Erweitern nach Bedarf – Die modulare Praxis

Modernisierung Schritt für Schritt

Wer heute eine Praxis übernimmt, sollte an die Zukunft denken: Es lohnt sich, bei der Planung flexibel zu bleiben.

Stephan Mlecko, MSc, hat vor knapp fünf Jahren eine Praxis in Ibbenbüren übernommen. Schritt für Schritt modernisierte und erweiterte er sie. Über die Vorteile einer modularen Praxis sprach er mit der CP.

 

 

Dr. Stephan Mlecko, was ist eigentlich eine modulare Praxis?

Dr. Stephan Mlecko: Für mich bedeutet es, dass ich als Zahnarzt bei einer Praxisübernahme nicht alles auf einen Schlag modernisieren muss. Bei mir war es so: Ich habe eine 20 Jahre alte Praxis mit fünf Behandlungszimmern übernommen. Es gab einen gewissen Instandhaltungsstau, aber das Raumkonzept und der Standort waren gut. Um die Kosten im Rahmen zu halten, habe ich erst einmal nur drei Zimmer auf den neuesten Stand gebracht. Die Praxis wurde zeitgleich digitalisiert, erhielt ein anderes Farbkonzept und neue Böden. Ein Zimmer wurde zum Beratungszimmer umgebaut. Der nächste Schritt erfolgte zwei Jahre später. Da wurden die sanitären Anlagen, ein viertes Behandlungszimmer und ein eigenes Labor installiert. Im dritten Schritt erfolgten die finalen Arbeiten wie Schönheitsreparaturen und die Renovierung des Mitarbeiterraums. Jetzt – knapp fünf Jahre nach der Übernahme –  haben wir eine komplett durchsanierte und digitalisierte Praxis.

Welche Vorteile hat es, wenn man seine Praxis Schritt für Schritt erweitert?

SM: Am Anfang sind die Terminbücher nicht komplett voll. Wenn man also mehrere Behandlungsräume hat, sind diese wahrscheinlich erst einmal nicht voll ausgelastet. Deshalb macht es Sinn, sich zunächst auf ein bis zwei Zimmer zu konzentrieren, diese zu modernisieren und die Digitalisierung, das Marketing und die Hygiene auf den neuesten Stand zu bringen. Anfangs habe ich alleine gearbeitet, mit wachsendem Patientenaufkommen konnte ich eine Kollegin mit ins Boot holen.

Was ist teurer – eine Übernahme oder eine Neugründung?

SM: Es gibt Statistiken, die besagen, dass sich die Kosten bei einer Übernahme und Modernisierung im Vergleich zu einer Neugründung nach fünf bis zehn Jahren nivellieren.

Was empfehlen Sie jungen Kollegen, die sich niederlassen möchten?

SM: Das kommt ganz darauf an, was für ein Typ man ist. Ich hätte mir auch eine komplette Neugründung zugetraut, bei der man von Anfang an alles perfekt planen kann. Aber wenn man eine Praxis übernimmt, gibt es schon einen Patientenstamm. Das ist natürlich ein großer Vorteil. Ich denke, das Wichtigste ist eine gute Standortanalyse. Und man sollte flexibel bleiben, weil niemand weiß, wohin die Reise in ein paar Jahren geht. Bei jeder Niederlassung sollte man sich deshalb gut überlegen, ob die Praxis groß genug ist, um sie später erweitern zu können.

Evelyn Stolberg, Bonn

Dr. Stephan Mlecko studierte in München und Münster. Im Jahr 2013 ließ er sich in Ibbenbüren nieder und schloss den „Master of Science in Implantology and Dental Surgery“ ab. Er arbeitet als Referent für Dentsply Sirona, Bego und Pluradent.

Kontakt:
www.zahnarzt-mlecko.de
www.facebook.com/Zahnarztpraxis.Mlecko

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