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Curriculum Kinderzahnmedizin in der Haranni Academie Herne

Kinderbehandlung sichert die Zukunft der Praxis. Foto: ProDente e.V. [1]

Kinderbehandlung sichert die Zukunft der Praxis. Foto: ProDente e.V.

„Kinderbehandlung? Erst mal eine Fortbildung machen!“
Fragt man Zahnärzte, die in ihrer Praxis bereits Erfahrungen in der Kinderzahnmedizin gesammelt haben, was sie ihren Kollegen raten, die sich ähnlich orientieren wollen, ist die Antwort nicht nur immer identisch, sondern auch eindeutig: „Erst einmal eine entsprechende Fortbildung machen, in der das nötige Wissen vermittelt wird. Zusätzlich lernen, mit Kindern zu kommunizieren, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Dann ist Kinderzahnmedizin ein großer Gewinn für den zahnärztlichen Alltag, ein Bereich mit Zukunft, eine sehr befriedigende und lohnende Aufgabe, eine Marktlücke“.

Lernen, wie man mit Kindern kommuniziert
Kinder sind weder kleine Erwachsene noch einfache Patienten. Sie können lästig sein, sind oft unkooperativ, und es ist schwierig, ihre Behandlung in den gewohnten Praxisablauf zu integrieren. Deshalb, aber auch weil die Behandlung von Kindern im Studium der Zahnmedizin nur als Randthema stattfindet, hat sie auch in vielen Praxen nur eine periphere Bedeutung. Kein Wunder, denn während ihrer Studienzeit kommen nicht einmal alle Studenten mit Kindern als Patienten in Kontakt. Viele haben bis zum Abschluss ihres Studiums noch kein einziges Milchgebiss behandelt .

Dieses Manko hat dazu geführt, dass in den meist auf erwachsene Patienten ausgerichteten Zahnarztpraxen die Kinderbehandlung kaum auf Begeisterung stößt. Sie wird als störend, kaum planbar und stressig empfunden und nicht selten einem Assistenten überlassen. Oder der Praxisinhaber nimmt nur die Behandlungen vor, die absolut unaufschiebbar ist. Da dann vor allem Kinder mit Schmerzsymptomatik von ihm behandelt werden, die dementsprechend unkooperativ reagieren, nährt das die Annahme, die Behandlung von Kindern lohne sich nicht für eine „normale“ Praxis.

Leider ist die fehlende Ausbildung aber auch eine der Ursachen für die deutliche Unterversorgung bei Kindern im Kindergartenalter, für die bei entsprechenden Untersuchungen ein Sanierungsgrad von weniger als 50 Prozent festgestellt wurde.

 Die Kinder von heute sind die erwachsenen Patienten von morgen 
„Es viele gute Gründe, sich in seiner Praxis auf die Behandlung von Kindern einzustellen“, so Prof. Dr. Stefan Zimmer, wissenschaftlicher Leiter des Curriculums Kinderzahnmedizin der Haranni Academie (Herne). „Der wichtigste ist natürlich, Kinderzähne gesund zu erhalten, sie – falls erforderlich – zum richtigen Zeitpunkt zu therapieren und damit den Kleinen traumatische Zahnarzterlebnisse zu ersparen.“ Prophylaxe und der rechtzeitige Einstieg in die Kinderbehandlung führe zu weniger dramatischen und damit leichter beherrschbaren Behandlungssituationen und zu mehr Kooperation. Außerdem seien die Kinder von heute die erwachsenen Patienten von morgen und auch deshalb lohne sich die Behandlung von Kindern, so der renommierte Präventivzahnmediziner.

 Kinderbehandlung sichert die Zukunft der Praxis
Dank Prävention und Prophylaxe hat sich die Mundgesundheit zwar seit Mitte der 1990er-Jahre grundsätzlich und insbesondere bei den Zwölfjährigen deutlich verbessert, aber es sind auch neue Probleme sichtbar geworden, die diese positive Entwicklung überschatten: die Milchzahnkaries im frühen Kindesalter mit einer Verbreitung von etwa 20 Prozent bei Ein- bis Zweijährigen beziehungsweise mit mehr als 10 Prozent bei Kindern im Vorschulalter. Laut Bundesverband der Kinderzahnärzte e.V. (BUKiZ) leiden in Deutschland demnach bis zu 70.000 Kleinkinder pro Geburtsjahrgang an schweren Zahnproblemen, die zumeist durch unzureichende Putztechnik und den Dauerkonsum gesüßter Getränke verursacht werden.

Ein deutlicher Kariesrückgang im Milchgebiss kann aber nur dann erreicht werden, wenn Kinder frühzeitig in der Zahnarztpraxis betreut und individuell abgestimmte Präventions- oder Therapiemaßnahmen eingeleitet werden.

Dafür ist aber – darin sind sich erfahrene Praktiker und die Wissenschaft einig – eine postgradierte Fortbildung zu allen Bereichen der Kinderzahnmedizin „unabdingbar“.

Geduld und psychologische Behandlungsführung gehören dazu
Denn zur Betreuung und Behandlung von Kindern gehört nicht nur umfassendes Wissen zur professionellen Prävention und zur häuslichen Prophylaxe, dazu gehört auch einfühlsame Geduld und psychologische Behandlungsführung. Es gehört Fachwissen zur kieferorthopädischen Diagnostik und zur Frühbehandlung im Milch- und Wechselgebiss ebenso dazu wie zur Endodontie und Traumatologie.

Curriculum „Kinderzahnmedizin“ der Haranni Academie

Dementsprechend vermitteln die Referenten des Curriculums „Kinderzahnmedizin“ der Haranni Academie in insgesamt neun eintägigen Wochenend-Kursbausteinen auch die notwendigen Kenntnisse zu minimal-invasiven restaurativen Therapien im Milch- und Wechselgebiss sowie zu Erkrankungen des marginalen Parodonts bei Kindern und Jugendlichen und last but not least zur Behandlung von Anomalien und zur Kinderbehandlung in der allgemein-zahnärztlichen Praxis.

Mit Kindern den Patientenstamm erweitern
Neben einem Mehr an Wissen sorgt das Curriculum nach Angaben der Veranstalter, der Haranni Academie in Herne, auch für ein Mehr an Zukunftssicherheit: Kinder bringen ihre Geschwister, Freunde und Eltern mit in die Praxis – und zwar nicht zur Begleitung, sondern auch als Neu-Patienten! Und aus Kindern, die ihren Zahnarzt „lieben“, werden Erwachsene, die ihm treu bleiben!
Hedi von Bergh, Berlin

Termine:

Curriculum Kinderzahnmedizin – Termine, Themen, Referenten

  • 19. September 2015

Baustein 1: „Prophylaxe im Kindes- und Jugendalter“, Prof. Dr. Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke (Zu diesem Kurs sind auch Mitarbeiterinnen herzlich willkommen!)

  • 24. Oktober 2015

Baustein 2: „Entwicklungspsychologie, psychologische Behandlungsführung/Schmerzausschaltung“, Dr. Priska Fischer, Freiburg

  • 21. November 2015

Baustein 3: „Habits, Grundlagen der kieferorthopädischen Diagnostik und Frühbehandlung“,

Prof. Dr. Rolf Hinz, Herne

  • 11. Dezember 2015

Baustein 4: „Milchzahnendodontie“, PD Dr. Jan Kühnisch, München

  • 12. Dezember 2015

Baustein 5: „Traumatologie“, PD Dr. Jan Kühnisch, München

  • 23. Januar 2016

Baustein 6: „Restaurative Therapie im Milch-und Wechselgebiss

(Theorie und Hands-On)“, Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen

  • 20. Februar 2016

Baustein 7: „Erkrankungen des marginalen Parodonts und aktuelle Konzepte zur Behandlung der Parodontitis“, Prof. Dr. Anton Friedmann, Universität Witten/Herdecke, OÄ Dr. Petra Nitz, Bochum

  • 11. März 2016

Baustein 8: „Angeborene und erworbene Anomalien und deren Behandlung, Organisation der Kinderbehandlung in der allgemein zahnärztlichen Praxis“, Dr. Preeti Singh-Hüsgen, MSc, Düsseldorf, ZÄ Barbara Beckers-Lingner, Heinsberg

  • 12. März 2016

Baustein 9: „Prüfung, Abschlussgespräch“, Prof. Dr. Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke, Dr. Preeti Singh-Hüsgen, MSc, Düsseldorf

Nach vollständiger Absolvierung des Kursprogramms und nach dem kollegialen Abschlussgespräch – der Abschlussprüfung – erhält jeder Teilnehmer sein Abschlusszertifikat.