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Cloud selbst gemacht – Was man mit einer Netzwerk-Festplatte anstellen kann

Cloud-Dienste (Foto: Julien Christ, pixelio.de) [1]

Mit Cloud-Diensten lässt sich von überall her ins Internet gelangen. Foto: Julien Christ / pixelio.de [2]

„Cloud“-Dienste, also der von überall her zugängliche Speicherplatz im Internet, sind in aller Munde. Wer derartigen Diensten aber nicht traut, der kann sich seine ganz private Cloud mit wenigen Schritten selber herstellen. Alles, was man dafür braucht, ist eine sogenannte Netzwerk-Festplatte. Dieser Speicher steht dann allen Geräten im Heim-Netzwerk zur Verfügung und kann sogar von unterwegs aus genutzt werden.

Eine Festplatte, die über ein Netzwerk zur Verfügung steht, wird auch als „NAS“ bezeichnet. NAS steht für „Network Attached Storage“ (an ein Netzwerk angeschlossener Speicher). Ein Netzwerk haben mittlerweile die meisten Computer-Nutzer, denn schon durch den Anschluss eines Computers an einen DSL-Router entsteht ein kleines Netzwerk. Wird an einen solchen Router nun eine NAS-Festplatte angeschlossen, können alle Computer innerhalb des Netzes auf die Daten der Platte zugreifen und auf der Platte auch Daten ablegen. Einzige Voraussetzung ist, dass der jeweilige Benutzer eine Zugangsberechtigung dafür hat.

Ein NAS-System sieht aus wie eine etwas größere externe Festplatte. Im Inneren stecken eine oder mehrere Festplatten und ein kleiner Computer. Dieser regelt den Zugang zum Plattenplatz und verwaltet auch die Benutzer. Das NAS-System wird über ein Ethernet-(Netzwerk-)Kabel mit dem Router verbunden. Auf diese Weise wird die NAS-Platte ins Netzwerk eingebunden und kann sogar von den per WLAN „angeschlossenen“ Computern genutzt werden. Außerdem steht die Platte auch dem Zugriff über das Internet zur Verfügung. Wer die Zugangsdaten kennt, kann also auf die Daten der NAS-Platte zugreifen.

 

Wer‘s braucht …

Ein NAS-System kann nützlich für alle Computer-Nutzer sein, die darüber nachdenken, ihre Daten auszulagern. Das kann gleich mehrere Gründe haben:

• der Speicherplatz auf der in den Computer eingebauten Festplatte wird knapp;

• mehrere Computer sollen auf die selben Daten zugreifen können;

• es sollen automatische Sicherungskopien von mehr als einer Festplatte gemacht werden;

• die gespeicherten Daten sollen auch von unterwegs aus genutzt werden.

 

Sicherheit von außen

Viele Computer-Nutzer entscheiden sich für eine „private“ Cloud, weil ihnen das Auslagern von Daten auf den Server eines kommerziellen Cloud-Anbieters zu unsicher erscheint. Die Daten, die dann dort auf einem Server – oft im Ausland – lagern, sind der Kontrolle des Nutzers entzogen. Trotzdem besteht natürlich auch für die auf einem NAS-Laufwerk liegenden Daten ein gewisses Risiko. Das gilt vor allem dann, wenn das Netzwerk mit dem Internet verbunden ist. Im Prinzip sind die Daten auf einem NAS-Laufwerk genauso sicher oder unsicher wie die auf der Festplatte eines Computers, der am Internet hängt. Trotzdem hat ein NAS-System natürlich Sicherheitssoftware „an Bord“.

 

So geht‘s

Wird ein NAS-System in ein Netzwerk eingebunden, wird es von Computern darin in aller Regel automatisch erkannt und steht einfach als zusätzliches Laufwerk zur Verfügung. Um von unterwegs auf die Daten zugreifen zu können, surft man meist mit einem Internet-Browser das NAS-Laufwerk an, meldet sich dort mit den vorher festgelegten Zugangsdaten an und kann dann die Dateien herunterladen, ansehen oder auch neue Dateien auf das Laufwerk übertragen. Wer die Daten auf einem NAS-System über ein Smartphone oder einen Tablet-Computer nutzen will, der kann das ebenfalls über den dort vorhandenen Browser oder spezielle Apps tun. Die Hersteller der NAS-Systeme stellen für iPhone, iPad oder auch Android-Geräte meist kostenlose Apps zur Verfügung.

 

Sicherungskopie

Ein NAS-System kann auch dazu genutzt werden, auf ihm Sicherungskopien von Festplatten abzulegen. Aber vor allem dann, wenn Daten nur zentral auf einer NAS-Festplatte liegen, sollte man diese Festplatte regelmäßig einem Backup unterziehen. Es gibt daher NAS-Systeme, die gleich zwei Festplatten besitzen: Auf der einen Platte lagern die Daten, die zweite Platte „spiegelt“ die erste und hält so stets eine Sicherungskopie bereit.

Um ein NAS-System zu betreiben, sollte man sich ein wenig mit Computern auskennen. Die Installation funktioniert zwar bei den meisten Systemen relativ problemlos. Grundsätzlich sollte man aber verstehen, welche Daten wo liegen und was man wie gegen Zugriffe von außen absichern muss. Wer die Daten auch mobil nutzen möchte, der sollte sich zudem ein wenig mit dem Internet auskennen. Ein Computer-Experte muss man jedoch nicht sein.

Ein modernes NAS-System kostet, je nach Speicherausstattung, zwischen 180 und 600 Euro. Es gibt auch „nackte“ Systeme, in die man die Festplatten selber einbauen kann. Das kann praktisch sein, wenn noch ältere Festplatten vorhanden sind, die auf diese Weise weiter genutzt werden können.

1 Kommentar (Öffnen | Schließen)

1 Kommentar Empfänger "Cloud selbst gemacht – Was man mit einer Netzwerk-Festplatte anstellen kann"

#1 Kommentar von Sabine am 26.04.2014 @ 8:11 am

Der große Vorteil von Netzwerkfestplatten liegt auch in der automatischen Sicherung der Dateien. Je nachdem welche Backup Software dem Gerät beiliegt. Bei Netzwerkfestplatten von Buffalo ist die Software NOVA Backup beigelegt, mit der das Erstellen von automatischen Backups sehr einfach ist. Diese Festplatte gibt es hier: [3] zu einem sehr günstigen Preis von 140,00 Euro.