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Zusätzliches Know-how zahlt sich aus – Anmeldefrist für den Management-Lehrgang „Betriebswirt der Zahnmedizin“ läuft

Dr. Nichola Witte (links) und Stephanie Koch [1]

Dr. Nicola Witte (links) und Stephanie Koch (Foto: Yvonne Schubert)

Als Zahnärztin Dr. Nicola Witte aus Wallenhorst vor zwei Jahren in einer Fachzeitung las, dass es eine Weiterbildung zum „Betriebswirt der Zahnmedizin“ gibt, wusste sie nicht viel über Mitarbeiterführung, leistungsgerechte Entlohnung, Businesspläne und Marketing.

Sie spürte aber, dass ihr dieses Wissen im Praxisalltag immer mehr fehlte: „Während des Studiums wurden diese Inhalte nicht gelehrt, und ich konnte überhaupt nicht abschätzen, was als niedergelassener Zahnarzt alles auf mich zukommt“, sagt sie rückblickend.

 

„Nachdem ich die Praxis acht Jahre lang gemeinsam mit meinem Mann geführt hatte, stellten wir fest, dass wir uns immer mehr zu einem Dienstleistungsunternehmen entwickeln und zunehmend auch Managerqualitäten gefragt sind. Außerdem spürten wir einen steigenden Verwaltungsaufwand und stärker werdenden Konkurrenzdruck. Insofern war es Zeit, sich zusätzliches Know-how anzueignen, um die Praxis weiterhin auf Erfolgskurs zu halten.“ Da sich auch Praxismanagerin Stephanie Koch auf diesem Gebiet weiterbilden wollte, meldeten sich die beiden Frauen kurzentschlossen zusammen an und absolvierten den Lehrgang erfolgreich.

„Seit dem Managementlehrgang hat sich einiges verändert“, sagt Witte heute. „Für die Finanzbuchhaltung, die früher unser Steuerberater gemacht hat, sind wir jetzt selbst verantwortlich. Dafür haben wir die Rechnungsstellung und das Mahnwesen ausgelagert und Zeit für andere Aufgaben gewonnen. Wir haben uns besser strukturiert und den Mitarbeitern neue Verantwortungsbereiche und Aufgaben übertragen.“

Auch das Konzept einer leistungsgerechten Vergütung haben die Praxisinhaber eingeführt. „Fleiß und Engagement sollten belohnt werden“, so die Zahnärztin. Außerdem haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, kostenlose Fortbildungen in Anspruch zu nehmen.

 

Gut strukturiert im Praxisalltag

Betriebswirt ZM, Gut gelaunt [2]

Gut gelaunt und gut organisiert trotz Baumaßnahmen: Aufgrund des Praxisneubaus ist der Empfang der Praxis Witte derzeit in einem Container untergebracht. (Foto: Yvonne Schubert)

Die Wartezeiten sind aufgrund von eingeplanten Pufferzeiten in Wallenhorst minimal, Terminplanung und Praxisverwaltung werden digital gesteuert, und die Praxissoftware ist auf dem neuesten Stand. Sie wird auch genutzt, um Praxiskennzahlen, Behandlungszeiten und Terminauslastung zu ermitteln und zu überprüfen. Arbeitspläne sorgen für Übersicht über die zu erledigenden Aufgaben.

Unaufgeräumte Schreibtische, volle Ablagekörbe und veraltete Karteikarten sucht man in der Praxis von Witte & Witte vergebens. Unfreundliches Personal? Fehlanzeige. Jeder wird mit einem Lächeln begrüßt und fürsorglich betreut. Mitarbeitergespräche und gemeinsame Unternehmungen sind ebenso feste Bestandteile des Führungsstils. „Wir sehen uns als Team und haben Spaß an der Arbeit“, sagt Praxismanagerin Stephanie Koch.

Damit das positive Image auch von außen wahrgenommen werden kann, schaltet die Praxis regelmäßig Anzeigen und arbeitet gerade an einer neuen Website. Ob die Werbemaßnahmen greifen, wird anhand von Patientenbefragungen überprüft.

Struktur, Kompetenz, Kundenorientierung und Teamspirit zahlen sich aus: „Die Patienten spüren das gute Betriebsklima, empfehlen uns weiter und kommen gerne wieder“, sagt die Chefin stolz. Das Terminbuch ist voll. Doch das ist kein Grund, sich auszuruhen. „Natürlich: Besser geht immer, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg“, so Nicola Witte.

 

111 Fortbildungspunkte für den Lehrgang
Ein starker Praxisbezug und die sofortige Umsetzbarkeit sind Kernmerkmale des Managementlehrgangs, den Witte und Koch absolviert haben. „Unser Ziel ist, den Kursteilnehmern praktisches Wissen mitzugeben, das sie in ihrem Alltag unmittelbar anwenden können“, erläutert Referent Christian Henrici, der auch Geschäftsführer der Firma Opti (Damp) ist. Das theoretische Wissen wird daher anhand von Übungen gefestigt und als Skript an die Teilnehmer ausgehändigt.

Die Studienreihe wird sowohl für Zahnmediziner als auch für Praxismanager in getrennten Kursen angeboten und ist mit 111 Fortbildungspunkten dotiert. Der Lehrplan umfasst fünf Module: Unternehmensführung, Qualitätsmanagement, Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Recht und Steuern sowie Selbstmanagement. Die Inhalte werden ab März 2013 an fünf Wochenenden in den Räumlichkeiten von Schloss Westerburg im Westerwald vermittelt. Den Abschluss bildet eine Hausarbeit. Nach bestandener Abschlussprüfung dürfen die Teilnehmer den Titel „Betriebswirt der Zahnmedizin“ tragen.

Die Bewerbungsfrist für 2013 läuft bereits. Neu für 2013: Erstmals werden auch Vertiefungskurse zu den Themen „Praxismanagement“ und „Businessplanung“ angeboten. Außerdem wird der Jahrgangsbeste aus der Gruppe der Zahnärzte und der Jahrgangsbeste bei den Praxismanagerinnen prämiert (weitere Infos unter www.betriebswirt-zahnmedizin.de [3]).
Yvonne Schubert, Mannheim