Die Zahl der angestellten Zahnärztinnen und Zahnärzte könnte zum Jahresende 2015 die 10.000er-Grenze überschreiten. Die jungen Zahnmediziner scheuen anscheinend das wirtschaftliche Risiko der Selbstständigkeit, den damit verbundenen Zeiteinsatz sowie eine zu frühe räumliche Bindung. Über die Konsequenzen dieser Entwicklung und mögliche Ansatzpunkte einer Überwindung der Hemmschwellen diskutieren vier Experten unter der Moderation von Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin der DZW – Die ZahnarztWoche, auf der IDS am Donnerstag, 12. März 2015, ab 15 Uhr in einer Podiumsdiskussion in der Speaker’s Corner in Halle 3.1.
Für Dr. med. dent. Antje Hilger-Rometsch, niedergelassene Zahnärztin in Bad-Honnef und Mutter von zwei Kindern, ist das Votum ganz klar ja: „Selbstständig machen? Ja, jederzeit wieder! Ich habe die Entscheidung trotz kompletter Neugründung nie bereut. Gerade in der Familienzeit hat mir die Selbstständigkeit – in einer reinen Privatpraxis – die Flexibilität gesichert, die ich als junge Mutter für meine beiden Kinder brauchte“, so ihr Statement.
Auch für Mitdiskutant Dr. med. dent. Daniel von Lennep, Vorstandsvorsitzender ZA eG, niedergelassener Zahnarzt in Neuss und Vater von drei Kindern, hat sich die Selbstständigkeit als beste Lösung erwiesen „Selbstständigkeit macht glücklich“, so sein Fazit. „Eine abwechslungsreiche Tätigkeit als Zahnarzt und Geschäftsführer des Unternehmens Praxis, Belohnung für mein Engagement, einen hohen Grad an Selbstbestimmung und Sicherheit, denn mir kann man nicht kündigen. Ich bin der Chef. Das ist doch fast ein paradiesischer Zustand!“
Mit Hilger-Rometsch und von Lennep diskutieren Georg Heßbrügge, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der Deutschen Apotheker- und Ärztebank eG, und Dr. rer. pol. Susanne Woitzik, Dipl.-Kauffrau, Expertin für betriebswirtschaftliche Praxisführung. Für die Bank ist aus langjähriger Begleitung von Selbstständigen klar: Der wirtschaftlichen Selbstständigkeit wohnt weit, weit weniger Risiko inne, als von jungen Heilberuflern oftangenommen. „Durch die Vielfalt der Berufsausübungsmöglichkeiten lässt sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade in der Selbstständigkeit gut darstellen. Hier wollen wir aufklären und die Möglichkeiten aufzeigen.“
Aus Sicht von Susanne Woitzik braucht die Selbstständigkeit Mut: „Mut, in der Startphase, Zeit und Geld zu investieren, Mut, sich den Herausforderungen zu stellen, die eine Selbstständigkeit mit sich bringt. Aber das zahlt sich aus: Mit einem klaren Konzept vor Augen ist die erfolgreiche Umsetzung garantiert.“
Der Besuch der Podiumsdiskussion ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Speaker’s Corner befindet sich in Halle 3.1, direkter Zugang über den Eingang Süd der Messe.