Dentsply-Förderpreis 2012: „Eleganz auf rotem Teppich“

Die Kulisse hatte Hollywood-Charakter. Zur Verleihung des 26. Dentsply-Förderpreises im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt (Main) durften sich Teilnehmer und Gäste ein wenig wie die Stars bei einer Oscar-Verleihung fühlen. Ausgeschrieben von und unter Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sowie der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) stand die Veranstaltung im Rahmen des Deutschen Zahnärztetags unter dem Motto „Eleganz auf rotem Teppich“. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich in schicke Abendgarderobe geworfen. Im Kinosaal des Filmmuseum war die Spannung der Bewerber greifbar.

Dentsply-Förderpreis 2012

Dentsply-Geschäftsführer Claus-Peter Jesch (Mitte) freut sich mit den Preisträgern Katharina Schäfer und Eik Schiegnitz. Foto: DGZMK/Spillner

Aber unter 19 eingereichten Arbeiten konnten halt nur zwei ausgezeichnet werden: In der Kategorie „Klinische Verfahren und Behandlungsmethoden“ durften sich Katharina Schäfer (Universität Tübingen), die für ihre Präsentation „Mikroelektronische Tragezeitdokumentation herausnehmbarer KfO-Geräte zur Qualifizierung der Patientenmitarbeit“ ausgezeichnet wurde, und ihr Tutor Dr. Timm Schott freuen. In der Kategorie „Grundlagenforschung und Naturwissenschaften“ freuten sich Eik Schiegnitz (Universitätsmedizin Mainz), der den Förderpreis für seine Arbeit „Der Wachstumsfaktor GDF 15 im oralen Plattenepithelkarzinom“ bekam und sein Tutor Dr. Dr. Peer Kaemmerer. Beide Gewinner konnten einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro in Empfang nehmen und werden gemeinsam mit den Tutoren die nächste Tagung der American Dental Association (ADA) in den USA besuchen, auf der sie ihre Arbeiten präsentieren werden.

„Wir, die Dentsply, nehmen für den Förderpreis die Verpflichtung mit, auch zukünftig jungen Menschen, die in ihrem Leben nach besonderen Leistungen streben, den würdigen Rahmen zu verleihen und ihnen die Chance zu geben, ihr Wissen über eine internationale Plattform verbreiten zu können“, erläuterte Dentsply-DeTrey-Geschäftsführer Claus-Peter Jesch in seiner Begrüßung den Sinn des Preises, der sich nicht als Werbeaktion verstehe, sondern auf internationaler Ebene seit mehr als 50 Jahren Renommee erlangt habe.

Dentsply-Förderpreis 2012

Katharina Schäfer stellte sich mit ihrem Postervortag der kritischen Jury. Foto: DGZMK/Spillner

„Dieser Preis wird von uns weltweit mit ganzem Herzen für den Nachwuchs in der Dental-Medizin ausgeschrieben und vergeben.“ Es gehe bei dem Preis darum, jungen achwuchswissenschaftlern einen Einstieg zu verschaffen, eigene Forschungsergebnisse zu erfahren und einen Ansporn für ein Weitermachen auf diesem Weg zu geben. Jesch dankte der Jury um Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger sowie Prof. Dr. Heiner Weber, Prof. Dr. Jürgen Geis-Gerstörfer, Prof. Dr. Pascal Tomakidi, Dr. Lutz Laurisch und Dr. Sebastian Ziller.

Dentsply-Förderpreis 2012

Eik Schiegnitz bei seiner Posterpräsentation „Der Wachstumsfaktor GDF 15 im oralen Plattenepithelkarzinom“ – Foto: DGZMK/Spillner

In seinem Grußwort sah DGZMK-Präsident Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake durchaus den „Bedarf, wissenschaftliche Begeisterung zu wecken und zu halten“. Der Dentsply-Förderpreis könne den Teilnehmern einen „Schub geben, in der Wissenschaft ins Laufen zu kommen“. Wichtig sei – auch wenn kein Preis bei der Teilnahme herausspringe – sich mit seinem Poster der kritischen Jury zu stellen und zu verteidigen. Dies sei zunächst einmal ein Sprung ins Nichts, aber für den weiteren Werdegang eine wertvolle Erfahrung. Sich mit einer guten Arbeit zu beteiligen solle eher in dem olympischen Gedanken des „Dabei sein ist alles“ erfolgen, weil nur jeweils einer gewinnen könne. Schliephake appellierte an die Teilnehmer: „Das ist das Richtige, machen Sie es weiter!“

Während Schliephake also zu einer wissenschaftliche Karriere aufrief, ermunterte der Vizepräsident der BZÄK, Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, die Bewerber dazu, sich auch in der Standes- und Berufspolitik zu engagieren. Angesichts vieler ergrauter Häupter sei auch auf diesem Sektor die Notwendigkeit erkennbar, dass sich der zahnmedizinische Nachwuchs engagiere.

Die mit Popcorn versorgten Gäste der Preisverleihung durften vor der Vergabe der Preise noch den Auftritt von Dr. Carl Naughton (Köln) genießen. Der promovierte Linguist und Dozent für pädagogische Psychologie sorgte mit seinem Vortrag „Einfall statt Reinfall“ für Kribbeln in den Köpfen der Besucher und zeigte, wie man die naturgegebene Trägheit des Gehirns zur Kreativität überlisten kann. Eine seiner Kernaussagen in der unterhaltsamen Darbietung: Wer sich zu sehr auf eine Sache konzentriert und diese mit Tunnelblick angeht, nutzt nur einen sehr begrenzten Teil des Denkapparats. „Innovation – wie man sie killt, wie man sie kitzelt“, lautete der Untertitel seines Vortrags. Kreativität gelingt demnach nur, wenn der mentale CEO entsprechend motiviert wird.
Im Anschluss an die Preisverleihung nutzten Teilnehmer und Gäste die Gelegenheit, die Ausstellung im Filmmuseum zu inspizieren.

Markus Brakel, Düsseldorf

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