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Fortschritt ohne Windows – Eine Düsseldorfer Zahnarztpraxis setzt komplett auf Macintosh

„Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können …“ – Wer erinnert sich noch an diesen Werbespot? Da ging es um eine Zahncreme, und eine Dame hatte einen angebissenen Apfel in der Hand. Lange ist es her. In Düsseldorf setzt eine Zahnarztpraxis komplett auf den Apfel – genauer gesagt, auf den Apple Macintosh. Der gesamte Praxisbetrieb läuft ohne Windows-Betriebsystem, und somit ist diese Praxis in Düsseldorf einmalig. Überall, sogar beim digitalen Röntgen (aus dem Hause Planmeca) kommt das beliebte und wartungsarme Mac-OS-X-System zum Einsatz.

Macintosh_Zahnarzt Patrick Märthesheimer [1]

Patrick Märtesheimer und sein Arbeitsgerät – der iMac

Die Behandlungsräume sind mit 21-Zoll-iMacs ausgestattet. Im Serverraum werkelt ein Mac Pro mit Mac-OS-X-Server, 10.6-Snow-Leopard Server, und für das Panoramaröntgen verrichtet ein Mac-Mini-Server 2010, der als Workstation läuft, stetig seinen Dienst. Am Empfang wartet fröhlich ein Mac Mini mit USB-Kartenlesegerät und Drucker auf neue Patienten. Die Patientenverwaltung Charly aus dem Hause Solutio rundet das IT-Paket ab. Hier genug der technischen Details. An erster Stelle stehen die Menschen in der Praxis, und dazu hat Zahnarzt Patrick Märthesheimer ein paar Fragen beantwortet.

 

? Warum eine eigene Zahnarztpraxis, und was treibt Sie an?

Zahnarzt Patrick Märthesheimer: Da ich meinen Beruf liebe und gerne hochqualitative Arbeit liefere, wollte ich seit jeher ein Umfeld schaffen, in dem dies nach meinen Vorstellungen möglich ist. Nach meiner Studien- und Assistenzzeit kehrte ich in meine Heimatstadt zurück und gründete die Praxis in dem Stadtteil, in dem ich aufwuchs, da ich dieses Umfeld sehr schätze.

? Können Sie beschreiben welche Hindernisse bei der Neugründung Ihrer Praxis bewältigt werden mussten und wie lange das gedauert hat?

Märthesheimer: Es gibt keine direkten Hindernisse, jedoch muss jedes Detail im Vorfeld gut durchdacht und geprüft werden, um die eigenen Vorstellungen und die Machbarkeit anzupassen. Was die interessante Computerisierung angeht, war die spezielle Herausforderung, Praxissoftware und Röntgensysteme so auszusuchen und einzurichten, dass Sie nativ auf Mac OS X (ohne Windows!) laufen.

Außerdem hatte ich es mir zum Ziel gesetzt, die Praxis – trotz eines eingeschränkten Platzangebots – für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gut benutzbar zu machen, sodass alle Bereiche mit Gehhilfen oder sogar Rollstühlen erreichbar sind. Das Panoramaröntgengerät ist so konstruiert, dass es soweit nach unten gefahren werden kann, dass auch im Rollstuhl sitzende Patienten geröntgt werden können. Das Einzelbildröntgengerät ist am Behandlungsstuhl montiert, sodass der Patient für Einzelbilder nicht aufstehen und in einen separaten Röntgenraum gehen muss.

Praxis_Macintosh [2]

Optisch und technisch gelungen – die gesamte Praxis von Patrick Märtesheimer setzt auf Mac.

? Welche Besonderheiten hat Ihre Praxis?

Märthesheimer: Die volldigitalisierte Praxis, in der weitmöglichst papierlos und mit digitalen Bilddaten gearbeitet wird, setzt sich zunehmend durch. Die Besonderheit ist, dass ich komplett in der Mac-OS-X-Betriebssystemumgebung arbeite und auf virtualisierte Windows-Systeme verzichte.

Die Backup-Systeme sind auf hohe Sicherheit der Patientendaten sowie auf eine schnelle Wiederherstellung des Betriebszustands ausgelegt, sodass bei einer Softwarestörung, ohne große Betriebsunterbrechung, baldmöglichst ein Weiterarbeiten mit Bordmitteln möglich ist. Das Netzwerk ist so ausgelegt, dass bei einem Defekt in der Hardware ein Notbetrieb mit einem Teil des Netzes möglich ist. Falls Technikereingriffe von außen nötig sind, kann zunächst über eine Fernwartung versucht werden, den Fehler zu beheben beziehungsweise ihn zu reproduzieren, um auf eine Vor-Ort-Reparatur besser vorbereitet zu sein.

Alle Bestandteile der EDV sind neben der Funktionalität auch nach dem Kriterium der Energieeffizienz ausgesucht, damit neben der Stromrechnung auch die Umweltbelastung gering gehalten wird.

? Was wollen Sie in Zukunft verändern, welche Ziele haben Sie mit Ihrer Praxis?

Märthesheimer: Ich möchte ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem meine Mitarbeiterinnen und ich angenehm und motiviert im Dienste des Patienten und des Behandlungserfolgs arbeiten können. Die technische Seite soll einfach rund laufen, um den Kopf frei zu halten für menschliche Belange, Dokumentation und Verwaltung.

? Es gibt drei große Systeme im Markt: Linux, Windows, Mac OS X. Warum ist in Ihrer Praxis die Entscheidung für Mac OS X gefallen?

Märthesheimer: Seit Anfang der 90er-Jahre verwende ich privat Apple-Computer und bin nach kurzen Ausflügen auf andere Systeme dorthin immer wieder zurückgekehrt. Mich hatten die leichte Bedienbarkeit, die Langlebigkeit der Geräte und deren hohe Zuverlässigkeit seit jeher überzeugt. Dass die neueren Gerätegenerationen immer kleiner, leiser und energiesparender werden, ist ein weiterer Faktor, der mich sehr beeindruckt. Da dies Kriterien sind, die gerade auch im medizinischen Bereich einen hohen Stellenwert haben, wollte ich auch in meiner Arbeitsumgebung nicht darauf verzichten.

? Wie beurteilen Sie das Preis/Leistungsverhältnis der Apple-Lösung auch im Hinblick auf die Gesamtbetriebskosten?

Märthesheimer: Da die Systeme zumeist störungsfrei laufen, sind kaum Ausfälle aufgrund von Wartungsunterbrechungen zu erwarten. Auch das lange Intervall, bis sie technisch obsolet werden und ausgetauscht werden müssen, zahlt sich aus. Darüber hinaus ist der geringe Energieverbrauch ein weiterer Faktor, der die Betriebskosten gering hält.

? Haben Ihre Mitarbeiterinnen Erfahrungen mit Mac-OS-X-Systemen? Spielt das Mac-OS-X-System überhaupt eine Rolle?

Märthesheimer: Bisher nicht. Sie konnten jedoch in den für sie relevanten Bereichen sofort arbeiten. Für das Personal spielt das Betriebssystem eine eher untergeordnete Rolle, da es die bekannte Praxissoftware benutzt und sich in einer vertrauten Programmumgebung bewegen will. Daher war bei den Mitarbeiterinnen die Erleichterung groß, dass sie trotz eines zunächst unbekannten Systems nicht von Grund auf umlernen mussten. Mit der zunehmenden Beschäftigung mit dem System werden sie sich die Feinheiten und Besonderheiten von Mac OS ganz nebenbei erarbeiten.

? Wer hat bei der technischen Umsetzung geholfen?

Märthesheimer: Neben der Beratung des Kollegen Jelen hat sich Dirk Küpper intensiv in die Materie eingearbeitet und seine langjährige Erfahrung als Apple-Consultant in den Aufbau des Netzwerks mit eingebracht. Herr Fahrländer von der Softwarefirma Solutio hat ebenso durch seine sichere Kenntnis des Mac OS X in Verbindung mit der Zahnarztsoftware Charly durch eine schnelle und sichere Installation zum Funktionieren des gesamten Systems beigetragen.

? Würden Sie anderen Kollegen/Zahnärzten auch zu einem Apple-Macintosh-System raten und wenn ja, warum?

Märthesheimer: Die genannten Vorteile der Betriebssicherheit, Energieeffizienz, Geräuschlosigkeit und einfachen Bedienbarkeit sprechen in wirtschaftlicher Hinsicht für sich. Da die Geräte auch sehr ansprechend im Design und sehr platzsparend sind, werden auch ästhetische Ansprüche bedient. Aus persönlichen Gesprächen weiß ich, dass ein großes Interesse an Apple-Systemen besteht. Zusätzlich kann man auf einen Apple-IT-Spezialisten wie Dirk Küpper zurückgreifen, der mit Rat und Tat zur Seite steht.
Dirk Küpper, Düsseldorf

 

Und so ist Dirk Küpper bei der Planung vorgegangen:

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Apple-Spezialist Dirk Küpper

Anfang 2010 stellte sich bei der Planung einer Zahnarztpraxis die Frage der EDV. Windows, Linux oder Mac OS X? Bevor die Wahl auf das System fiel, war da noch die Frage: Wie sieht eigentlich das Drumherum aus in so einer Zahnarztpraxis? Denn so etwas hatte ich noch nie zuvor gemacht. Da sind zum Beispiel digitale Röntgengeräte, Kartenleser, Praxisverwaltungssoftware, Netzwerk, Drucker, Faxgeräte und Telefonie. Nach umfangreicher und langer Suche, unzähligen Reisestunden und Telefonaten entdeckten wir einige Werkzeuge, die dann getestet werden mussten. Hierbei halfen uns andere Zahnärzte, die schon Mac-Systeme einsetzen. Dort jedoch läuft auch noch Windows auf den Rechnern. Unser Anspruch aber war: Wir wollten die erste Zahnarztpraxis in Düsseldorf werden, die ohne Windows auskommt.
Nach einer Kostengegenüberstellung fiel die Wahl dann auch auf Mac OS X. Warum, ist ganz einfach erklärt: OS X liegt in den Gesamtkosten im Vergleich zu den anderen Systemen am niedrigsten. Sowohl in der Anschaffung ist das Apple System 1.000 Euro günstiger als auch in Wartung, Lizenzen und Support für das System. Nachdem die verfügbaren Geräte auch alle auf Mac OS X liefen, stellte sich nur noch die Frage eines möglichst reibungslosen Aufbaus. Dieser ging dann dank der Apple Maschinen recht schnell. Ein Mac OS-X-Server 10.6 Snow Leopard kam zum Einsatz, der wesentlich kostengünstiger als ein Windows Server ist. Zusätzlich waren zwei Mac Minis und drei iMacs recht schnell aufgebaut und verkabelt. Zusammengerechnet dauerte es gerade mal zwei Tage, um das Netzwerk, die Soft- und Hardware und einen Internetzugang herzurichten. Ich kann nach diesen Erfahrungen jedem Zahnarzt einen Wechsel des Computersystems empfehlen. Für kostenlose Anfragen stehe ich gerne unter www.dirkkuepper.de [4] zur Verfügung.