„Das ist eine große Ehre“ – Young-Esthetics-Preis 2012 geht an Dr. Sebastian Horvath

YE-Preis_2012

Hat die Jury mit seinem Fall klar überzeugt: der Young-Esthetic-Preisträger 2012, Dr. Sebastian Horvath (Freiburg/Breisgau), hier mit Preisstifter ZA Wolfgang-M. Boer (rechts)

Welch großes Potenzial für die Ästhetische Zahnheilkunde in der jungen Zahnärzte-Generation liegt, zeigt sich jedes Jahr bei der Verleihung des Young Esthetic-Preises der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde (DGÄZ). Preisträger des Jahres 2012 ist Dr. Sebastian Horvath (Freiburg/Breigau), der die Jury mit seinem Fall klar überzeugt hat.

Traditionell stellen die Preisträger den DGÄZ-Mitgliedern auf der Interna in Westerburg den vorgelegten Fall oder einen anderen aus ihrem Behandlungsspektrum vor. Horvath, der die Gelegenheit, vor diesem besonderen Auditorium vortragen zu dürfen, als große Ehre empfand, entschied sich für die zweite Möglichkeit und glänzte mit einer hochwertigen Foto-Dokumentation, einer didaktisch gelungenen Präsentation und souveräner Moderation. Für seinen Vortrag hatte er mit der „Root-Submergence-Technik“ ein ungewöhnliches Verfahren ausgesucht. Nach einem Überblick über die Umbauvorgänge im Knochen nach der Extraktion eines Zahns und den Möglichkeiten, einen Kollaps des Gewebes zu verhindern, zeigte Horvath am Fallbeispiel, dass auch die Nutzung der Restwurzel diesbezüglich Sinn machen kann: „Der Knochen ist da, weil der Zahn da war. Ist der Zahn weg, haben wir das Problem des Knochenerhalts. Bleibt ein Teil des Zahns aber im Knochen, findet auch kein Gewebeabbau statt.“ Der Fall behandelte eine 20-jährige Patientin, die anderthalb Jahre zuvor ein Frontzahntrauma erlitten hatte und wegen Schmerzen und Entzündung vorstellig geworden war. Zu den Therapieoptionen gehörte auch eine Implantatversorgung – allerdings erschien Horvath die Patientin wegen des vermutlich nicht abgeschlossenen Kieferwachstums dafür zu jung.

Man einigte sich darauf, den Zahn chirurgisch auf Knochenhöhe zu kürzen, den endodontisch versorgten Zahn mit Weichgewebe zu verschließen und die Situation mit einer vollkeramischen Extensionsbrücke zu versorgen. Die Behandlung gelang hinsichtlich Funktion und Ästhetik. Damit hätte der Referent eine glänzende Bilanz vorzeigen können, war aber ehrlich genug, dem Auditorium das spätere Scheitern nicht vorzuenthalten. Nach rund acht Monaten hatte sich eine Fistel gebildet, vermutlich infolge eines zuvor nicht registrierten Defekts an der belassenen Wurzel. Die neue Situation wurde – ebenfalls mit einem ästhetisch ansprechenden Ergebnis – chirurgisch gelöst. Horvaths Präsentation zeigte, dass „aus Fehlern zu lernen“ ein wichtiges Fortbildungsthema für die Zahnmedizin ist. Er schloss mit der Bilanz: „Mit der Root-Submergence-Technik kann man gute Ergebnisse erreichen, allerdings erfordert sie eine gut geprüfte Indikation und günstige Voraussetzungen seitens des Patienten.“

Für seine Präsentation erhielt er viel Beifall und Anerkennung – auch von DGÄZ-Präsident Prof. Dr. mult. Robert Sader. Zusammen mit ZA Wolfgang-M. Boer, dem Stifter des Young-Esthetic-Preises, überreichte Sader dem Preisträger 2012 die Auszeichnung und die kostenlose Jahresmitgliedschaft in der DGÄZ. Freuen durfte sich Horvath auch über das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. „Die Leistungen, mit denen sich unsere jungen Kolleginnen und Kollegen aus der Zahnmedizin und aus der Zahntechnik alljährlich bewerben, machen uns immer wieder stolz auf unseren tollen Beruf – und auf das anspruchsvolle Fach Ästhetische Zahnheilkunde“, sagte Boer. Die Ausschreibung des Young-Esthetic-Preises 2013 zur Förderung des Nachwuchses ist in Arbeit. Genaueres gibt die DGÄZ in Kürze bekannt.

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