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Bundesweiter Wettbewerb „Vorbilder 2012“: Das sind die Vorbilder für die Zahnärzte von morgen

Eine eigene Praxis lohnt sich. So lautet das Fazit des bundesweiten Ideenwettbewerbs „Vorbilder 2012“, den die ZA eG Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft in Düsseldorf gemeinsam mit dem Dentalfachhandelshaus Pluradent, der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) und der DZW – Die ZahnarztWoche am 11. November 2011 auf dem Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt am Main ausgelobt hatte. Mit dem Wettbewerb, der nun erfolgreich zu Ende gegangen ist, wurden jetzt die besten „Vorbilder 2012“ in die Öffentlichkeit gebracht.

Gesucht wurden alle Zahnärztinnen und Zahnärzte mit Ideen, Erfahrung und Freude an ihrem Beruf, die mit ihrem Praxiskonzept überzeugen und den Nachwuchs für die Freiberuflichkeit begeistern konnten. Denn die eigene Praxis ist zwar für viele junge Zahnmediziner ein Traum, doch längst nicht alle realisieren ihn auch, denn die Angst vor dem Risiko überwiegt: Investitionen von mehreren Hunderttausend Euro, Konkurrenzdruck und gestiegene Anforderungen ans Praxismanagement. Dazu kommt besonders bei jungen Zahnärztinnen das Bedürfnis, Familiengründung und Beruf in Einklang zu bringen. Dabei gibt es zahlreiche Praxismodelle, die beweisen, dass auch heute eine Gründung Erfolg und Freude am Beruf mit sich bringt. Deshalb sollen die authentischen Vorbilder mit ihren Erfolgsstorys den Nachwuchs zur Selbstständigkeit motivieren.

Bundesweiter Wettbewerb „Vorbilder 2012“ [1]

Zahlreiche unterschiedliche Konzepte gingen an den Start. Foto: Gerd Altmann / pixelio.de [2]

So konnten „alte Hasen“, die ihre Erfolgsgeheimnisse weitergeben wollten, genauso mitmachen wie frischgebackene Praxisinhaber, die ihre Anfangsprobleme überwunden haben, Familienmenschen mit harmonischen Lebenskonzepten und Visionäre mit mutigen Ideen. Bis Ende Juni 2012 konnten Ideen, Lösungen, Tipps oder strategische Konzepte eingereicht werden – und das waren viele!

Ob mutige Einzelkämpfer, Gemeinschaftspraxen oder auch große Praxisgemeinschaften, Praxen mit Kulturanspruch oder pfiffige Nischenlösungen – die zahlreichen unterschiedlichen Konzepte haben bewiesen, dass es keinen allgemeingültigen Leitfaden für eine Praxisgründung gibt. Je nach Standort und persönlichen Neigungen können sich die unterschiedlichsten Modelle bewähren und den Weg in die erfolgreiche Selbstständigkeit weisen.

Nach den Kriterien Originalität, Umsetzbarkeit und „Ermutigungsfaktor“ werteten die Initiatoren die eingereichten Beiträge aus. Den Teilnehmern winken Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von rund 10.000 Euro. Die Sieger wurden auf dem Deutschen Zahnärztetag 2012 ausgezeichnet (siehe dazu nebenstehenden Beitrag).
Es spricht also tatsächlich alles dafür, diesen Traumberuf zu ergreifen. Nicht allein, weil der Einnahmenüberschuss eines Praxisinhabers bei rund 122.000 Euro liegt. Es lohnt sich – vor allem auch im Hinblick auf ein erfülltes Leben.
Monia Geitz

Die Siegerkonzepte sowie ausgewählte Beitrage aus allen Einsendungen können auf der Homepage der ZA eG nachgelesen werden. Einen Film über die Preisverleihung im Rahmen des Deutschen Zahnärztetags gibt es bei DZW-tv [3]. Und wer in diesem Jahr nicht am Wettbewerb teilnehmen konnte: Die Initiatoren planen eine Fortführung des Wettbewerbs im kommenden Jahr.

Und das sind die ersten drei der insgesamt acht Gewinner

Bundesweiter Wettbewerb „Vorbilder 2012“ [4]

Strahlende Preisträger: Dr. Gerlinde Schulte-Brochterbeck aus Halle/Westfalen und Dr. Jörg Maubach aus Krefeld – Foto: Sabine Wygas, DZW

1. Preis: Dr. Gerlinde Schulte-Brochterbeck, Halle/Westfalen
Dr. Gerlinde Schulte-Brochterbeck aus Halle/Westfalen ging als glückliche Siegerin aus dem Wettbewerb hervor. „Sie hat mit hohem persönlichen Einsatz eine bilderbuchmäßige Praxisgründung geleistet und damit die Top-Note der Jury verdient“, hebt Thomas Thiel (Pluradent) hervor. Vor der Gründung hatte sie etliche Kollegen befragt und dann die Selbstständigkeit minutiös vorbereitet. Ihre Praxis wurde mit viel familiärer Eigenleistung optisch und technisch bis ins kleinste Detail durchgestaltet, dank des ausgefeilten Businessplans war sie bereits nach einem Jahr in den schwarzen Zahlen. Insbesondere jungen Kolleginnen rät Schulte-Brochterbeck, fest an sich selbst zu glauben. „Die zahnmedizinische Ausbildung in Deutschland ist super. Und mit Fleiß kann jeder die Selbständigkeit bewältigen.“ Die Preisträgerin erhält einen Elexxion-Laser im Wert von 6.500 Euro.

Und das sagt Dr. Gerlinde Schulte-Brochterbeck über die Zeit nach der Preisverleihung:
Zurzeit überschlagen sich bei mir in der Praxis gerade die Ereignisse. Heute waren beide örtlichen Zeitungen in meiner Praxis und wollten Fotos und Interviews haben, weil sich ein Patient bei den Zeitungen darüber beschwert hat, dass er im Internet und nicht über seine regionale Zeitung darüber informiert worden ist, dass seine „Haller“ Zahnärztin einen Preis in Frankfurt überreicht bekommen hat.
 Heute Nachmittag hatten wir eine Teambesprechung und alle sieben Mitarbeiterinnen waren anwesend, sodass wir kurzerhand und ganz spontan alle gemeinsam fotografiert worden sind. Meine Mitarbeiterinnen sind tatsächlich auch alle ganz stolz auf mich, und das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Teamgeist sind sehr deutlich zu spüren. Und das fühlt sich einfach gut an!

2. Preis: Dr. Jörg Maubach, Krefeld
Über den zweiten Platz und 2.000 Euro Preisgeld freut sich Dr. Jörg Maubach aus Krefeld, der mit einem ungewöhnlichen Nischenkonzept überzeugte. Mitten in der geplanten Erweiterung zu einer Gemeinschaftspraxis entdeckte er seine wirklichen Ziele: selbstbestimmt eine Einzelpraxis zu betreiben, Spezialisierung auf CMD, Nähe zum Patienten. In einem radikalen Schwenk verkleinerte er seine Praxis und perfektionierte seine Kostenstruktur. Zugleich gründete er ein Therapeutennetzwerk für CMD-Therapie. Für Maubach ist Authentizität der Schlüssel zum Erfolg. „Ich mache, was ich wirklich kann, und gebe ab, was Kollegen besser können. Das hat mich zufriedener gemacht und mir sehr viele neue Patienten gebracht.“

Bundesweiter Wettbewerb „Vorbilder 2012“ [5]

Diplom-Stomatologe Andreas Paschold wurde für sein Konzept der Familien-Gemeinschaftspraxis mit dem 3. Platz ausgezeichnet.

 

3. Preis: Diplom-Stomatologe Andreas Paschold
Dritter wurde Diplom-Stomatologe Andreas Paschold aus Rudolstadt, Thüringen. Bis zur Wende war er in einer Betriebspoliklinik beschäftigt. Dann wurde er arbeitslos. Als einzige Chance sah Paschold die Selbstständigkeit. Nur hatte er nicht die geringsten Kenntnisse über Praxisführung und GOZ. Mit Abrechnungskursen machte er sich fit und begann in einer kleinen Wohnung zu praktizieren. Schnell ging es bergauf. Seine Frau stieg in die Verwaltung ein. Heute arbeitet seine Tochter als Zahnärztin mit. Die Familien-Gemeinschaftspraxis ist mit modernster Technik versehen und verzeichnet einen steten Zufluss neuer Patienten. Paschold ist überzeugt: „Man sollte schon während des Studiums die betriebswirtschaftlichen Grundlagen erlernen. Nur als Selbstständiger hat man diese wunderbaren Entfaltungsmöglichkeiten im Traumberuf Zahnarzt.“

Dr. Susanne Woitzik [6]

Dr. Susanne Woitzik – Foto: Woitzik

 

Dr. Susanne Woitzik, ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft eG, Düsseldorf, sagt:
„Mein ganz persönliches Fazit: Faszinierend finde ich, dass alle Vorbilder 2012 trotz ihrer Unterschiedlichkeit ihren ganz persönlichen Weg für ihre Praxen gefunden haben. Selbst diejenigen, die sich selbst zunächst nicht als Unternehmerpersönlichkeit sahen, haben es geschafft und sagen heute von sich, dass sie diesen Schritt in die Selbstständigkeit immer wieder gehen würden. Und auch das, was ich schon intuitiv vermutet habe, hat sich bestätigt: Es ist auch heute – unter zugegebenen schwierigen Rahmenbedingungen – möglich, eine Praxis erfolgreich zu führen. Wichtig sind ein klares Konzept und dessen konsequente Umsetzung sowie betriebswirtschaftliches Agieren. Insofern wünsche ich mir, dass möglichst viele junge Zahnmediziner sich von den Ideen unserer Vorbilder inspirieren lassen, daraus die Konzepte für ihre eigenen Wunschpraxen entwickeln und sich zutrauen, ihren eigenen Weg in eine erfolgreiche Zukunft als Freiberufler zu gehen. Übrigens war ich sehr froh, dass ich kein Jury-Mitglied war. Da ich in jedem Konzept tolle Aspekte gefunden habe, wäre es mir sehr schwergefallen, diese gegeneinander abzuwägen: Alle Kandidaten sind für mich persönlich Vorbilder 2012.“