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UW/H: Apollonia-Preis für Myanmar-Projekt

Die Apollonia-Stiftung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe hat am 17. September 2016 in Münster das Myanmar-Hilfsprojekt von Studierenden der Universität Witten/Herdecke (UW/H) mit dem Apollonia-Preis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert, die nun dem Projekt zugute kommen. Seit 2008 engagieren sich Studierende für bessere zahnärztliche Versorgung in dem von Armut geprägten Land zwischen Thailand und Bangladesch.

Von links: Stiftungsvorsitzender und Präsident der Zahnärztekammer Westfalen Dr. Klaus Bartling mit Dr. Dr. Georg Kirchner, Dr. Mathias Benedix und Maximilian Voß (Foto: UW/H)

Von links: Stiftungsvorsitzender und Präsident der Zahnärztekammer Westfalen Dr. Klaus Bartling mit Dr. Dr. Georg Kirchner, Dr. Mathias Benedix und Maximilian Voß (Foto: UW/H)

Seit 2008 haben immer wieder Studierende das Land bereist und auch in entlegenen Gebieten in Schulen und Waisenhäusern über Zahnpflege aufgeklärt. „Wir treffen auch heute noch immer wieder auf Kinder, die zum ersten Mal eine Zahnbürste in der Hand halten“, berichtet Dr. Mathias Benedix, der mit anderen Projektbeteiligten den Preis entgegennahm.

Das 8. Myanmar-Team, bestehend aus Sören Brüstle, Marie Sauter, Amely van den Wildenberg und Steffen Rustemeier, macht sich bereit für die Reise im September. Die vier Studenten befinden sich im 7. Semester der Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke.

Mehr zum Projekt gibt es hier. [1]

Angefangen hatten 2008 Constanze Sauer und Georg Kirchner mit der ersten Reise: „Mittlerweile sind 25 Studierende ihrem Vorbild gefolgt. Es ist schon etwas Besonderes, dass wir immer wieder Studierende finden, die neben ihrem sicher anstrengenden, forderndem und aufwendigen Studium dieses Engagement übernehmen“, freut sich Departmentsleiter Prof. Dr. Stefan Zimmer. Denn die gesamte Organisation, Durchführung und die Einwerbung von Spenden liegen in den Händen der Studierenden.

Das südostasiatische Land Myanmar – ehemals Burma – ist vielen vor allem aufgrund der Menschenrechtsverletzungen durch die mehr als 50 Jahre andauernde Militärherrschaft und die schwere Flutkatastrophe von 2008 mit extrem hohen Opferzahlen bekannt. Die Studierenden treffen vor Ort auf unvorstellbare Armut. Der Gesundheitszustand der Menschen ist allgemein nicht gut, bei den Zähnen aber oft katastrophal. In vielen Fällen sind nur noch Extraktionen möglich.

Bei den Kindern jedoch können die Studierenden erste Prophylaxemaßnahmen erfolgreich anwenden. Die Krokodilpuppe Joe hat unzählige Male geholfen vorzumachen, wie man Zähne richtig putzt. Neben der richtigen Zahnputztechnik erklären die Studenten auch die besondere Bedeutung zahngesunder Ernährung. Zudem versorgen sie hunderte Kinder und deren Betreuer regelmäßig mit Zahnbürsten und fluoridhaltiger Zahnpasta. Ausgestattet mit mobilen dentalen Behandlungseinheiten und nötigen Materialien behandeln die Studenten auch und unterstützen die heimischen Zahnärzte, die oft nur mit einfachsten Mitteln arbeiten.

Die regelmäßigen Einsätze – vor allem die umfangreichen Prophylaxemaßnahmen – zeigen große Wirkung: So haben die Studierenden des zahnmedizinischen Myanmar-Projektes nachweisbare Erfolge bei der Mundhygiene und in der zahnmedizinischen Versorgung von Kindern in dem Land erzielt. Sie haben durch intensive Prävention das Bewusstsein für Zahngesundheit geschaffen und dazu beigetragen, eine solide Basis für eine zahnmedizinische Versorgung in Teilen des Landes aufzubauen.

Das Myanmar-Projekt wird von der Fördergemeinschaft Zahnmedizin der Universität Witten/Herdecke e.V., der Straumann GmbH, der Apobank Stiftung, der Wittener Universitätsgesellschaft e.V., der Aktion Z – Altgold für die Dritte Welt der Zahnärztekammern Baden-Württemberg und Nordrhein, Dr. Hellmuth Kirchner sowie 28 weiteren Spendern großzügig unterstützt.

Weitere Informationen bei Univ.-Prof. Dr. Stefan Zimmer, 02302-926 663, stefan.zimmer@uni-wh.de [2] und im Netz unter Myanmarprojekt [3].

Von links: Stiftungsvorsitzender und Präsident der Zahnärztekammer Westfalen Dr. Klaus Bartling mit Dr. Dr. Georg Kirchner, Dr. Mathias Benedix und Maximilian Voß (Foto: UW/H)