UW/H: NRW-Behindertenbeauftragte und Patientenbeauftragter zu Besuch

Zu Besuch an der Universität Witten/Herdecke: die NRW-Behindertenbeauftragte Elisabeth Veldhues und der Patientenbeauftragte Dirk Meyer

Dirk Meyer, Elisabeth Veldhues, Prof. Dr. Andreas Schulte, Prof. Dr. Stefan Zimmer (von links) Foto: UW/H

Dirk Meyer, Elisabeth Veldhues, Prof. Dr. Andreas Schulte, Prof. Dr. Stefan Zimmer (von links) Foto: UW/H

Die Einladung, an die Universität Witten/Herdecke (UW/H) zu kommen, hatten Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, und Prof. Dr. Andreas Schulte, Inhaber des Lehrstuhls für Behindertenorientierte Zahnmedizin, schon anlässlich der Verleihung des NRW-Gesundheitspreises für den Lehrstuhl ausgesprochen.

Weitere Informationen gibt es bei Prof. Dr. Andreas Schulte, Andreas.Schulte@uni-wh.de.

Damals war Elisabeth Veldhues gerade frisch zur Behindertenbeauftragten des Landes NRW ernannt worden. Nun besuchte sie gemeinsam mit Dirk Meyer, dem NRW-Patientenbeauftragten, die Wittener Zahnklinik. Auf der Agenda stand die zahnmedizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung und Besichtigung der Zahnklinik.

Über die zahnmedizinische Versorgung informiert

Bei der Behandlung dieser Personengruppe hat sich die UW/H schon über Jahre hinweg einen guten Ruf erworben. „Nicht nur bei den Menschen mit Behinderung, ihren Angehörigen und Betreuern, sondern in der Fachwelt insgesamt“, erläuterte Prof. Zimmer. „Wir sind stolz darauf, Deutschlands einzigen Lehrstuhl für Behindertenorientierte Zahnmedizin aufweisen zu können. Und unser Einzugsgebiet umfasst nahezu das gesamte Ruhrgebiet.“

Menschen mit Behinderung finden selten einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin vor Ort

„Weil bei der ambulanten Zahnbehandlung einfach ein erhöhter Aufwand betrieben werden muss, Menschen mit geistiger Behinderung beispielsweise auch eine besondere Ansprache und Ermutigung für die viel zeitaufwändigere Behandlung brauchen, finden nur wenige Menschen mit Behinderung einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin vor Ort“, ergänzt Prof. Schulte. „Wegen vieler Berührungsängste niedergelassener Kollegen und dem häufig sehr schlechten Zustand der Zähne suchen zahlreiche Menschen mit Behinderung die Wittener Zahnklinik auf. Doch berücksichtigt das Behandlungshonorar die speziellen Aufwände nicht“, sagt Prof. Zimmer.

Kosten: Sponsoren und Stiftungen sind gefragt

„Wir müssen sehen, wie wir die Kosten hereinbekommen und sind auf Sponsoren und Stiftungen angewiesen. Aus diesem Grund wurde auch der Förderverein für Behindertenorientierte Zahnmedizin gegründet, der sich um Unterstützer kümmert. Der Lehrstuhl ist zwar für die kommenden fünf Jahre abgesichert, für die Zeit danach ist die Finanzierung jedoch noch offen.“

Zahnmedizin-Studium an der UW/H: zusätzliche Lehrmodule und Praktika

Seit dem vergangenen Jahr arbeitet Prof. Schulte in Witten und hat im Zahnmedizin-Studium an der UW/H mehrere zusätzliche Lehrmodule und Praktika eingebaut, die die Studierenden absolvieren müssen. Vom siebten bis zehnten Semester behandeln die Studierenden unter Aufsicht Patientinnen und Patienten.

Betreuer für Menschen mit Behinderung sensibilisieren

Um das große Problem mangelnder Mundhygiene bei Menschen mit einer geistigen Behinderung hat sich Schulte intensiv gekümmert. Er bemüht sich darum, Betreuer aus den Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung dafür zu sensibilisieren und zu gewinnen. Es sei aber ein Irrglaube, dass Menschen mit Behinderung ausschließlich in Vollnarkose zahnmedizinisch zu behandeln seien und dafür nur die Kliniken in Betracht kämen.

Die Gäste aus Düsseldorf nahmen viele Eindrücke aus der Universität Witten/Herdecke mit und versprachen, in ihren Netzwerken die Interessen von Menschen mit Behinderung und ihrer zahnmedizinischen Versorgung anzusprechen und voranzubringen.

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