Endodontie im organischen Workflow – mit Hightech am Stuhl und feinem Gefühl in der Hand

Die Behandlungseinheit Teneo bietet unterschiedliche integrierte Funktionen, die den Ablauf der Behandlung sehr erleichtern, zum Beispiel einen ApexLocator. Dieser unterstützt endodontische Behandlungen durch einfach steuerbare Funktionen. Foto: Sirona

Die Behandlungseinheit Teneo bietet unterschiedliche integrierte Funktionen, die den Ablauf der Behandlung sehr erleichtern, zum Beispiel einen ApexLocator. Dieser unterstützt endodontische Behandlungen durch einfach steuerbare Funktionen. Foto: Sirona

Rückenschmerzen kennt nahezu jeder Erwachsene, Zahnmediziner sind davon besonders betroffen. Das Institut Deutscher Zahnärzte (IDZ) stellte im Zuge einer Studie [1] fest, dass die Punktprävalenz der Nacken- und Rückenschmerzen zunimmt, je länger die Zahnärzte ihren Beruf ausüben: Nach 15 Jahren liegt sie bei 43 Prozent. Bei steigender Stressbelastung steigt dieser Wert leicht an. Umso wichtiger ist es, die Prozesse während einer Behandlung für den Zahnarzt so ergonomisch wie möglich zu gestalten – mit sinnvoller Technologie und einer gesunden Körperhaltung. Endodontische Behandlungen sind für Zahnärzte eine besondere Herausforderung: handwerklich anspruchsvoll, aufwendig in der Vorbereitung und der Behandlungsdauer. Thomas Senghaas, Endodontie-Spezialist aus Hamburg, sieht darin aber auch einen besonderen Reiz: „Am meisten Spaß machen die Wurzelkanalbehandlungen, die eigentlich gar nicht gehen.“ Umso wichtiger ist aus seiner Sicht das optimale „Setup“ für den Eingriff. Und das beginnt mit der Behandlungseinheit. Diese bietet umfassende integrierte Funktionen. Eine besonders innovative und ausgereifte Einheit ist Teneo von Sirona mit integrierten Endo-Tools.

Dazu gehört beispielsweise ein integrierter ApexLocator: Die erforderlichen Feilenparameter sind in einer persönlichen Feilen-Bibliothek hinterlegt und lassen sich einfach über den Funkfußschalter der Einheit durchscrollen. Dabei sind Apex-Grafik und Bohrparameter großflächig auf dem Touchscreen visualisiert, der die Größe eine Mini-Tablets hat. „Die Messergebnisse dieses ApexLocators sind dabei sehr genau“, wie Senghaas berichtet. Die EasyTouch-Bedienoberfläche ermöglicht dazu die volle Kontrolle über die medizinisch wichtigen Parameter wie Drehmoment, Drehzahl und Wurzelkanaltiefe.

Eine ebenso wichtige Funktion ist die der differenzierten Patientenlagerung. Eine motorisch ebenfalls über den Funkfußschalter zu steuernde Kopfstütze versetzt den Zahnarzt in die Lage, die Position des Patientenkopfs den einzelnen Behandlungsschritten anzupassen. Das ist deshalb wichtig, weil die Blickrichtung des Patienten die Haltung des Behandlers und damit dessen konkrete Belastung für die Wirbelsäule bestimmt.
„Die Behandlungseinheit wird aufgrund dieser Parameter zu einer hochwertigeren Endodontie-Einheit, als es eine mit Zustellgeräten zum Messen und Spülen je sein könnte“, sagt der Endo-Spezialist.

Mit Mikroskop aufrecht und sicher arbeiten

Das Zeiss-Mikroskop in der Zahnarztpraxis (Foto: Sirona)

Das Zeiss-Mikroskop in der Zahnarztpraxis (Foto: Sirona)

Die richtige Lagerung des Patienten spielt zudem eine wichtige Rolle, wenn ein Mikroskop zum Einsatz kommt. Die meisten Spezialisten verwenden ein solches bei jeder Endo-Behandlung. Das Mikroskop hilft nicht nur, die Strukturen des Zahns und die Wurzelkanäle gut darzustellen, es bringt auch Licht ins Dunkel – mit LED- oder Xenon-Licht.

Die integrierte HD-Kamera sorgt dafür, dass die Assistenz immer über einen Monitor sieht, was der Behandler gerade tut. Instrumente können entsprechend angereicht und abgelegt werden. Ein deutliches Plus an Verantwortung für die Assistenz.
Die Videotechnologie hat sich in der jüngeren Vergangenheit deutlich verbessert und trägt heute dazu bei, Behandlungsabläufe optimal zu dokumentieren (auch für Schulungszwecke) und für den Patienten transparent zu machen – aus Sicht von Senghaas eine sehr wichtige Funktion des Mikroskops.

Die Steuerung der Bildaufnahme kann auch hier über einen Fußschalter erfolgen: Der Behandler muss also nicht seine Instrumente aus der Hand legen, um die gewünschte Behandlungssequenz aufzuzeichnen.

Der Behandler nimmt am Mikroskop eine Haltung mit geradem Rücken ein. „Die Augen sind während der Arbeit am Mikroskop entspannt“, versichert Carl Kübler, Produktmanager im Dentalbereich bei Zeiss Meditech, Oberkochen. „Es ist so, als ob Sie in die Ferne schauen, Sie müssen das Auge nicht fokussieren.“ Mit guter Sicht und Körperhaltung, da ist das Unternehmen sicher, lassen sich in der Endodontie gute Ergebnisse erzielen.

Fließende Arbeitsprozesse

Die Teneo-Bedienoberfläche mit der Feilenauswahl (Foto: Sirona)

Die Teneo-Bedienoberfläche mit der Feilenauswahl (Foto: Sirona)

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist jedoch weniger das einzelne Feature eines Geräts, sondern das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Sirona hat die technischen Details im „Ergonomie-Kreis“ zusammengefasst: Neben dem „intuitiven Sitzen“, der „komfortablen Lagerung“, dem „optimalen Sehen“ ist dies der „integrierte Workflow“.
In diesem Konzept werden die optimalen Abläufe während der Behandlung beschrieben: Greifwege, die der jeweiligen Behandlungssituation angepasst sind, intuitives Bedienen der Einheit, integrierte Funktionen, die sonst durch zusätzliche Tischgeräte bereitgestellt werden müssten.

Die Gestaltung der Bedienoberfläche der Behandlungseinheit soll den Zahnarzt weder aus seiner Sitzposition zwingen, noch seine Aufmerksamkeit unnötig von der aktuellen Behandlung ablenken. Eine Lösung dafür stellt die flexible grafische Benutzeroberfläche dar, wie sie von Sirona eingesetzt wird (EasyTouch). Statt wie noch vor 20 Jahren eine Taste für jede mögliche Funktion zu bieten oder die Bedienung durch kontextsensitive Mehrfachbelegung zu verkomplizieren, passt sich EasyTouch an die jeweilige Behandlungssituation an und zeigt nur die gerade relevanten Funktionen und Informationen an – konfigurierbar für unterschiedliche Arbeitsweisen der Behandler.

Ausgefeilte Technik sowie innovative Funktionen innerhalb der Behandlungseinheit erleichtern den Prozess von der Diagnose bis zur Behandlung aufgrund der Präzision, Zeitersparnis und Ergonomie erheblich, doch Senghaas weiß: „Endodontie bleibt ein komplexes Handwerk, das viel Gefühl in der Hand erfordert. Das richtige ‚Setup‘ von Behandlungseinheit, Geräten und Instrumenten bietet dafür jedoch ein Umfeld, das Sicherheit gibt.“

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