Online-Plattform für Zahnbehandlungen – Die Gründer von Arzthelden.de im Interview

Das Gründen der eigenen Praxis ist für junge Zahnmediziner ein gängiges Modell. Auch im weiteren zahnmedizinischen Umfeld gibt es clevere Start-up-Ideen. Im Interview schildern die Brüder Julian und Robert Benning, warum sie mit Arzthelden.de eine Online-Plattform für Zahnbehandlungen gegründet haben, und welche Idee dahinter steckt.

Die Brüder Julian und Robert Benning haben mit Arzthelden.de eine Online-Plattform für Zahnbehandlungen gegründet. Foto: Arzthelden

Die Brüder Julian und Robert Benning haben mit Arzthelden.de eine Online-Plattform für Zahnbehandlungen gegründet. Foto: Arzthelden

? Wer seid Ihr und was macht Ihr?
Julian Benning: Wir sind Julian und Robert Benning, Brüder und Gründer der Arzthelden Deutschland GmbH mit Sitz in Berlin. Robert ist Zahnarzt, ich bin von Haus aus Wirtschaftswissenschaftler und habe zuvor Unternehmensgründungen im Internetsektor begleitet, aber auch mal eine Zeit lang Zahnmedizin an der Uni Witten/Herdecke studiert. Arzthelden.de ermöglicht Zahnärzten einfach und schnell, neue Patienten zu gewinnen. Hierfür haben wir eine Online-Plattform gebaut, auf der zumeist aufwendige Behandlungswünsche von Patienten eingestellt werden, die einen Spezialisten benötigen oder einfach auf der Suche nach einem neuen Zahnarzt sind.

? Wie kam Euch die Idee zu Arzthelden.de?
Julian: Als „Digital Natives“ mit zahnmedizinischem Hintergrund haben wir schon länger darüber nachgedacht, wie man mit Technologie das Leben des Zahnarztes einfacher machen könnte, damit genug Zeit für das Wesentliche bleibt: den Patienten. Und es kam die Frage auf: Warum geben so viele Zahnärzte so viel Geld für Marketingmaßnahmen wie Anzeigen, Telefonbuch- oder Suchmaschinenwerbung aus, obwohl sich der Erfolg dieser Aktionen gar nicht oder nur schlecht messen lässt? Wäre es nicht schön, wenn man nur dann für Marketing bezahlen müsste, wenn ein neuer Patient die Praxis betritt und behandelt wird? Und wäre es nicht schön, wenn man sich diese Behandlungen aussuchen könnte? Den Fragen folgten Antworten, und Arzthelden.de war geboren.

? Seit wann ist Arzthelden.de am Start, und wie ist die Resonanz?
Julian: Von der Konkretisierung der Idee im Januar bis zum ersten Kunden vergingen gerade einmal sechs Wochen. Die Resonanz auf Patientenseite ist schlichtweg überwältigend. Unseren Zahnärzten gefällt es, dass wir sie aktiv in die Entwicklung einbinden. Das kommt so gut an, dass wir jetzt sogar eine Warteliste auf Arzthelden.de einrichten mussten.

? Vor Euch sind bereits zwei Mitstreiter in diesem Marktsegment gestartet. Wie setzt Ihr Euch von denen ab?
Robert: Arzthelden ist ein Modell von Zahnärzten für Zahnärzte. Bei uns steht die Qualität der zahnärztlichen Leistung im Vordergrund und nicht der Preis. Das fängt schon damit an, dass Behandlungen bei uns nicht auktioniert werden, der Preis also nicht ins Bodenlose fallen kann. Bei uns wird jeder HKP von Zahnärzten und Abrechnungshelferinnen geprüft und mit einer Kosteneinschätzung auf die Plattform gegeben. Diese Einschätzung kann der Zahnarzt akzeptieren, möchte er den neuen Patienten in seiner Praxis begrüßen. Bei uns ist das unverbindlich und komplett kostenlos. Erst wenn der Zahnarzt sich selbst ein Bild von der Situation gemacht hat und der Patient behandelt wurde, fällt ein Erfolgshonorar an.

? Euer Unternehmen wird seit Februar 2015 von Axel Springer unterstützt. Wie kam es dazu?
Julian: Wir waren auf dem Rückweg von einem Strategiewochenende auf der Nordseeinsel Wangerooge. Seenebel, kein Flieger ging – nur das Schiff fuhr. Als wir auf das Schiff warteten, surfte ich im Internet und las über den Axel Springer Plug & Play Accelerator. Das ist eine Art „Brutkasten“ für junge Unternehmen. Eine E-Mail, zwei Telefonate und 24 Stunden später saßen wir in Berlin und pitchten unsere Idee vor elf Vertretern der deutschen und amerikanischen Digitalen Wirtschaft. Die Arzthelden-Idee gefiel, und so sind wir seit Februar eines von zehn Unternehmen aus mehr als 200 Bewerbern, das mit einer Anschubfinanzierung, Büroräumen und vom Axel-Springer-Netzwerk unterstützt wird.

? Warum der Name Arzthelden?
Robert: Für uns ist jeder Arzt ein Held, da er täglich Menschen glücklich macht. Der Plural unterstreicht unseren Netzwerkgedanken.

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