Als Zahnarzt in Dänemark leben und arbeiten

Advertorial

Im Jahr 2008 gab es einen Bericht in der DZW über ein innovatives Praxisprojekt in Dänemark. „Godt Smil“, so der Name einer dänemarkweiten Praxiskette mit deutscher Beteiligung, befand sich damals in der Gründungsphase. Die Idee einer Praxiskette war schon 2008 nicht mehr ganz neu, aber eine Praxiskette mit internationaler Zahnarztbesetzung – das hatte es bis dahin in Dänemark noch nicht gegeben.

Eine Praxiskette hat gegenüber einer einzelnen Praxis erhebliche logistische Vorteile. Richtig angewendet, führen diese auch zu einer höheren Wirtschaftlichkeit und damit zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit.

Dentalhygienikerin bei der Untersuchung in Dänemark
Gieloff

Dentalhygienikerin bei der Untersuchung

Profitieren von den besten Ideen

Als Großkunde hat man bei Zulieferern und Laboren wesentlich günstigere Preiskonditionen als eine durchschnittliche Praxis. Einmal optimal definierte Prozesse brauchen nur an die anderen Praxen übertragen zu werden. Dies ermöglicht sehr schnell unternehmensweite Verbesserungen.

Durch den Vergleich zwischen einzelnen Praxen sowie der Koordinierung der Fortbildung ist es möglich, jeweils von den besten Ideen zu profitieren und die einzelnen Praxen schnell weiterzuentwickeln.

Höheres Preisbewußtsein führt zu mehr Preisvergleich

Aufgrund der logistischen Vorteile kann die Godt-Smil-Praxiskette deutlich günstigere Preise bieten, als dies für eine normale Praxis möglich wäre. Dabei ist es nicht notwendig, Einschränkungen bezüglich der Qualität hinzunehmen. Für die dänischen Patienten sind solche Preisvorteile besonders bei größeren, umfangreicheren Sanierungen interessant.

Anders als in Deutschland sind in Dänemark die Preise für zahnärztliche Behandlungen praktisch nicht geregelt. Die Dänen haben keine Versicherung für ihre Zähne und bezahlen daher alle Zahnbehandlungen aus der eigenen Tasche. Das führt natürlich zu einem höheren Preisbewusstsein, mit der Folge, dass die Dänen genau die Preise für einzelne Behandlungen vergleichen.

Von acht auf 100 Mitarbeiter in nur vier Jahren

Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt sich an dem rasanten Wachstum von Godt Smil. Aus ehemals acht Mitarbeitern 2008 ist inzwischen eine Firma entstanden, die mit fast 100 Mitarbeitern in sieben großen Praxen in Dänemark präsent ist.

In den letzten vier Jahren wurden in Godt-Smil-Praxen mehr als 35.000 Patienten behandelt. Monatlich kommen derzeit rund 1.000 neue Patienten hinzu, und Dänemarks größte Praxiskette expandiert mit ein bis zwei Praxen pro Jahr weiter.

Patientenberatung in Odense
Gieloff

Patientenberatung in Odense

Deutsche Zahnärzte sind erste Wahl

20 Prozent der Zahnärzte in den Godt-Smil-Praxen sind Deutsche. Einige von ihnen haben seinerzeit den Artikel über das Projekt in der DZW gelesen, sich in Dänemark genauer informiert und haben dann den Sprung gewagt. Vier von den insgesamt sieben Praxen werden von deutschen Zahnärzten als Partner von Godt Smil selbstständig geführt.

Die deutschen Zahnärzte sind für Godt Smil aufgrund ihres breiten Wissens und ihrer guten Ausbildung stets erste Wahl. Zahnärzte, die aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Wissensstandes für die Leitung einer Praxis qualifiziert sind, haben die Möglichkeit, als Partner ohne nennenswerten Kapitaleinsatz eine Praxis von Godt Smil in eigener Regie zu führen.

Dabei muss betont werden, dass den Partnern bei der Führung und Ausgestaltung ihrer Praxis größtmögliche Freiheit gewährt wird. Partner werden direkt am Gewinn der Praxen sowie auch am Zuwachs des ideellen Werts des beteiligt. Sowohl für angestellte Zahnärzte als auch für Partner sind die finanziellen Bedingungen und die Arbeitsbelastung deutlich besser als das, was derzeit in Deutschland geboten wird.

Geringer Patientendurchlauf und humane Arbeitszeiten

Die Arbeit in Dänemark unterscheidet sich erheblich von der Arbeit in Deutschland. Besonders auffällig ist der viel geringere Patientendurchlauf. So behandeln die Zahnärzte hier im Schnitt etwa sechs bis maximal zehn Patienten am Tag.

Es ist in der Regel auch so, dass nicht zwischen verschiedenen Zimmern hin- und hergewechselt wird, sondern dass der Zahnarzt bei seinen Patienten bleibt. Zahnärzte, die aus Deutschland gekommen sind, bestätigen immer wieder, dass der Stress erheblich geringer ist.

Arzt und Patient verhandeln auf Augenhöhe

Ein weiterer Vorteil ist die deutlich geringere Bürokratie. Zwar wird in Dänemark extrem Wert auf eine genaue Führung der Patientenkartei gelegt, aber hier existiert ein reines Arzt-Patienten-Verhältnis – im Gegensatz zu Deutschland, wo praktisch ein Dreieckverhältnis zwischen Arzt, Versicherung und Patient besteht und unter Umständen auch noch Beihilfestellen beteiligt sind.

Da Versicherungen und Beihilfestellen ein naturgemäßes Interesse daran haben, sich in die Behandlungen einzumischen und nach Möglichkeit die Leistungen im Umfang zu schmälern, wird die freie Berufsausübung der Zahnärzte in Deutschland mehr und mehr eingeschränkt.

Im Gegensatz dazu vereinbaren in Dänemark Zahnarzt und Patient Umfang und Art der Leistung sowie den Preis und führen diese dann bei Einigung durch.

Work-Life-Balance ist gesichert

Dänemark ist ein Sozialstaat mit starker familiärer Orientierung. Das bedeutet auch, dass die Arbeitszeiten sehr familienfreundlich sind. In der Regel arbeiten die Zahnärzte in den Godt-Smil-Praxen 37 Stunden in Zeiten von 8 bis 16 oder 9 bis 17 Uhr. Arbeitszeiten an Wochenenden, Notdienste und Ähnliches gibt es nicht. Notdienste werden in Dänemark zentral geregelt, aber die privaten Praxen nehmen daran nicht teil.

In Deutschland sitzen viele Zahnärzte durch den tendenziell noch immer weiter ansteigenden Verwaltungsaufwand nach Ende der Behandlungszeit noch stundenlang in der Praxis, um den Wissbegierde der Versicherungen und Beihilfestellen zu erfüllen. Zahnärzte in Dänemark arbeiten in der Regel rund 36 Stunden in der Woche. Da bleibt auch noch genügend Zeit für ein Privatleben.

Zahnärzte, die weitere Informationen zu diesem Thema haben möchten, finden diese auf der Internetseite www.godtsmil.dk/job.

Interview mit Dr. Burkhardt Gieloff (58) und Dr. Sebastian Tschechne (32, Frederiksberg, Dänemark)

dentalMotion: Herr Dr. Gieloff, Sie sind einer der Mitbegründer des Godt-Smil-Projekts. Wie stehen Sie im Nachhinein zu der Entscheidung, Deutschland den Rücken zu kehren und Ihre berufliche Zukunft in Dänemark zu suchen?

Dr. Burkhardt Gieloff: Als ich im Jahr 2008 den Entschluss fasste, meine Praxis in Deutschland aufzugeben und nach Dänemark zu gehen, befand sich das gesamte Projekt noch in der Planungsphase. Ich habe damals die Nachfrage nach deutschen Zahnärzten auf dem internationalen Markt recherchiert und festgestellt, dass man als deutscher Zahnarzt recht gute Chancen hat, im Ausland zu arbeiten.

Dagegen stand in Deutschland eine immer größer werdende Frustration. Der ständige Kampf gegen die ausufernde Bürokratisierung sowie die politische Demontage des Zahnärztestands hatten mich mit der Zeit zermürbt. Ich hatte damals das Gefühl, mit viel Mühe gerade eben den Status quo erhalten zu können, aber selbst mit viel Optimismus war kein Lichtstreif am Horizont zu sehen.

In Dänemark hängt der berufliche Erfolg noch von den unternehmerischen Fähigkeiten ab, da die Zahnärzteschaft nicht so wie in Deutschland gegängelt wird. Das war eine große Chance und Herausforderung, obwohl der Einstieg zu einem so frühen Zeitpunkt durchaus mit Risiken behaftet war. Heute ist Godt Smil gut etabliert, und ich bin froh, damals diesen Schritt gemacht zu haben.

dM: Worin sehen Sie den größten Vorteil für einen deutschen Zahnarzt, in Dänemark zu arbeiten?

Gieloff: Da gibt es eigentlich zwei Aspekte. Zum einen ist es das Leben in Dänemark selbst, zum anderen der berufliche Aspekt. Das Leben in Dänemark unterscheidet sich doch deutlich vom Leben in Deutschland. Hier läuft alles etwas gemächlicher. Die Leute sind nicht so gestresst, und im internationalen Vergleich gehören die Dänen zu den zufriedensten Menschen der Welt.

Die soziale Sicherung ist hoch, was ein zu großes soziales Gefälle und den damit auftretenden Sozialneid deutlich verringert. Arbeitsleben und Familienleben beziehungsweise Freizeit stehen hier noch in einem vernünftigen Verhältnis.

Der dänische Staat sorgt ausgesprochen gut für Familien. Vollzeitbetreuung für Kinder ab dem neunten Monat, völlige Lehr- und Lernmittelfreiheit und ein vom Staat mit 1.200 Euro monatlich finanziertes Studium sind ein gutes Beispiel dafür.

Die gute Kinderbetreuung ermöglicht es den Frauen, schnell in den Beruf zurückzukehren. Die meisten unserer Zahnärzte haben trotz ihres jungen Alters von unter 30 Jahren bereits zwei und mehr Kinder und gehen trotzdem ihrem Beruf in Vollzeit nach.

Beruflich gesehen gibt es hier besonders zwei Vorteile: Zum einen mischt sich nicht ständig eine dritte Partei in das Zahnarzt-Patienten-Verhältnis ein, zum anderen sind die Arbeitsbelastung und der damit verbundene Stress wesentlich geringer.

In deutschen Praxen ist es durchaus üblich, in mehreren Zimmern simultan zu arbeiten, und am Tag 20 bis 30 Patienten zu behandeln. Das ist schon eine gewisse Massenabfertigung. Die Umstellung auf so viele verschiedene Patienten täglich und das simultane Arbeiten führen zu einer deutlichen Stressbelastung.

Bei durchschnittlich sechs bis acht Patienten am Tag bleibt hier noch genügend Zeit, sich um jeden einzelnen Patienten zu kümmern. Die Arbeitszeit in Dänemark liegt in der Regel bei 37,5 Wochenstunden. Dabei arbeiten die Zahnärzte in der Regel entweder von 8 Uhr bis 16 Uhr oder von 9 Uhr bis 17 Uhr.

Finanziell gesehen sind die beruflichen Aussichten ebenfalls besser als in Deutschland. Wir bieten den Zahnärzten je nach Berufserfahrung ein Einstiegsgehalt von 6.000 Euro bis 7.000 Euro monatlich. Sobald die Zahnärzte aufgrund ihres Umsatzes mit der Provision über diesem Einkommen liegen, wird das Gehalt auf Provisionsbasis umgestellt.

Das ist in der Regel bereits nach zwei bis Monaten der Fall. Einkünfte in einer Größenordnung von 10.000 Euro monatlich und darüber sind bei entsprechender Berufserfahrung daher gut realisierbar. Bei den Partnern kommen dann noch die Gewinnbeteiligungen dazu. Ich denke, das sind das sehr gute Verdienstmöglichkeiten, und das ohne finanzielles Risiko.

Am Strand zwischen Aarhus und Horsens
Gieloff

Am Strand zwischen Aarhus und Horsens

dM: Aber in Dänemark sind auch die Steuern deutlich höher?

Gieloff: Man kann die dänischen Steuern nicht so einfach mit den deutschen Steuern vergleichen. Das liegt daran, dass Dänemark ein steuerbasiertes Gesundheits- und Rentensystem hat. Das heißt, dass in den Steuern bereits die Sozialabgaben enthalten sind.

Nun lässt sich eine private deutsche Krankenversicherung nicht unbedingt mit der dänischen staatlichen Gesundheitsfürsorge vergleichen. Allerdings ist es kein Problem, mit wenig finanziellem Einsatz eine private Zusatzversicherung abzuschließen.

Ähnliches gilt für die private Rentenversicherung. Wenn die auf Steuern basierte Rente nicht ausreicht, kann man steuerbegünstigt entsprechende private Vorsorge treffen. Will man also die dänischen Steuern mit den deutschen Steuern vergleichen, so muss man die entsprechenden zusätzlichen Ausgaben für Krankenversicherung, Rentenversicherung etc. zu den deutschen Steuern addieren.

In Deutschland sind zwar die Steuern geringer, aber durch die zusätzlichen Abgaben gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Abgabelasten in der EU.

In Dänemark kommt bei Familien außerdem noch der Aspekt hinzu, dass die Schulausbildung und ein eventuelles späteres Studium der Kinder das Budget der Familie nicht belastet. Die Kinder beziehen im Studium bereits ein eigenes staatliches Einkommen. Ich habe selbst zwei Kinder, die in Deutschland studiert haben, und weiß, was das kostet. Insgesamt gesehen denke ich, dass die Abgabenlast eher geringer ist als in Deutschland.

dM: Also alles nur eitel Sonnenschein?Gieloff: Nein, einen Wermutstropfen habe ich bisher ausgelassen: In Dänemark werden Kraftfahrzeuge mit einer Luxussteuer (Registrierungsabgabe) von bis zu 180 Prozent belegt. Wer also einen Hang zu Luxuswagen hat, wird entweder das dänische Finanzamt mit einer großzügigen Spende bedenken, oder bei der Wahl seines Lieblingsfahrzeugs eher etwas zurückstecken.

    Mit moderner Praxisausstattung macht die Arbeit Spaß!
    Gieloff

    Mit moderner Praxisausstattung macht die Arbeit Spaß!

     


     

    dentalMotion: Herr Dr. Tschechne, wie sind sie nach Dänemark gekommen?

    Dr. Sebastian Tschechne: Meine Frau, die auch Zahnärztin ist, und ich standen 2008 vor der Entscheidung, uns in eigener Praxis niederzulassen beziehungsweise die elterliche Praxis zu übernehmen.

    Vor dem Hintergrund der zunehmenden Planungsunsicherheit aufgrund des immer größer werdenden Verwaltungsaufwands und der Dreiecksbeziehung zwischen Zahnarzt, Versicherten und der Krankenkasse haben wir begonnen, uns nach Alternativen umzusehen und beschlossen, dem deutschen Gesundheitssystem den Rücken kehren. Der damalige Beitrag in der DZW zum Thema „Arbeiten in Dänemark“ kam uns zu diesem Zeitpunkt gerade recht.

    dM: Dänemark war also nur eine von mehreren Alternativen?

    Dr. Tschechne: Naja, umgehört haben wir uns in Großbritannien, in der Schweiz, in Dubai und Australien. Als echte Alternativen kamen aber nur Dänemark und die Schweiz in Frage. Speziell das private Gesundheitssystem wirkte für uns sehr attraktiv, da wir uns nicht länger auf den Kampf mit den Krankenkassen einlassen wollten. Kurzerhand haben wir uns entschlossen, uns das Godt-Smil-Konzept in Dänemarkt etwas näher anzuschauen.

    dM: Wie sind Sie mit den sprachlichen Herausforderungen fertig geworden?

    Dr. Tschechne: Die dänische Sprache ist gerade für Deutsche recht gut zu erlernen. Wenn man des Deutschen mächtig ist und auch Englisch spricht, ist es daher relativ leicht, die Sprache zu erlernen. Dabei ist die größte Herausforderung mehr das Verstehen als das Lesen oder Sprechen, da die Dänen im Normalfall recht schnell sprechen und es eine gewisse Zeit dauert, bis man sich ins Dänische „eingehört“ hat. Wenn man aber erstmal angefangen hat, die ersten Brocken Dänisch zu sprechen, sind die Dänen begeistert und zeigen sich sehr hilfsbereit.

    dM: Was waren Ihre größten Befürchtungen und Ihre größten Hoffnungen, als sie nach Dänemark zu Godt Smil kamen?

    Dr. Tschechne: Aus Deutschland wegzugehen und sich in einem neuen Land zurechtzufinden bedeutet generell natürlich schon eine Umstellung. Nach Dänemark auszuwandern ist allerdings eher Auswandern in „Light“- Version. Dänemark ist nicht allzu weit weg und mit Zug, Flugzeug oder Auto einfach zu erreichen. Außerdem sind die Dänen ein sehr nettes und vor allem höfliches Volk, die einem das „Einleben“ wirklich leicht machen.

    Was das Godt-Smil-Konzept anging, waren wir nach unserem ersten Besuch in Horsens sehr positiv überrascht. Wir hatten zunächst die Befürchtung, dass aufgrund der für dänische Verhältnisse günstigen Preise bei Godt Smil eventuell die Qualität leidet. Das ist definitiv nicht so. Die Praxen sind alle mit modernen Einheiten, neuen Instrumenten und Maschinen ausgestattet.

    Standard in allen Praxen sind digitales Röntgen und maschinelle Wurzelkanalaufbereitung mit elektrometrischer Längenbestimmung; in einigen Praxen wird mit Cerec gearbeitet. Die gute Praxissoftware erleichtert die digitale Karteikartenführung sehr.

    Außerdem wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass hohe Standards bei Behandlungen eingehalten werden. Da wir uns im Vergleich zu Deutschland auch wesentlich mehr Zeit für unsere Patienten nehmen können, resultiert daraus ein sehr gutes Behandlungsresultat. Das Arbeiten in Dänemark ist für uns daher sehr angenehm.

    Besonders schön ist es natürlich, in einem so großen Team zu arbeiten und die Vorteile zu nutzen. Da wir Spezialisten aus verschiedenen Bereichen haben, können wir gerade den jüngeren Zahnärzten eine gute Aus- und Weiterbildung anbieten.

    Wir organisieren interne Fortbildungen und Online-Meetings, um unser Wissen zu teilen und dementsprechend die Behandlungsstandards zu optimieren.

      Bei guter Stimmung ist die Behandlung halb so schlimm
      Gieloff

      Bei guter Stimmung ist die Behandlung halb so schlimm

      dM: Wie sieht das Niveau der Versorgungen aus? Nun nur Kunststofffüllungen und einfache Klammerprothesen?

      Dr. Tschechne: Ganz und gar nicht. Kunststofffüllungen, Wurzelkanalbehandlungen und Klammerprothesen gehören dazu, sind aber nicht Behandlungsschwerpunkt. Tatsächlich liegt der Schwerpunkt der Behandlung eher im prothetischen Bereich. Der Versorgungszustand der Dänen im Vergleich zu den Deutschen ist deutlich schlechter.

      In den meisten Fällen wurden Zähne mit riesigen Amalgamburgen aufgebaut, da sich die Dänen eine Restauration mit einer Krone nicht leisten konnten oder wollten. Durch unser Konzept haben wir entsprechend viele Patienten, die sich eine oder in den meisten Fällen mehrere Kronen leisten wollen und können.

      Ein weiterer Schwerpunkt ist auch der implantologische Bereich. Die meisten Dänen entschließen sich bei Zahnverlusten für eine Versorgung mit Implantaten anstelle von Brücken oder Teilprothesen. Da auch die Implantatbehandlungen im Schnitt rund 40 Prozent unter dem dänischen Durchschnitt liegen, haben wir sehr viele Patienten, die sich von uns mit Implantaten versorgen lassen. Im Schnitt setzen wir pro Monat etwa zwischen 30 und 40 Implantate in unserer Praxis.

      dM: Inzwischen leiten Sie zusammen mit ihrer Frau eine Godt-Smil-Praxis in Kopenhagen. Wie wird man Praxischef bei Godt Smil?

      Dr. Tschechne: Wir waren nahezu von Anfang an beim Godt-Smil-Projekt dabei. Wir haben zunächst in der ersten Praxis in Horsens gearbeitet und haben dann drei Monate später zusammen mit Dr. Gieloff die Praxis in Aarhus aufgebaut und dort bis letzten Sommer gearbeitet. Offensichtlich war die Qualität unserer Arbeit und die Zusammenarbeit mit dem Management überzeugend genug, dass uns dann angeboten wurde, eine große Praxis in Kopenhagen zu leiten.

      Da haben wir nicht lange überlegt. Da ich selbst eine unternehmerische Aus- und Weiterbildung habe und uns nach wie vor das Arbeiten in Dänemark besonders gut gefiel, wollten wir natürlich gerne selbst Partner bei Godt Smil werden.

      dM: Haben Sie überhaupt die Möglichkeit, Ihre unternehmerischen Ideen in einer Praxis zu entwickeln, die zu einer größeren Kette gehört?

      Dr. Tschechne: Absolut. Es gibt Richtlinien, die vorgegeben sind, aber die betreffen größtenteils das Management. In der einzelnen Praxis ist es dem Praxischef selbst überlassen, wie er den Praxisablauf im Alltag organisiert. Die Wahl der Materialien, Geräte, etc. bestimmen wir selbst, natürlich auch die Dentallabore, mit denen wir kooperieren.

      Das Beste am Konzept ist allerdings, dass man von den anderen Godt-Smil-Praxen lernen kann. Durch den regen Austausch untereinander entwickelt sich jede einzelne Praxis ständig weiter, Ideen von anderen kann man einfach übernehmen und an die eigene Praxis angleichen. Dieser ständige Optimierungsprozess macht wirklich Spaß und vereinfacht das Arbeiten ungemein.

      Aufgrund der vorhandenen Strukturen können wir auch wirklich unsere Kernkompetenz ausüben und uns größtenteils auf die Behandlung unserer Patienten konzentrieren und müssen uns nicht um die „lästigen“ administrativen Dinge kümmern, die ja gerade in Deutschland sehr viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen.

      dM: Was sollte ein Zahnarzt, der in ihren Praxen arbeiten will, an Voraussetzungen mitbringen?

      Dr. Tschechne: Wer in Deutschland studiert und mindestens drei Jahre dort gearbeitet hat, ist in der Regel aufgrund der guten Ausbildung schon gut vorbereitet. Da Godt Smil ein noch relativ junges Unternehmen ist und sich trotz der bereits sieben vorhandenen Praxen noch in der Aufbauphase befindet, geht der Weg immer aufwärts.

      Wir wollen immer besser werden; dafür brauchen wir Zahnärzte, die wirklich Spaß an der Arbeit haben und bereit sind, ein Teil eines Teams werden zu wollen. „Stillstand ist der Tod“ singt Herbert Grönemeyer, so ist das auch bei uns. Zahnärzte, die schon Dänischkenntnisse haben, sind natürlich von Vorteil für uns, da die Kommunikation im Team und vor allem mit den Patienten dann etwas einfacher ist.

      Dr. Sebastian Tschechne (Jahrgang 1979)

      • 1998: Allgemeine Hochschulreife, Kieler Gelehrtenschule
      • 1999: Beginn des Studiums der Zahnheilkunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
      • März 2002: Physikum, danach Wechsel an die Philipps-Universität Marburg
      • 2004: zahnmedizinische Famulatur auf den Cook Islands/NZ
      • Juni 2005: Stattsexamen an der Philipps-Universität Marburg
      • August bis September 2005: Beginn der Assistenzzeit in Kiel
      • September 2005: Wechsel zurück an die Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Zahnertsatzkunde/Prothetik, dort Fortsetzen der Assistenzzeit
      • November 2005: Promotion
      • 2006: Zweisemestrige Ausbildung zum Health Care Manager
      • Oktober 2008: Wechsel nach Dänemark, dort angestellt in der ersten Godt-Smil-Klinik in Horsens
      • November 2008: Abschluss der Ausbildung zum „Spezialisten für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde der DGPro/DGZPW“
      • Januar 2009: Wechsel an die zweite Godt-Smil-Klinik in Aarhus, Mithilfe bei der Neugründung
      • Seit Juni 2010: Partner zusammen mit Ehefrau Dr. Heike Tschechne bei Godt Smil, Gründung der fünften Godt-Smil-Praxis in Kopenhagen/Frederiksberg
      • November 2011: Geburt von Mads Mikkel Tschechne
      • Geplant im Oktober 2012: Gründung der achten Godt-Smil-Praxis in Kopenhagen/Lyngby