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IADR Heraeus Kulzer Travel Award 2015: Fünf junge Forscher präsentierten Forschungsergebnisse in den USA

Universitäten weltweit sind aufgerufen, junge Wissenschaftler in ihrer Forschung im dentalen Bereich zu unterstützen

Preisträger Ahmed Zaghloul, The British University in Kairo/Ägypten, mit Dr. Janine Schweppe (links), Global Scientific Affairs Direkte Restaurationen bei Heraeus Kulzer, und Prof. Mutlu Öczan, Präsidentin der Dental Materials Group (DMG) der IADR (Foto: Heraeus Kulzer) [1]

Preisträger Ahmed Zaghloul, The British University in Kairo/Ägypten, mit Dr. Janine Schweppe (links), Global Scientific Affairs Direkte Restaurationen bei Heraeus Kulzer, und Prof. Mutlu Öczan, Präsidentin der Dental Materials Group (DMG) der IADR (Foto: Heraeus Kulzer)

Fünf junge Wissenschaftler hatten dank des IADR Heraeus Kulzer Travel Awards die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse auf der 93. IADR-Hauptversammlung vom 11. bis 14. März 2015 zu präsentieren. Die International Association of Dental Research (IADR) und Heraeus Kulzer zeichnen bereits seit sechs Jahren junge Akademiker aus. Die 93. IADR-Hauptversammlung fand in diesem Jahr in Boston/Massachusetts (USA) mit etwa 4.000 bis 4.500 Teilnehmern aus der ganzen Welt statt.

Große Bedeutung der dentalen Forschung 

In ihrer Ansprache zur Verleihung des IADR Heraeus Kulzer Travel Awards betonte Dr. Janine Schweppe, Global Scientific Affairs Direkte Restaurationen bei Heraeus Kulzer, die Bedeutung dentaler Forschung für ihr Unternehmen und unterstrich dessen Anliegen, junge Wissenschaftler und ihre Arbeit vor ein so großes Fachpublikum zu bringen. Die Preisverleihung fand während des Geschäftstreffens der Gruppe Dentale Materialien (DMG) im Rahmen der IADR-Hauptversammlung statt.

Die Preise wurden von Prof. Prof. Mutlu Öczan, der Präsidentin der DMG, Prof. Tim Watson als Vertreter der IADR und Regionalvorstand und von Dr. Janine Schweppe überreicht.

Preisträger aus aller Welt

In der Regel werden jedes Jahr fünf Reisestipendien an junge Wissenschaftler aus jeweils einer der von der IADR ausgewiesenen Regionen – Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika/Mittlerer Osten und Asien/Pazifik – vergeben. In diesem Jahr gingen die Preise an Eliseu Munchow von der Universidade Federal de Pelotas in Brasilien, Kyle Serkies von der Universität von Toronto in Ontario, Kanada, Alaa Turkistani von der Medizinischen und Zahnmedizinischen Universität Tokio in Japan, Dongyun Wang vom Akademischen Zentrum für Zahnheilkunde im holländischen Amsterdam und Ahmed Zaghloul von der British University in Kairo, Ägypten.

Munchow aus Brasilien untersuchte neue ZnO-geladene Polymermembrane für GTR/GBR-Anwendungen. Er fand heraus, dass Membranen mit einem niedrigen Gehalt an ZnO-Nanopartikeln sich möglicherweise als Membranen für die gesteuerte Geweberegeneration (Guided Tissue Regeneration, GTR) und die gesteuerte Knochenregeneration (Guided Bone Regeneration, GBR) eignen, da sie in seiner Studie signifikante antibakterielle Eigenschaften zeigten und sich als zytokompatibel erwiesen.

Serkies aus Kanada ging der Frage nach, ob die Matrix-Metalloproteinase-Inhibition den enzymatischen Abbau von Self-Etch-Adhäsiven an Kunststoff-Dentin-Oberflächen beeinflusst. Im Gegensatz zu Oberflächen, die mit Total-Etch-Adhäsiven behandelt wurden, stellte er in der vorliegenden Studie unter simulierten intraoralen Bedingungen keine signifikante Reduktion der mechanischen Eigenschaften an Oberflächen mit selbstätzenden Adhäsiven fest, unabhängig von der MMP-Inhibition. Er stellte diese Beobachtung in Zusammenhang mit der chemischen Zusammensetzung des Adhäsivs und/oder seiner Anwendungsmethode.

Turkistani aus Japan überprüfte die Auswirkungen der Fluoridfreisetzung von Adhäsiven auf die Entwicklung kariöser Läsionen an Kompositrestaurationen. Sie kam zu dem Schluss, dass die Fluoridfreisetzung von Adhäsiven neben einer guten Abdichtung auch Läsionsbildung und -fortschritt im Bereich von Kompositfüllungen, insbesondere im Zahnschmelz, beeinflusst. Das Fortschreiten der Läsionen war bei den Fluorid freisetzenden Adhäsiven langsamer und die Läsionen waren insgesamt kleiner.

Wang aus den Niederlanden untersuchte, ob das Hinzufügen von Osteoinduktoren die osteogene Effektivität eines Knochenersatzmaterials aus Kalziumphosphat verstärkt. Sie stellte fest, dass es für den Aufbau von neuem Knochen in Knochendefekten von kritischer Größe förderlich sein kann, wenn dem keramischen Knochenersatzmaterial BMP-2-gefällte, schichtweise zusammengesetzte biomimetische Kalziumphosphatpartikel beigemischt werden.

Zaghloul aus Ägypten schließlich kam in seiner Studie zur Mikrozugfestigkeit von Bulk-Fill-Kompositen in komplexen Kavitätenpräparationen mit hohem Konfigurationsfaktor zu zwei Schlussfolgerungen. Zum einen bieten die getesteten fließfähigen und stopfbaren Bulk-Fill-Komposite eine zufriedenstellende Lösung für die problematische Restauration von Präparationen mit hohem Konfigurationsfaktor und in tiefen Kavitäten. Zum anderen stellte sich heraus, dass das Adhäsionsverfahren entscheidenden Einfluss auf die Haftfestigkeit von komplexen Kavitätenpräparationen hat, wobei Zwei-Schritt-Systeme mit Etch-und-Rinse-Adhäsiven für die Haftung an solchen Kavitäten zuverlässiger sind als Self-Etch-Adhäsive in einem Schritt.

Jetzt bewerben für die IADR 2016

Die Bewerbungsfrist für den nächsten IADR Heraeus Kulzer Travel Award läuft bereits: Universitäten weltweit sind aufgerufen, junge Wissenschaftler in ihrer Forschung im dentalen Bereich zu unterstützen.

Einsendeschluss für die Unterlagen ist der 19. Januar 2016.
Die 94. IADR-Hauptversammlung wird vom 22. bis 25. Juni 2016 in Seoul in Korea stattfinden, zeitgleich mit dem dritten Treffen der Region Asien/Pazifik und dem 35. Jahrestreffen der koreanischen IADR-Division.