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Lesezirkel will noch 2013 auf iPad & Co. – Kunden sollen PDF-Ausgaben bekommen

Haben möglicherweise bald ausgedient: die Zeitschriften im Wartezimmer. Foto: Monia Geitz [1]

Haben möglicherweise bald ausgedient: die Zeitschriften im Wartezimmer. Foto: Monia Geitz

In Wartezimmern könnten künftig Tablets anstatt Zeitschriften liegen: Der Verband Deutscher Lesezirkel hat am 7. Mai 2013 in Hamburg seine Zahlen präsentiert. Die rund 120 Unternehmen erzielten 2013 einen Umsatz von 175,41 Millionen Euro – 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch späte Anlieferungen und höhere Abgabezahlungen seitens der Verlage erhöhen den Kostendruck. Wohl auch deswegen will der Lesezirkel unabhängiger vom Printgeschäft werden. Bald sollen Kunden Tablets samt PDF-Ausgabe mieten können.

Wie das technisch umgesetzt werden soll, darüber will man sich nun beraten. Nutzer sollen dann auf PDF-Ausgaben der abonnierten Magazin zugreifen können. Verbandschef Günther Hildebrand zeigte sich bei einem Pressegespräch am 7. Mai in Hamburg zuversichtlich, dass das Angebot noch in diesem Jahr an den Start gehen könne. Dabei dürften die Verlage noch das ein oder andere Wörtchen mitsprechen wollen. Schließlich buhlt beinahe jede Publikation auf dem Tabletmarkt um die Gunst der eMag-Leser.

Wie das ursprüngliche Konzept des analogen Lesezirkels sich auf iPad und Co. übertragen lässt, ist noch unklar. Bislang bestellt der Kunde mindestens fünf Publikationen, deren Preis sich an der Druckfrische orientiert. Ein Faktor, der auf elektronische Ausgaben wohl kaum zutreffen mag. Zudem gilt es, den technisch aufwendigen Ablauf zwischen Verlag, Lesezirkel und Endkunden zu realisieren, damit bei diesem auch die gewünschten Publikationen einlaufen. Wer die Technik stellt, ob diese über weitere Features verfügen soll – all das ist noch ungeklärt.

Doch der Lesezirkel muss handeln, hat der Verband doch mit steigendem Kostendruck zu kämpfen. Dieser hat gleich mehrere Gründe: So haben die Verlage zuletzt die Abgabe für Zeitschriften erhöht. Hinzu kommen steigende Spritkosten sowie höhere Personalkosten. So würden die Verlage zunehmend später anliefern, um möglichst aktuell zu bleiben. Das wiederum erschwere die Auslieferung, so Hildebrand.
Felix Disselhoff, Hamburg

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Medienportals MEEDIA, meedia.de [2].