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Wie wissenschaftliche Präsentationen gelingen

Foto: Benjamin Thorn/pixelio.de [1]

So präsentiert man richtig. Foto: Benjamin Thorn/ pixelio.de [2]

Schlafende Zuhörer, unlesbare Folien, monotones Genuschel – wer im Studium nicht präsentieren kann, langweilt andere und schadet sich selbst. Von Studierenden und jungen Wissenschaftlern wird heute erwartet, dass sie die Vermittlungsform der Präsentation beherrschen. Wissenschaftliche Präsentationen funktionieren jedoch anders als Präsentationen in anderen Bereichen wie etwa der Wirtschaft. Es gelten andere Anforderungen und andere Gestaltungskonventionen.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass Prof. Dr. Henning Lobin, Direktor des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI), in seinem kürzlich in der Uni-Taschenbücher-Reihe (UTB) erschienenen Band Die wissenschaftliche Präsentation Studierenden und jungen Wissenschaftlern leicht verständlich und unter Einbeziehung empirischer Forschungsergebnisse vermittelt, was im akademischen Kontext erwartet wird und welche Regeln es dort für Präsentationen gibt.

Das Buch richtet sich auch an  Dozenten. [3]

Das Buch richtet sich auch an Dozenten.

In den vergangenen Jahren habe sich international eine breit gefächerte Forschung zu Struktur, Produktion und Rezeption von Präsentationen entwickelt, an der auch das ZMI der JLU Gießen beteiligt ist. Unter der Federführung Lobins sei im Rahmen des Projekts „Interactive Science“ erforscht worden, wie wissenschaftliche Präsentationen zum Kommunikationserfolg und zur Optimierung der Wissensvermittlung beitragen. Dadurch sei es heute möglich, Empfehlungen auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen. Lobins Buch sei der erste Ratgeber, der diese Forschungen in seine Empfehlungen systematisch einbeziehe.

Es beruhe auf sprach- und medienwissenschaftlichen Untersuchungen und baue Präsentationskompetenz auf. Systematisch sollen die Entwicklungsphasen von der Konzeption über die Inszenierung bis zur Aufführung sowie kommunikative Funktionen und Vermittlungsebenen differenziert und gezielt trainiert werden. Gleichzeitig wird gezeigt, wie man einen Vortrag und die Präsentationsfolien übergreifend konzipiert und auf diese Weise eine Präsentation aus einem Guss erhält, die lebendig wirkt, wissenschaftliche Inhalte seriös vermittelt und einen kompetenten Eindruck vermittelt.
Der Band bleibt nicht bei der „klassischen“ Präsentation stehen, sondern berücksichtigt auch alternative Präsentationssysteme wie Prezi, neuere stilistische Entwicklungen, die Dokumentation von Präsentationen im Web oder das Präsentieren mit Video-Aufzeichnung oder in Online-Meetings.

Da Modularisierung und Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge an den meisten Hochschulen dazu geführt haben, dass Lehrveranstaltungen für außerfachliche Kompetenzen ins Curriculum integriert worden sind, gehören meist auch Präsentationskurse dazu. Das vorliegende Buch richtet sich laut der Presseinformation deshalb auch an die Dozenten solcher Kurse und deren Teilnehmer. Die Hauptkapitel werden jeweils mit einem Aufgabenteil abgeschlossen, der sich auch dazu eignet, im Seminarverband bearbeitet und als Grundlage für weiterführende Diskussionen verwendet zu werden.

Lobin, Henning: „Die wissenschaftliche Präsentation“, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2012, UTB 3770, 224 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-8252-3770-7.