Meijs Motorman: Designer E-Moped mit nem‘ heißen Reifen

Lautes Knattern und stinkende Abgase sind beim Meijs Motorman nicht der Fall. Das Elektro-Moped aus Holland kommt auf leisen und heißen Reifen daher und ist im Straßenverkehr fast unauffällig. Aber es gibt noch Kinderkrankheiten.

Von Christoph Ledder

In vielbefahrenen und überfüllten Städten gehören Mopeds zum Bild dazu. Sie knattern, stinken und sind in der Regel ein Ärgernis für viele Autofahrer. Doch mit dem neuen Elektromoped „Meijs Motorman“ könnte sich das ändern. Der waschechte Holländer wird in Handarbeit in Maastricht hergestellt. Konzipiert wurde er vom Designer Ronald Meijs.

Motorman fällt auf

Ausgangspunkt für Meijs’ Idee war, dass der Verkehr in den Städten ein immer größeres Problem wird. Der Motorman soll also eine Balance zwischen Nachhaltigkeit, Funktionalität und Design schaffen.Und tatsächlich: wer mit dem E-Moped fährt, zieht die Blicke anderer Autofahrer und Passanten auf sich. Rein optisch erinnert das Elektro-Zweirad an ein Holland-Rad mit einem besseren Hilfsmotor. Allerdings ist es ein echtes Moped, das mit einem normalen Führerschein gefahren werden kann und ein Versicherungskennzeichen benötigt.

Christoph Ledder und der Meijs Motorman

Redakteur Christoph Ledder bei einer Probefahrt mit dem Meijs Motorman

Schlichtes Design mit dicken Reifen

Das Design des Motorman ist sehr schlicht gehalten und auf wesentliche Elemente wurde verzichtet. So fehlt ein zweiter Sattel und auch Blinker sind nicht vorhanden. Wer im Straßenverkehr abbiegen möchte, muss wie beim Fahhradfahren seinen rechten oder linken Arm ausstrecken. Darüber hinaus ist der „Meijs Motorman“ nicht gefedert.Es gibt lediglich eine Sattelfederung, die man auch von alten Hollandrädern her kennt.

Auffällig bei dem E-Moped sind auch die dicken Reifen, die im Stadtverkehr vollkommen geeignet sind, vorausgesetz man fährt nicht ständig über Kopfsteinflaster und die Straße hat keine Schlaglöcher.

Motorman in zwei Varianten

Erhältlich ist der Motorman mit seinen 45 KIlogramm in zwei Varianten. Der 45km/h-Akku hat bei voller Ladung eine Reichweite von 70 Kilometern. Bei der langsameren Variante des Elektro-Zweirads ist der Fahrer bis zu 25 km/h schnell und kommt damit rund 100 KIlometer weit. „Viele der Kunden entscheiden sich jedoch für die schnellere Variante des E-Mopeds“, so eine Vertriebssprecherin des Meijs Motorman. Bei der Testfahrt durch die Stadt ist das Moped kaum zu hören. Erreicht man jedoch die Spitzengeschwindigkeit, kann man den Akku deutlich hören.

Problem mit Akku

Auch, wenn der Motorman ein optischer Knaller und umweltfreundlich ist, muss er immer Zugang zu einer normalen Steckdose haben, um den Akku vier bis sechs Stunden lang aufzuladen. Darüber hinaus ist es nicht sinnvoll, das Ladegerät während der gesamten Ladezeit offen auf dem Parkplatz liegen zu lassen, zumal es auch nicht wasserdicht ist. Fahrer sollten das Moped also im Carport oder in der Garage aufladen.

Wünsche mit Aufpreis

Design und Elektromobilität haben allerdings ihren Preis. In der Basisausstattung kostet der Motorman 5.750 Euro. Die Kunden können sich das E-Moped gegen Aufpreise farblich individeuell gestalten. In Deutschland sind die Käufer des Motormans zwischen 20 und 70 Jahre alt. „Wir stellen aber fest, dass die meisten Kunden männlich sind“ so die Sprecherin.

Fazit: Der Meijs Motorman ist ein Designobjekt, optisch sehr ansprechend und dazu noch ökologisch. Er ist also eine gute Alternative zur klassischen Moped. Allerdings plagt sich der Kleine noch mit einigen Kinderkrankheiten rum. Nicht nur der fehlende zweite Sattel, sondern auch Platz für Einkäufe und anderes Gepäck sind nicht vorhanden. Eine Art Gepäckträger sei jedoch in Planung. Die zweite Kinderkrankeit ist der Akku. Ein herausnehmarer Akku wäre für viele Fahrer von Vorteil, gerade in der Stadt.

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