Wittener Studierende helfen Flüchtlingen in Jordanien

Studentische Initiative an der Uni Witten/Herdecke „Al Salam“ engagiert sich nahe der Krisenherde

Anne Strapatsas (2. Reihe, 3. Von rechts) mit den Flying Doctors of America (Foto: Al Salam)

Anne Strapatsas (2. Reihe, 3. von rechts) mit den Flying Doctors of America
(Foto: Al Salam)

Aus der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatte ist das Thema Flüchtlinge nicht wegzudenken. Vielen Europäern ist dabei nicht bewusst, dass der größte Strom an flüchtenden Menschen die Nachbarstaaten von Syrien, Irak sowie weiteren Krisenländern trifft. Dazu zählt auch Jordanien, wo aktuell riesige Flüchtlingscamps mitten in der Wüste stehen sowie Dörfer für die Unterbringung von über 600.000 Menschen genutzt werden. Da das Land selbst wirtschaftlichen Krisen unterliegt, ist auch die Grundversorgung – insbesondere im medizinischen und hygienischen Bereich – der Flüchtlinge unzureichend.

Das Flüchtlingslager in Jordanien für ca. 600.000 Menschen (Foto Al Salam)

Das Flüchtlingslager in Jordanien für ca. 600.000 Menschen (Foto Al Salam)

Medizinisch und hygienisch unzureichende Grundversorgung der Flüchtlinge

Im Sommer 2015 beschlossen die Medizinstudentin Anne Strapatsas und ihre Kommilitonin Ardiana Wagner die Initiative „Al Salam“, was auf Arabisch „Frieden“ bedeutet, ins Leben zu rufen. Zuvor hatte sich Anne Strapatsas jordanischen Medizinstudenten angeschlossen, die mit Hilfsorganisationen wie den „Flying Doctors of America“ zusammenarbeiten, und war mehrfach mit privaten Mitteln nach Jordanien unter anderem in eines der größten Flüchtlingslager gereist. Dort hatte sie bei der medizinischen Versorgung von Familien aus Syrien und anderen Krisenländern mitgeholfen.

Auch interessant auf Chance Praxis:

Zahnklinik der UW/H: Vielzahl von Flüchtlingen wird behandelt

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) hat sich für das kommende Wintersemester mit dem Thema „Flucht und Migration“ einen inhaltlichen Schwerpunkt ihrer Arbeit gewählt. In Forschung, Lehre sowie gesellschaftlichem Wirken wird fakultätsübergreifend die aktuelle Flüchtlingsfrage aufgegriffen. Seminare, Ringvorlesungen, Fachkonferenzen sowie eine Vielzahl weiterer Aktionen sind Bestandteile eines umfangreichen Programms, das langfristig über das Wintersemester hinaus angelegt ist.

Versicherungsschutz für die ärztliche und zahnärztliche Betreuung von Flüchtlingen

Die Welt-Flüchtlingssituation beherrscht derzeit die EU-Politik wie noch nie. Ziel vieler Flüchtlinge ist Deutschland. Bei Ankunft werden diese ärztlich betreut. In Bezug auf den Versicherungsschutz gibt es nun Änderungen für Ärzte und Zahnärzte.

Ihr Engagement ist auf großen Zuspruch von Seiten der Wittener Studierenden gestoßen, sodass mithilfe der Initiative jeder die Gelegenheit bekommen soll, individuell Flüchtlinge in Jordanien zu unterstützen.

Flüchtlingskinder im Camp (Foto: Al Salam)

Flüchtlingskinder im Camp (Foto: Al Salam)

Weitere Informationen zur Initiative „Al Salam“ erhalten Interessierte bei Ardiana Wagner.

Die Handynummer kann unter (02302) 926-849 erfragt werden.

Spenden für Al Salam – Hilfe vor Ort:

Sparkasse Witten
IBAN: DE14 4525 0035 0100 7640 83
BIC: WELADED1WTN

Leider Alltag: Kinder mit Bombensplitterwunden (Foto: Al Salam)

Leider Alltag: Kinder mit Bombensplitterwunden (Foto: Al Salam)

Praktische Hilfe vor Ort nahe den Krisengebieten leisten

„Oft wird uns der Wert von Frieden und Sicherheit erst bewusst, wenn wir unmittelbar mit dem Gegenteil konfrontiert werden“, sagen Anne Strapatsas und Ardiana Wagner.

„Mit ,Al Salamʻ möchten wir praktische Hilfe vor Ort nahe den Krisengebieten leisten. Denn wir sind der Überzeugung, dass es nicht genug ist, sich verbal gegen jegliche Form von Krieg auszusprechen, sondern aktiv für Frieden einzustehen.“

Anne im Camp vor einem "Free Syria" Graffiti (Foto: Al Salam)

Anne im Camp vor einem „Free Syria“ Graffiti (Foto: Al Salam)

Potenzielle Helfer gesucht

Vor kurzem flog Anne Strapatsas für „Al Salam“ voraussichtlich zum letzten Mal allein für zwei Wochen nach Jordanien.

Die Kommilitonen in Witten nutzen den Beginn des Wintersemesters 2015/16 an der Uni Witten/Herdecke, um weitere Unterstützer sowie Spenden zu sammeln, sodass beim nächsten Mal ein ganzes Team sich auf den Weg machen kann.

Potenzielle Helfer werden jedoch nicht nur für den medizinischen Bereich gesucht. Wer sich zum Beispiel bei der Organisation oder beim Sammeln der Spenden engagieren möchte, ist ebenso willkommen.

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