Erfolgreiche Praxisführung aus Sicht erfahrener Praxisinhaber – Ergebnisse eines Interviews

Finanzielle Ziele, Stundensatz
Aufrechterhaltung eines hohen Qualitätsstandards

Quelle: Gerd Altmann, pixelio.de

Ziele sollen nicht nur festgelegt, sondern auch erreicht werden. Foto: Gerd Altmann / pixelio.de

• Steigerung des Qualitätsniveaus durch Weiterbildung E Aufnahme eines neuen Behandlungsschwerpunkts, entweder in eigener Tätigkeit oder durch Einstellung eines spezialisierten Zahnarztes
• Praxiserweiterung, Einstellung eines weiteren Zahnarztes oder Praxismitarbeiters
Angebot einer für jeden Patienten individuellen und optimalen Behandlung
• Steigerung der Patientenzahl oder der Anzahl der Behandlungen.

Das Festlegen von Zielen allein reicht nicht aus. Es muss auch geklärt und mit dem Team besprochen werden, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Empfehlenswert sind regelmäßige Erfolgskontrollen, damit bei den Angestellten der Anreiz vorhanden ist, sich an der Umsetzung zu beteiligen, sich zu engagieren. Bei der überwiegenden Mehrheit der befragten Praxen finden hierzu regelmäßige Teamsitzungen statt, in denen besprochen wird, welche primären Praxisziele erreicht wurden und welche Ziele im Einzelnen jede Mitarbeiterin erreicht hat. Hat man sich einmal auf bestimmte Ziele oder eine Strategie festgelegt, heißt dies nicht, dass man seine Entscheidungen nicht mehr modifizieren darf. Bei regelmäßigen Zielkontrollen sollten natürlich Veränderungen des Umfelds oder veränderte politische Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, um Strategien gegebenenfalls anzupassen. Die Wichtigkeit dieses Aspekts wurde von den Interviewpartnern besonders betont.

Entscheidung Eigen- oder Fremdlabor

Quelle: Ulrich Helmke, pixelio.de

Lieber ein eigenes Labor oder Zusammenarbeit mit Fremdlaboren? Foto: Ulrich Helmke / pixelio.de

In der Gründungsphase steht auch die Entscheidung an, ob man in der Praxis ein eigenes Labor einrichten oder mit Fremdlaboren zusammenarbeiten soll. Dazu kristallisierten sich bei den Befragten unterschiedliche Ansichten heraus. Befürworter eines praxisinternen Labors führten den besonderen Servicegedanken an: Nachbesserungen an Prothesen können direkt in der Praxis durchgeführt werden, der Patient muss nicht noch einmal wiederkommen. Außerdem profitiert man bei der Planung des Zahnersatzes davon, dass der Zahntechniker vor Ort ist. Dieser kann bei der Behandlungsplanung und -entscheidung mitwirken. Daneben spielt bei vielen auch der betriebswirtschaftliche Aspekt eine Rolle. Dadurch, dass die Laborleistungen vor Ort für die Praxis geleistet werden, sind sie auch abrechenbar. Gerade aus wirtschaftlichen Gründen hatten einige Praxen erhebliche Einwände gegen ein Eigenlabor. Angestellte Zahntechniker stellen Fixkosten dar, die auch in Leerlaufzeiten anfallen. Kurz nach der Praxisgründung ist die Wahrscheinlichkeit jedoch eher gering, dass das Labor ausgelastet ist. Außerdem ist für ein Labor viel Platz erforderlich. Die Entscheidung für ein Praxislabor oder die Kooperation mit Fremdlaboren hängt außerdem vom Tätigkeitsschwerpunkt ab, woraus sich die Häufigkeit und der Umfang der benötigten Laborleistungen ergeben. Bei manchen Schwerpunkten erübrigt sich sogar die Zusammenarbeit mit einem zahntechnischen Labor.
Als Fazit aus den Interviews kann festgehalten werden, dass es sich gerade aufgrund der hohen laufenden Kosten nicht anbietet, bei der Niederlassung ein eigenes Labor einzurichten. Größere Arbeiten sollten immer in Zusammenarbeit mit Dentallaboren durchgeführt werden, allerdings kann es je nach Schwerpunkt sinnvoll sein, ein kleines praxisinternes Labor zu haben, in dem einfachere Arbeiten und Nachbesserungen verrichtet werden können.

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