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Empathie – ein Schlüssel für erfolgreiche Mitarbeiterführung

Die Anforderungen an Praxischefs steigen stetig – so hilft Ihnen emotionale Intelligenz , Ihre Ziele Praxiserfolg, Mitarbeitermotivation und Zukunftsabsicherung in Einklang zu bringen.

Die hohe Kunst der Mitarbeiterführung besteht darin, Mitarbeiter auch ohne finanzielle Anreize zu begeistern. Foto: Fotolia/Andrej Popov [1]

Die hohe Kunst der Mitarbeiterführung besteht darin, Mitarbeiter auch ohne finanzielle Anreize zu begeistern. Foto: Fotolia/Andrej Popov

Wer heute eine Praxis führt, ist nicht mehr einfach nur Vorgesetzter, er ist Unternehmer, Motivator, Visionär, Koordinator, Marketingspezialist und in immer mehr Fällen beratender Seelsorger.

Wer heutzutage Mitarbeiter führt, merkt sehr schnell, dass Fachkompetenz allein nicht mehr genügt, um Mitarbeiter erfolgreich zu motivieren, sie auf Kurs zu bringen oder gar gute Mitarbeiter zu halten. So sollte der Praxisinhaber gegenüber seinen Mitarbeitern nicht nur sein exzellentes Fachwissen und seinen hohen Anspruch in die Behandlungsqualität einbringen, sondern vor allem Führungsqualitäten zeigen. Letztere muss man sich in der Regel selbst aneignen. Allerdings reicht dies bei Weitem nicht aus – die Realität im Praxisalltag fordert mehr ab.

Die Räumlichkeiten einer Praxis müssen nicht nur optisch ansprechen, sondern auch den immer schärfer werdenden Vorschriften und Richtlinien entsprechen. Das Personal muss nicht nur bestens in den Abläufen trainiert sein, sondern muss sich auch mit den neusten GOZ-Abrechnungsschlüsseln, Hygieneverordnungen sowie Dentalprogrammen auskennen und weiterbilden. Die Sauberkeit und Qualität dürfen auch bei hohem Patientenaufkommen nicht leiden – und erst recht nicht die Freundlichkeit des Praxisteams.

Sein Team dabei stets positiv zu stimmen, zu motivieren, Mitarbeiter individuell zu fördern und dabei die Praxis auf Expansionskurs zu halten, wird zur Herausforderung – insbesondere vor dem Hintergrund von Personalknappheit und dem Vormarsch der „Generation-Y“ auf dem Arbeitsmarkt.

Stimmen Team und Qualität nicht, bleibt der Erfolg aus, auch wenn die Praxis noch so schön eingerichtet ist. Eine einzige unzufriedene Mitarbeiterin kann die ganze Arbeitsatmosphäre negativ beeinflussen. Sie arbeitet nicht mehr produktiv, schürt Gerüchte, verbreitet schlechte Laune unter den Kollegen, und nicht zuletzt bekommen dies auch die Patienten zu spüren.

Ein Blick in den Spiegel
Allein gute Bezahlung und klare Zielsetzungen genügen für eine erfolgreiche Teamführung nicht mehr. Eine Praxisinhaberin oder ein Praxisinhaber sollte vor allem folgende Eigenschaften für sich persönlich (weiter-)entwickeln: innere Stabilität und die Bereitschaft, sich auch selbst reflektieren zu können sowie Einfühlungsvermögen. Die Entwicklung und Förderung der eigenen emotionalen Intelligenz schafft nicht nur die Sicherheit, um Konflikte nachhaltig zu lösen, sondern auch das Know-how, deren Hintergründe zu erkennen.

Mit wachsender Selbsterkenntnis fällt es Ihnen zunehmend leichter, Empathie für die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter zu entwickeln. Und exakt hier liegt ein Schlüssel zur erfolgreichen Personalführung.

Wie kann ich die erfolgreiche Praxisführung lernen?
Erfolgreiche
Praxisführung können Sie sich beispielsweise in Seminaren aneignen, in denen Sie lernen, Ihre Führungsqualitäten richtig einzuschätzen und einzusetzen. Sie erkunden dazu die Hintergründe Ihres Handelns und erfahren viel über Ihre Wirkung auf andere, insbesondere auf Ihr Team. Damit gewinnen Sie neutrale Erkenntnisse über sich selbst und Ihren Autoritätsstatus im beruflichen Umfeld.

Übungen zur Selbstwahrnehmung sowie Zentrierungstechniken helfen Ihnen, Ihre Stärken auszubauen und mit den eigenen Schwächen umgehen zu lernen. Spiegel- und Gesprächstechniken helfen Ihnen, ein Gefühl für sich selbst und die Wahrnehmung Ihres Gegenübers zu entwickeln. Damit erhalten Sie wertvolle Erfahrungswerte, entwickeln Charakterstärke und bauen Kraftressourcen auf, auf die Sie im Alltag zurückgreifen können.

Führungsverhalten ist ein wichtiger Baustein für die eigene Markenbildung
Wer als Führungskraft diese innere Stärke und emotionale Stabilität aufbaut, wird in seiner Wirkung und Autorität klarer wahrgenommen. Er bietet so seinen Mitarbeitern ein hohes Maß an Identifikation. Das schafft Transparenz und eine vertrauensvolle Atmosphäre ohne künstliche Mauern. Wichtig: In einem vertrauensvollen Arbeitsfeld herrscht Offenheit. Diese hilft Ihnen, Stimmungen im Team wahrzunehmen, auf Mitarbeiter direkter einzugehen und Konflikte effizienter zu lösen.

Wie Steve Jobs gezeigt hat, benötigt ein Unternehmen heute mehr als nur gute Produkte und Dienstleistungen, um sich erfolgreich zu positionieren. Es zählt vor allem die Identifikation mit einer Marke. Diese lebt wiederum durch die Persönlichkeit und den Schöpfergeist ihres Gründers. Eine erfolgreich geführte Marke schafft somit Zugehörigkeit, und Mitarbeiter sind stolz, für diese zu arbeiten. Insofern ist Ihr Führungsverhalten ein wichtiger Baustein im Rahmen Ihrer Markenbildung.

Die hohe Kunst der Mitarbeiterführung besteht also darin, Mitarbeiter auch ohne finanzielle Anreize zu begeistern. Ihr Team identifiziert sich stärker mit den Praxiszielen, hat mehr Spaß an der Arbeit und brennt darauf, sich einzubringen und zu entfalten. Begeisterte Mitarbeiter übernehmen mehr Verantwortung, kommen gerne zur Arbeit und motivieren andere.

Aspekte zur Entwicklung emotionaler Intelligenz
Selbstwahrnehmung – die Wirkung des eigenen Handeln erkennen, Stärken ausbauen, Schwächen kennenlernen, Körperübungen, Wahrnehmungs- und BewusstseinsübungenSelbstregulierung – Ressourcen aufbauen, mit Emotionen umgehen, Zentrierungsübungen, innere Stabilität, SelbstreflexionEmpathie – die Fähigkeit, emotionale Befindlichkeiten anderer Menschen wahrnehmen, Bedürfnisse der Mitarbeiter und Patienten erkennen, Konflikte frühzeitig erkennen und behebenMotivation – Zugang zum Schlüssel des eigenen Potenzials öffnen, authentisch seine Ziele leben, andere für konkrete Aufgaben begeistern, Ziele, Bedürfnisse und Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter erkennen und fördern – Leistung und Förderung – Anreizsysteme schaffen – das innere Feuer in mir und anderen zündenTeam Play und Kommunikation – Kommunikationswege im Umgang mit und zwischen Ihrem Personal. Konfliktmanagement – verbale und nonverbale Ausdrucksfähigkeit, Erkennen der eigenen Wirkung – Raum für Dialog gebenKurze, regelmäßige Meetings – Kommunikation im Ablauf – Trennung von Arbeitsthemen, innerpersonellen Themen und privaten Themen – Konflikt und KritikfähigkeitArbeitsklima und Räumlichkeiten – Sauberkeit, Charakter, klare Linie, Licht, Luft, Ordnung – StimmungsindikatorenIdentifikation – Corporate Behaviour in der Praxis – selbstgelebte Praxis

Fazit
Zufriedene Mitarbeiter verfügen über ein stabileres Selbstbewusstsein, eine höhere Belastungsfähigkeit und über eine deutlich größere Bereitschaft, die Ziele Ihrer Praxis zu ihren eigenen zu machen. Diese Punkte sind wesentlich für eine positive und nachhaltige Praxisentwicklung.
Ralf Immel, Offenbach, Jean-Peter Bailly, Frankfurt am Main


Zu unseren Autoren:

Ralf Immel, Marketing Manager, Pluradent AG & Co KG

Ralf Immel (Foto: Pluradent) [2]

Ralf Immel (Foto: Pluradent)

Ralf Immel ist Diplom-Kaufmann und verfügt über ein breites Erfahrungsspektrum in den Bereichen Marketing/PR, Finanzen/Controlling und Organisation. Als Unternehmensberater war er insbesondere für zahnärztliche Praxen und privat geführte Kliniken tätig. Innerhalb der Pluradent verantwortet er vor allem Marketingprojekte mit strategischem Bezug.

 

Jean-Peter-Bailly [3]

Jean-Peter Bailly

Jean-Peter Bailly, Dozent, Therapeut – Praxismanager, Praxis Dr. Bailly & Kollegen
Jean-Peter Bailly verfügt über eine große Bandbreite an Erfahrungen in den Bereichen Marketing und Kommunikation, klassischer und alternativer Medizin, in der Praxisleitung und dem Praxismanagement. Durch seine Spezialisierung im Bereich Bewusstseinsarbeit zeigt er seinen Seminarteilnehmern, wie sie erfolgreich und authentisch eine Praxis starten, ausbauen oder auf die nächste Stufe bringen können