[1]Um Studentinnen Mut für die Zukunft zu machen, hatte Dr. Karin Uphoff (links) zahlreiche Expertinnen eingeladen. Foto: Samya Bascha-Döringer
Was kommt nach der Uni? Diese Frage stellen sich viele Zahnmedizinstudierende. Beim Ladies Dental Talk Career in Frankfurt am Main fanden sie mögliche Antworten und erhielten Input von den erfahrenen Zahnärztinnen Dr. Wajiha-Nazhat Hortig sowie Dr. Nina Teubner und ausgewählten Partnerinnen aus den Bereichen Finanzierung, Marketing, Zahntechnik und Implantologie. Mehr als 30 Studentinnen und Assistenzzahnärztinnen waren der Einladung von EU-Unternehmensbotschafterin Dr. Karin Uphoff und Mitinitiatorin Dr. Silvia Brandt, Oberärztin an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Goethe-Universität Frankfurt am Main, in das Restaurant Lokalbahnhof nach Frankfurt gefolgt.
[2]Netzwerken – das taten die Studentinnen auch bildlich mit einem Wollknäuel. Foto: Samya Bascha-Döringer
Bei der Vorstellungsrunde zeigte sich: Viele der jungen Frauen wünschen sich später Erfolg im Beruf und eine eigene Familie und können sich eine Selbstständigkeit gut vorstellen. Während manche für sich schon klar wussten, „Nach der Uni geht‘s ins Ausland“, „Ich spezialisiere mich auf Kieferorthopädie“, „Ich will in eine Gemeinschaftspraxis“ oder „Ich möchte Oralchirurgin werden“, wollten einige erst einmal das Studium beenden, um dann zu sehen, wie es weitergeht. Einzelne Teilnehmerinnen zogen auch eine Universitätskarriere in Betracht. So wie Brandt: „Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, sich stets weiterzuentwickeln und ausprobieren zu können“, ist für sie ein großes Plus ihrer Arbeit am Carolinum. Allerdings sei sie nicht „ihre eigene Chefin“.
Das wiederum ist einer der Hauptgründe, warum sich viele Zahnärztinnen für eine Selbstständigkeit und die Gründung oder Übernahme einer Praxis entscheiden. So auch Oralchirurgin Hortig und die auf Kinderzahnheilkunde spezialisierte Zahnärztin Teubner. Beide haben bei ihrem „Hauszahnarzt“ praktische Erfahrungen gesammelt und sich entschieden, den eigenen Weg zu gehen. „Auch negative Erfahrungen können gut sein. Und sei es, um eigene Ziele zu verwirklichen und um klar zu sehen: Ich werde es anders machen“, so Teubner.
Besonders in Bezug auf eine chirurgische Spezialisierung riet Hortig den jungen Frauen, sich nicht einreden zu lassen, sie seien als Frauen dafür ungeeignet. „Seien Sie mutig, trauen Sie sich etwas zu. Wenn Sie Spaß an Ihrer Arbeit haben, sind Sie auch gut.“ Auch zu anderen Themen gab es Tipps. Mareike Brose von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank riet, sich vor einer Gründung ausführlich mit den eigenen Wünschen und Zielen zu befassen, eine Standortanalyse zu betreiben und sich gegebenenfalls professionellen Rat zu holen. Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin von DZW und Chance Praxis sowie ausgewählte Medien-Partnerin wies auf die Zahnärztlichen Verbände und Kammern hin, die junge Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner mit Rat und Tat unterstützen. Sie ermunterte, sich im eigenen Interesse auch standespolitisch zu engagieren, um Einfluss auf die Zukunft des eigenen Berufsstands nehmen zu können.
Beate Zorbach von Dentsply Implants wies auf die Bedeutung eines professionellen Marketings hin, um von Beginn an eine positive Außenwirkung zu erzielen. Eine Spezialisierung etwa im Bereich Implantologie könne dabei als Wettbewerbsvorteil gelten. Die Bedeutung von regionalen Netzwerken auf Augenhöhe hoben die Labor-Partnerinnen Jutta Wojcicki (Zahntechnik Katnawatos) und ZTM Andrea Bauer (ZahnAkzente) hervor: „Gerne bringen wir unsere Erfahrungen bei der Patientenberatung ein und unterstützen Praxen auch mit Materialien und Know-how.“
Der ladies dental talk career zeigte, wie gut Netzwerke tun, um sich auszutauschen und mit anderen Menschen zu umgeben, die den eigenen Erfolg fördern können. Der nächste ladies dental talk career Frankfurt findet am 9. November 2015 statt.
Alle weiteren Termine sind unter www.ladies-dental-talk.de/career [3] aufgeführt.
