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Mein Praxiskonzept – mein Erfolgsrezept

Wer die zahnärztliche Existenz anstrebt, sollte sich ein planvolles Vorgehen der Gründung überlegen. Ein gutes Praxiskonzept ebnet den Weg zum Erfolg.

Das Entwickeln eines Praxiskonzepts schafft Unabhängigkeit – und das hilft auch bei Bankgesprächen. Foto: Shutterstock.com/Antonio Guillem

Das Entwickeln eines Praxiskonzepts schafft Unabhängigkeit – und das hilft auch bei Bankgesprächen. Foto: Shutterstock.com/Antonio Guillem

Zahnärztliche Gründung einfach, effektiv und erfolgreich planen

Jedes Jahr starten etwa 1.200 Zahnärzte und Zahnärztinnen ihre berufliche Karriere in eigener Praxis. Obwohl die Zahnarztdichte noch nie so hoch war wie heute und Zahnärzte die schlechter werdenden Rahmenbedingungen wiederholt anprangern, ist der Wunsch junger Zahnärzte und Zahnärztinnen nach Eigenständigkeit und Verantwortlichkeit ungebrochen hoch. Neue Möglichkeiten der zahnärztlichen Berufsausübung bieten hohe Flexibilität in der Gestaltung der Selbständigkeit und Sicherheit für die private Lebensplanung.

Wer die zahnärztliche Existenz anstrebt, sollte sich im Vorwege ein planvolles Vorgehen der Gründung überlegen. Finanzierende Banken müssen nachweislich überzeugt werden, dass sich die Investitionen in neue Zahnarztpraxen lohnen, die Darlehen bedient und vollständig zurückgezahlt werden können.

Ein Praxiskonzept liefert Antworten

Wer ein Konzept erstellt, sollte wissen, warum und für wen er das tut. Zum einen schreibt man dieses natürlich für die finanzierende Bank: Diese will wissen, was und wen sie in welcher Höhe finanzieren soll. Aber noch wichtiger ist, dass der Gründer es für sich selbst erstellt.

Wer ein Praxiskonzept entwickelt, muss in aller Regel vorher genau überlegen, Zusammenhänge herstellen und alles auf Plausibilität überprüfen. Bevor Praxiskonzepte geschrieben werden, erfolgt also das Brainstorming. Ideen, Gedanken, Wünsche, Motive privater oder fachlicher Natur werden gesammelt; Qualifikationen, Kenntnisse und viele weitere Dinge hinterfragt. Kurz: Alles, was für die erfolgreiche Selbstständigkeit als Zahnarzt von Bedeutung ist, wird durchdacht. Denken wir aber immer an alles? Und können wir das umsetzen? Ein Praxiskonzept hilft. Eindeutig.

Am besten eignet sich ein individuelles und klar strukturiertes Konzept, dass das Gründungsprojekt detailliert beschreibt, berechnet und – ganz wichtig – von erfahrenen Gründungsexperten begleitet beziehungsweise gecoacht wird. Ein derartig entwickeltes Praxiskonzept beantwortet alle wichtigen Fragestellungen. Gleichzeitig liefert es auch den betriebswirtschaftlichen Nachweis in Form eines Businessplans, dass die Finanzplanungen des Gründungsvorhabens seriös und nachvollziehbar erstellt wurden. Somit sind damit alle Voraussetzungen erfüllt sind, die für eine erfolgreiche zahnärztliche Tätigkeit notwendig sind. Welche Angaben ein Praxiskonzept enthalten sollte, zeigt die folgende Checkliste.

Checkliste Praxiskonzept

Ein Praxiskonzept sollte dem Leser zu folgenden Inhalten ausführliche Antworten geben

• Angaben zur Person
• Ausbildung und Qualifikation
• Fachliche Schwerpunkte
• Motive zur Selbständigkeit und unternehmerische Vorkenntnisse
• Marketingkonzept
• Adressbezogene Standort- und Objektinformationen
• Wettbewerbssituation
• Detailliertes Behandlungskonzept
• Serviceleistungen inklusive Öffnungszeiten
• Praxisdesign
• Organisation und Praxismanagement
• Personalmanagement
• Businessplan
• Investitionsplanung
• Finanzierungsplanung
• Mindestumsatzplanung
• Liquiditätsplanung
• Controlling

Sicherheit durch Struktur

Die Themenvielfalt einer Existenzgründung ist durchaus komplex. Eine suboptimale Planung kann zu Fehlern führen. Unsere Erfahrung zeigt, dass Fehler vermieden werden, wenn Gründer der Komplexität mit Struktur begegnen. Dadurch sparen Gründer Zeit und Geld und schonen ihre Nerven. Ein optimal geplantes und begleitetes Praxiskonzept ist und bleibt komplex. Es wird aber einfacher, wenn Gründern durch eine klare Struktur eine Orientierung gegeben wird. Das gibt Sicherheit. Ein kompetenter Gründungsexperte ist dabei von unschätzbarem Vorteil. Er unterstützt und coacht den Gründer nicht nur bei der Konzeptentwicklung, er führt ihn anschließend in der Umsetzung durch den ganzen Prozess und bietet durch Erfahrungen und Kontakte wertvolle Lösungen an.

Ein strukturiertes Praxiskonzept gliedert die Inhalte, die erarbeitet werden müssen, nach der zeitlichen Reihenfolge der Umsetzung. Die Gründer können ihre ganze Konzentration auf die Erarbeitung bestimmter Inhalte verwenden. Sicherheit und neues Selbstbewusstsein entstehen. Lust auf die eigene Praxis wird zur treibenden Kraft. Ängste und Zweifel treten in den Hintergrund, zielloser Aktionismus gehört der Vergangenheit an. Und das ist ein handfester Vorteil.

Warum ist das so? Wer sich einer nachvollziehbaren Struktur bedient, der kann sich zielgerichtet und zur richtigen Zeit mit notwendigem Wissen und Informationen versorgen. Dadurch werden Entscheidungen grundsätzlich bewusster vorbereitet und später in der Umsetzung getroffen. Im Vorwege an alles gedacht zu haben, vermittelt ein sicheres Gefühl. Es gibt Gründern die Sicherheit, die richtigen Dinge richtig zu tun.

Den Überblick behalten

Gründer, die ein Praxiskonzept mit ihrem Gründungsexperten entwickeln, wissen zum einen um den optimalen Zeitpunkt, wann eine Entscheidung zu treffen ist, und zum anderen um deren Konsequenzen für den Gründungsprozess. Denn viele Entscheidungen bedingen einander. Sie müssen getroffen werden, um die nächsten Themen erarbeiten und entscheiden zu können.

Ein Beispiel soll das verdeutlichen:
Ohne eine klar beschriebene Behandlungs- und Marketingkonzeption, die sich aus einem umfassenden Gründerprofil ergeben, kann eine Standortwahl nicht getroffen werden. Optimale Praxisräume können aber nur gesucht werden, wenn die Standortwahl getroffen wurde. Wurden Standort und Objekt entschieden, muss entweder ein Miet- oder Kaufvertrag geschlossen werden. Verzögern sich zum Beispiel die Mietvertragsverhandlungen, können notwendige Ausbau- oder Umbaumaßnahmen beziehungsweise -kosten nicht ergriffen und ermittelt werden. Ohne diese Kosten ist eine vollständige Investitionsplanung nicht möglich. Auch deshalb nicht, weil die Einrichtungsinvestitionen von der Größe und Anzahl der Räume abhängig sind. Der Businessplan kann demnach nicht fertig erstellt werden, die Finanzierung nicht beantragt werden. Ein strukturiertes Praxiskonzept sorgt dafür, dass Gründer stets den Überblick und Kontrolle über ihr Projekt und dessen Fortschritt behalten. Gründer handeln effektiv.

Unabhängigkeit durch Verstehen

Das Entwickeln eines Praxiskonzepts schafft Unabhängigkeit. Wer die eigene Praxis im Detail beschrieben und die Finanzplanung darauf abgestellt hat, der kann die geplanten Investitionen exakt begründen. Er kennt seine Investitionshöhe, Finanzierungsbedingungen, seine privaten Ausgaben und die Praxiskosten. Er weiß, dass der Mindestumsatz zur Deckung aller Aufwendungen notwendig ist und kann eine Liquiditätsplanung interpretieren. Vor diesem Hintergrund können Bankgespräche selbstbewusst und zielgerichtet geführt werden.
Thomas Thiel, Offenbach


Thomas Thiel (Foto: Thiel/Pluradent)

Thomas Thiel (Foto: Thiel/Pluradent)

Zu unserem Autor:
Thomas Thiel ist Fachbereichsleiter Praxisbörse bei der Pluradent AG & Co KG.