental School ist ein rigoroses Programm mit theoretischem, praktischem und zahntechnischem Training. Je nach Spezialisierung verlängert sich die Ausbildungszeit, der eine ein- bis zweijährige Residency, ein graduiertes Training, folgt. Eine staatenspezifische Lizenz ist für die Berufsausübung erforderlich, weshalb US-Zahnärzte nicht im ganzen Land praktizieren dürfen, außer sie erwerben diese Lizenz zusätzlich – natürlich nicht käuflich, sondern durch ein „State Board Exam“. Manche Bundesstaaten erkennen aber die Qualifikation untereinander an.

Danach ist eine kontinuierliche Weiterbildung vorgeschrieben sowie das Einhalten ethischer Grundsätze und des aktuellen Informationsstands des Berufs. Verstöße gegen berufliche Belange werden unnachsichtig verfolgt und öffentlich gemacht.

Die Kosten für die Ausbildung sind immens und führen zu hohen Schulden von bis zu mehr als 300.000  US-Dollar. Ein Ausbildungsjahr an einer recht neuen – gewinnorientierten – Universität in Illinois kostet 88.000 US-Dollar (rund 77.400 Euro) – natürlich ohne Unterkunft, Verpflegung oder Instrumentarium. Dafür ist diese Universität aber auf dem neuesten Stand nicht nur der Technik, sondern auch der interaktiven, individuell variablen Wissensvermittlung an jedem einzelnen Arbeitsplatz.

Die Abbrecher- oder Durchfallquote liegt dann auch bei nahezu Null, was die Dental School McSwacz gegenüber als Qualitätsmerkmal betonte – nachdem die Frage zunächst auf Unverständnis gestoßen war. Man nehme doch nur Bewerber, die geeignet sind, so die Begründung. Auch an der staatliche Universität. Bleibt nur zu hoffen, dass Deutschland hier nicht den Anschluss verliert.
ZA Carlheinz „McSwacz“ Swaczyna, zurzeit Chicago (lllinois), USA

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