Gleich mit zwei renommierten Forschungspreisen wurde Dr. Matthias Widbiller ausgezeichnet: Der Assistenzzahnarzt des Universitätsklinikums Regensburg hat erforscht, wie bioaktive Proteine des Dentins für regenerative Maßnahmen in der Zahnmedizin eingesetzt werden können.
Für sein innovatives Forschungsprojekt zu regenerativen Therapien in der Zahnerhaltung wurde ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) mit zwei renommierten Forschungspreisen ausgezeichnet.
Neue Therapiemöglichkeiten für Zahnärzte
Endodontische Verfahren gewinnen in der Zahnerhaltung zunehmend an Bedeutung. Mit diesem Themenfeld befasst sich auch Dr. Matthias Widbiller, Assistenzzahnarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des UKR, in der Forschungsgruppe um Professor Dr. Kerstin Galler, Oberärztin der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des UKR. Die Ergebnisse seines aktuellen Forschungsprojekts könnten Zahnärzten völlig neue Therapiemöglichkeiten eröffnen. Beispielsweise könnte bei jungen Patienten mit abgestorbenem Zahnmark die Zahnwurzel wieder zum Wachstum angeregt werden.
Für seine Forschungsarbeit wurde Widbiller im November 2015 mit dem mit 20.000 Euro dotierten Forschungsförderpreis der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR2Z) sowie mit dem Dentsply-Förderpreis 2015, der auf dem Deutschen Zahnärztetag in Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verliehen wird, ausgezeichnet.
Für sein Forschungsprojekt untersucht Widbiller, wie bioaktive Proteine, die im Dentin enthalten sind, für regenerative Maßnahmen in der Zahnmedizin eingesetzt werden können.
Bioaktive Proteine aus dem Dentin freisetzen
Während der Zahnbildung werden Wachstumsfaktoren sowie andere bioaktive Proteine von speziellen Zellen, den sogenannten Odontoblasten, abgesondert und in das Dentin eingebettet. Dort liegen sie dann zeitlebens in konservierter Form vor. Widbiller hat ein spezielles Verfahren entwickelt, um diese bioaktiven Proteine aus dem Dentin freizusetzen und zu isolieren.
Im nächsten Schritt will der Nachwuchsforscher nun mittels verschiedener Versuche eruieren, wie diese Proteine das Zellverhalten beeinflussen, beispielsweise im Zuge regenerativer endodontischer Verfahren oder bei Maßnahmen zum Vitalerhalt der Pulpa.
„Mit den durch die methodischen Versuchsreihen gewonnenen Erkenntnissen können dann Verfahren entwickelt werden, wie die aus dem Dentin isolierten Proteine und Wachstumsfaktoren in der Patientenversorgung genutzt werden können“, führt Widbiller aus.
Fördersumme hilft beim Kauf von Materialien und Reagenzien
Die mit dem Forschungsförderpreis der DGR2Z verbundene Fördersumme von 20.000 Euro ermöglicht es Widbiller Materialien und Reagenzien zu finanzieren, die für die Experimente benötigt werden.