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38. Leverkusener Jazztage: Jazz, We Can…

Kool & The Gang, Marcus Miller, Nils Landgren Funk Unit, Chris Thile & Brad Mehldau, Caro Emerald, Max Giesinger, Tim Bendzko, Gov’t Mule, Michael Patrick Kelly, Anna Depenbusch, Nina Attal und viele mehr … Die Marke „Leverkusener Jazztage“ festigt sich Jahr für Jahr, und das Festival hat sich zum Musikereignis für ein breites Publikum im Rheinland und Umgebung entwickelt.

Zum 38. Mal finden in diesem Jahr die Leverkusener Jazztage statt. Das international besetzte Festival genießt unter Fans, Musikern und Kritikern ein außerordentliches Renommee. Mit mehr als 200 internationalen und nationalen Musikern und mehr als 25.000 Besuchern jährlich ist es einer der Höhepunkte im nationalen und internationalen Festival-Kalender.

Die bekannten Spielorte sind das Forum, der Scala Club, das Topos, der Sensenhammer und seit 2016 das Erholungshaus. Auch die Förderung des musikalischen Nachwuchses wird im Zuge des „future-sounds-Wettbewerbs“ weiterhin großgeschrieben. Mit Hilfe der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West feiert der Wettbewerb in diesem Jahr bereits das zehnjährige Jubiläum. Der Wettbewerb ist ein Meilenstein in der Nachwuchsförderung.
Seit 2016 ist auch die Bayer Kultur aktiv in der Förderung des Nachwuchses beteiligt. Sie ermöglicht einem Finalisten die professionelle Aufnahme einer CD in einem Tonstudio.

Vom Solokünstler bis zur Big Band, vom Jazz bis zu Pop, Rock, Funk und Soul

Kool and the Gang (Foto: Silvia Mauten/KTG Press, Leverkusener Jazztage)

Kool and the Gang (Foto: Silvia Mauten/KTG Press, Leverkusener Jazztage)

Das musikalische Programm der Leverkusener Jazztage ist breit gefächert und lebt von seinen Gegensätzen. Vom Solokünstler bis zur Big Band, vom Jazz bis zu Pop, Rock, Funk und Soul sind alle Formationen und Genres vertreten. Dieses Konzept wird weitergelebt und auch im zweiten Jahr des neues Festivalleiters Fabian Stiens ist die Handschrift seines Vorgängers zu erkennen.

Vor genau 15 Jahren waren Kool & The Gang das letzte Mal zu Gast bei den Leverkusener Jazztagen. Und ebenfalls vor 15 Jahr begann der heutige Festivalleiter Fabian Stiens, als Bühnenhelfer bei den Leverkusener Jazztagen ehrenamtlich mitzuwirken. Also zwei gute Gründe, am 9. November die „Legends in Concert“ aus dem Jahr 2002 wieder aufleben zu lassen.

Tim Bendzko lädt in sein Wohnzimmer ein

Tim Bendzko (Foto: Leverkusener Jazztage)

Tim Bendzko (Foto: Leverkusener Jazztage)

Das Festival wird am 4. November von Tim Bendzko eröffnet. Mit „Mein Wohnzimmer ist dein Wohnzimmer“ hat Tim Bendzko 2014 eine Konzertreihe ins Leben gerufen, bei der er in ausgewählten bestuhlten Locations seine Songs im familiären Rahmen präsentiert. In diesem Jahr zählt auch Leverkusen zu diesen schönsten Locations Deutschlands. Max Giesinger, ein Kollege und Freund von Tim Bendzko, wird am 5. Novemver mit seiner „Roulette Tour 2017“ auf den Jazztagen einen Zwischenstopp einlegen. Nach Gold-Auszeichnung und über 54 Wochen in den Top 100 der deutschen Charts mit seinem Erfolgsalbum „Der Junge, der rennt“ kommt Max Giesinger nach einem fulminanten Konzert- und Festival-Sommer ins Forum.

Der erste richtige Jazz-Tag wird am 6. November mit dem 25-jährigen Jubiläum des Tradition Labels ACT zelebriert. „Wir sind froh und es erfüllt uns mit sehr viel Stolz, dass wir mit Siggi Loch (Gründer und Inhaber von ACT Music) all die Jahre zusammenarbeiten durften“, so der ehemalige Festivalleiter Eckhard Meszelinsky. ACT hat mehrere Gewinner des future-sounds-Wettbewerbs unter Vertrag genommen: Three Fall, Jan Prax Quartett, Jin Jim und MoBlow. Zum Jubiläum werden drei wichtige Weggefährten des Labels auf der Forum Bühne auftreten: Nils Landgren Funk Unit, Wolfgang Haffner und Band sowie Julian und Roman Wasserfuhr.

Der 7. November steht ganz im Zeichen des „Rock“. Mit Gov’t Mule um Gitarrist Warren Haynes wurde eine Legende verpflichtet. Bekannt wurde Haynes als langjähriges Mitglied der Allman Brothers Band. Außerdem spielen der zweifache Grammy Award Preisträger Albert Lee und die Bluesrock-Band The Brew.

Superbass und Superbässin

Marcus Miller (Foto: Andrew Dunn/Leverkusener Jazztage)

Marcus Miller (Foto: Andrew Dunn/Leverkusener Jazztage)

„Superbass IV“ heißt es am fünften Festivaltag – und da darf ein Bassist und guter Freund des Festivals nicht fehlen: Marcus Miller. Jeder Auftritt von Marcus Miller mit talentierten jungen Musikern ist ein musikalisches Ereignis, das sich zwischen Funk, Soul und dem heutigen Jazz bewegt. Miller ist nicht nur Schöpfer, Produzent, Multiinstrumentalist, sondern darüber hinaus auch noch ein produktiver und unkonventioneller Komponist. Die zweite Künstlerin des Abends, Kinga Głyk, ist durch YouTube bakannt geworden. Was andere im Pop und Mainstream-Bereich bereits vorgemacht haben, ist im Jazz beispiellos … sicher die europaweit größte Jazz-Sensation in den sozialen Netzwerken. Eröffnet wird der Abend von der future-sounds-Gewinnerband aus dem Jahr 2016, Bilderband.

From Maceo With Love

Eine weitere enge Freundschaft hat sich in den letzten Jahren zwischen der WDR-Big-Band und Maceo Parker entwickelt. Schon zweimal ist das Publikum in den Genuss dieser Koalition gekommen. In der Funk- & Soul-Night am 10. November präsentieren sie das Projekt „From Maceo With Love“. Weitere Formationen dieses Abends sind Pbug und Kennedy Administration. Die Gruppe Pbug ist ein Konglomerat aus Musikern von Incognito, Level 42 und der bekannten Acid Jazz Szene Englands.

Maceo Parker (Foto: Chilvers/Leverkusener Jazztage)

Maceo Parker (Foto: Chilvers/Leverkusener Jazztage)

Der letzte Abend im Forum am November  November vereint unter dem Titel  „Meeting Point“ zwei Superstars: Caro Emerald und Michael Patrick Kelly. Caro Emerald nahm 2007 „Back It Up“ als Demo auf. Als sie den Song im nächsten Jahr das erste Mal bei einem lokalen niederländischen Fernsehsender aufführte, war es wie eine Explosion der Szene: Zuschauer riefen an und schrieben Mails, um zu erfragen, wer das wundervolle Mädchen mit dem tollen Song sei und fragten, wo sie die Musik kaufen können. Auf der Bühne schwärmt Caro Emerald von ihrem Leben im Rampenlicht, schafft es mit ihren Liedern aber auch, dem Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren.
Der zweite Künstler dieses Abends ist Michael Patrick Kelly. Kaum ein Musiker hat eine so faszinierende Lebensgeschichte wie er. Mit der Kelly Family wurde er vom Straßenmusiker zum Stadion-Act. Vom Kinderstar entwickelte er sich zum „Music-Man“ und Produzenten der Band. Paddy schrieb einen Großteil der Songs, darunter den Welthit „An Angel“. Der überwältigende Erfolg zahlte sich in mehr als 20 Millionen verkauften Tonträgern und 48 Gold- und Platinauszeichnungen aus.

Genre-Nischen mit großer Fangemeinde

Das Abschlusskonzert der 38. Leverkusener Jazztage wird in diesem Jahr wieder im Erholungshaus der Bayer Kultur stattfinden. Mandolinist und Sänger Chris Thile und Pianist Brad Mehldau sind Nonesuch-Labelkollegen und langjährige Bewunderer ihrer gegenseitigen Arbeit. 2013 tourten beide erstmals als Duo, Ende 2015 gaben sie an zwei aufeinanderfolgenden Abenden ein Gastspiel im New Yorker Bowery Ballroom. Anschließend begaben sie sich ins Studio, um Chris Thile & Brad Mehldau aufzunehmen, eine Mischung aus Covern und Originalsongs. Die New York Times schreibt über dieses Projekt: „Beide sind Teamplayer, beide lieben Bach und die Beatles, und beide haben eine weit größere und breitere (und jüngere) Fangemeinde, als ihre Genre-Nischen normalerweise auf sich vereinen können.“

The Heavytones (Foto: BW/Leverkusener Jazztage)

The Heavytones (Foto: BW/Leverkusener Jazztage)

Auch im Scala Club wird in diesem Jahr ein sehr vielfältiges Programm stattfinden. Hier startet am 4. November Jasmin Tabatabai mit dem David Klein Quartett. 2012 erhielt Tabatabai eine Echo-Auszeichnung als „beste nationale Sängerin“. Der musikalische Reigen spannt sich weiter über die Echoes of Swing, das Amercian Cajun, Blues & Zydeco, die Hamburger Sängerin Anna Depenbusch und die Dutch Swing College Band über Purple Schulz, Stu Hamm, dem Bassisten von Joe Satriani und Steve Vai, der ehemaligen Fernsehband von Stefan Raab, The Heavytones, bis hin zu der Bluesgitarristin Nina Attal und ihrem Trio.

Alles in allem verspricht auch die 38. Ausgabe der Leverkusener Jazztage wieder ein sorgsam ausgesuchtes und illustres Programm für jeden Geschmack. Weitere Informationen, das komplette Programm sowie die Möcglichkeit zur Kartenbestellung gibt es im Web unter www.leverkusener-jazztage.de [1] sowie unter der Hotline (02171) 767959.

Alle Termine der 38. Leverkusener Jazztage 2017 auf einen Blick